Willkommen bei Aquaristik-Talk.de.
Seite 1 von 2 1 2 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 10 von 11
  1. #1

    Talker
     
    Registriert seit
    27.10.2014
    Beiträge
    4
    Danke
    0

    Operation: St. Martins Rache (oder: Bachflohkrebse fressen mein Alles auf)

    Hallo,

    vorab, ich bin mir nicht 100%ig sicher ob die Frage wirklich hier in dieses Forum gehört, da ich aber eher ein Einsteiger in Aquaristikfragen bin, dachte ich, wird das hier am ehesten passen.

    Ausgangslage
    Wir haben seit Anfang des Jahres ein 60l Cube in dem ein paar Amanos, Plathys und Perlhuhnbärblinge leben. In meiner unglaublichen Weisheit kam ich auf die Idee ein paar Bachflohkrebse (die mexikanischen) als Lebendfutter ins Becken zu tun. Aus "ein paar" sind mittlerweile "mehrere Tausend (gefühlt)" geworden und wir mussten rund 50% unserer Bepflanzung entfernen. Die Krebse leben im grobkörnigen Grund (Ada Amazonas?) und fühlen sich da total wohl, so im Versteck mit Wurzeln als Nahrung und so.

    Das Ziel
    Die Krebse müssen weg. Egal wie. Möglichst schnell. Idealerweise mit nicht zu hohen Kosten.
    Ein wenig ernsthafter: Ich will die Biester wirklich los werden und wirklich für immer und wirklich möglichst schnell. Es macht zur Zeit keine Freude das Becken anzuschauen oder zu pflegen mit den zerrupften und halben Pflanzen und dem Wissen dass das meine Schuld durch einsetzen der Krebse ist.

    Lösungsansatz 1: Fressfeinde (gescheitert)
    Nachdem Motto "Aus Australien nix gelernt" haben wir im Sommer ein paar Plathys mit eingesetzt, die die Flohkrebse dezimieren helfen sollten. Haben Sie auch, wenn die mal außerhalb des Bodens waren. Im Endeffekt genutzt hat es nicht viel. Die Krebse leben weiter und fressen alles auf.

    Lösungsansatz 2: Vergiften
    Der Plan ist, die Tiere entfernen und temporär umsiedeln und die Krebse mit etwas das giftig für sie ist vergiften. Problem dabei ist, das mir Google nicht helfen konnte etwas effektives zu finden, in das ich später auch mit guten Gewissen die restlichen Tiere wieder einsetzen kann und das Problem ein für alle Mal löst. Wenn da jemand einen Tipp hat wäre ich dankbar, da es vermutlich der günstigste Ansatz wäre, ich bin aber pessimistisch da etwas zu finden. Zumal ich nicht genau weiß was passiert wenn Tausende von diesen Krebsen im Grund verrotten.

    Lösungsansatz 3: Becken neu einrichten
    Der Plan den ich eigentlich diskutieren will: Das Becken komplett neu machen. Das heißt im Detail, alles raus (Erde, Pflanzen, Tiere, Filter), leeres Becken mit kochendem Wasser ausspülen, alles neu (neue Erde, neue Pflanzen, Alte Tiere, neuer Filter) einsetzen, neu einlaufen lassen (wird dadurch ja vermutlich notwendig). Mein größtes Problem dabei ist, wie ich die Tiere so lange am Leben halte bis das Becken wieder eingelaufen ist. Für das temporäre Heim kann ich von einem bekannten eine Pumpe bekommen (vermutlich mit frischem Filter). Meine existierende Pumpe würde ich mit frischem Filter im neuen Becken direkt mit einlaufen lassen. Als Becken selbst wird ein Eimer oder eine Plastikwanne aus dem Baumarkt herhalten müssen. Ich habe keine Möglichkeit an ein weiteres Becken zu kommen. Den aktuellen Boden und Pflanzen würde ich mit in das temporäre Becken geben, damit die Tiere ein wenig Vegetation haben. Die Pflanzen werde ich ja nicht wieder nutzen können, da die Krebse ja ihre Eier und so auch dort in die Wurzeln legen und ich das Becken nicht kontaminieren möchte. Wenn ich die Steine mit kochendem Wasser abspüle und in der Sonne trocknen lasse, sollten die aber wiederverwendbar sein, oder?

    Macht irgendwas Sinn von dem was ich geschrieben habe? Gibt es weitere Alternativen?

    Martin

  2. #2
    black rose
    Hallo Martin,

    ich habe zwar noch nie Bachflohkrebse ausrotten müssen, wahrscheinlich wirst du da auch nicht viele finden, aber auskochen ist sicher die beste Variante.

    Mach das Becken leer, koch aus was geht und schmeiß die restlichen Pflanzen besser weg, nicht dass da doch Eier von den Krebsen dran sind.

    Dann richte das Becken wieder ein, gib paar Starterbakterien dazu und setze die Fische wieder ein. Dann solltest du natürlich aufpassen, regelmäßig großzügige Wasserwechsel machen und die Fische beobachten. Sollten sie sich mal komisch verhalten, nicht erst irgendwas messen, sondern sofort einen großen Wasserwechsel vornehmen. Das ist alles. Nach ein paar Wochen sollte das Becken wieder stabil laufen.
    Wenn du Filterschlamm besorgen kannst, noch besser. Einfach rein damit ins neu aufgesetze Becken. Damit bekommt der Filter alles was er braucht.

  3. #3

    Talker
     
    Registriert seit
    16.05.2012
    Beiträge
    471
    Danke
    0
    Hallo,

    ich frage mich, ob die Bachflohkrebse auch im Filter sind. Wenn nicht, kann man den gut weiterverwenden und die Bakterien usw. bleiben erhalten. Dann wärs kein kompletter Neustart.

  4. #4
    duras111
    Hi,

    Habe garnicht gewusst, dass die an Pflanzen gehen. Hatte ja selber schon überlegt, welche einzusetzen, aber da macht mir das dann doch etwas Sorgen.

    Gruss
    Sascha

  5. #5

    Management a.D.
     
    Registriert seit
    17.01.2011
    Ort
    Hamburg
    Beiträge
    3.075
    Danke
    2
    Moin.

    Schick sie mir, meine Bettas sind ganz heiß drauf und ich muß die hier für teures Geld kaufen.
    Ich schmeiße regelmäßig massig lebende in meine Becken und nach 2 Tagen sind alle weg...

  6. #6

    Talker
     
    Registriert seit
    27.10.2014
    Beiträge
    4
    Danke
    0
    Hi,

    vielen Dank für die Antworten schon mal. So war das auch gedacht bei mir, Aquanautin, aber anscheinend sind einfach zu viele direkt in den Boden, außerhalb der Reichweite der Fische verschwunden. Musste gestern unser ganzes Kuba Moos raus nehmen, weil das anfing oben zu treiben. Bei genauerer Betrachtung habe ich kaum noch Wurzeln gesehen. Unsere Ammannia praetermissa musste ich schon vor 2 Monaten entfernen: Blätter zerfressen und Wurzeln vernichtet. Blätter könnten theoretisch auch die anderen Bewohner (die Garnelen?) gewesen sein, aber das haben die vor dem Einsetzen der Krebse ja auch nicht getan. Unser Vordergrund ist jetzt also nur noch Grund. Und ich ärger mich jedes Mal die Biester eingesetzt zu haben wenn ich dran vorbei gehe.

    Anyway. Fire_w, ich würde da lieber kein Risiko eingehen und den Filter nicht neu verwenden. Da die Eier halt so winzig sind, ist es sehr schwierig im vorhinein zu überprüfen ob der betroffen ist. Ich gehe deshalb erstmal davon aus. black rose, ein Starterset ist eine gute Idee. Ich bin dennoch immer noch ein wenig besorgt um das wohl ergehen der Tiere im Eier, das einlaufen wird ja trotzdem grob seine 4 Wochen brauchen.

    Schönen Gruß, (St.) Martin

  7. #7

    Management a.D.
     
    Registriert seit
    17.01.2011
    Ort
    Hamburg
    Beiträge
    3.075
    Danke
    2
    Moin.

    Um die Fische brauchst du nicht bange sein, dein Besatz hört sich erst mal moderat an, wie viele sind es denn genau?
    Im Grunde genommen sollte es möglich sein, das neue Becken sofort zu besetzen. Wenn du ein paar Regeln beachtest.

    Neues Becken, egal ob ausgekocht oder komplett neu, mit Boden und Wasser füllen.
    Pflanzen nach Möglichkeit von privat besorgen, das hat 2 entscheidende Vorteile: Zum einen werden auf denen schon Bakterien sitzen und zum anderen sind keine für deine Garnelen giftigen Stoffe dabei. Wen du Pflanzen aus dem Handel nimmst, müssen diese unbedingt 1-2 Wochen gewässert werden.
    Dann den neuen oder den ausgekochten Filter ran hängen.
    Starterbakterien aus dem Handel holen und ab ins Wasser. Bin zwar eigentlich kein Fan davon, aber in so einem Fall macht das Sinn. Diese bitte nicht! zusammen mit Wasseraufbereiter benutzen.
    Fische und Garnelen wieder rein, die nächsten Tage kaum bis gar nicht füttern.
    Fische beobachten und wenn vorhanden, Nitrittest benutzen um die Werte im Auge zu behalten. Sollte Nitrit nachweisbar sein oder die Fische nach Luft schnappen, soviel Wasser wie möglich, mindestens 80%, wechseln.

    Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, kannst du die ersten Tage einen täglichen Wasserwechsel machen.

    Wenn du die Fische Tagelang im Eimer läßt, mußt du auch täglich Wasser wechseln, also können sie auch gleich ins Becken zurück, das ist wesentlich weniger Streß.

  8. #8

    Talker
     
    Registriert seit
    01.01.2005
    Ort
    Frankfurt am Main
    Beiträge
    2.405
    Danke
    5
    moin, nimm einfach kaliumpermangant. kost ein paar cent in der apotheke. fische vorher raus. die überbleibsel sind pflanzendünger.
    dann brauchst nix zu kochen und so. vorher filter neu füllen und auswaschen.
    nach einem tag einen 100% wasserwechsel und die fische wieder rein. einen tag kannste die im eimer oder besser was größeres halten- vorher 2 bund wasserpest oder hornkraut in den eimer und ins helle stellen.
    gruß ricard

  9. #9

    Talker
     
    Registriert seit
    27.10.2014
    Beiträge
    4
    Danke
    0
    Guten Morgen zusammen,

    nach Rücksprache mit der promovierten Chemikerin die ich zu Hause habe, fällt die Kaliumpermanganatlösung raus. Aber danke für den Tipp, ricard.
    Ich werde die Operation vermutlich am Wochenende angehen. Also erstmal das Becken leeren, auskochen und neu befüllen. Ob ich die Tiere wirklich in ein Becken voll mit Leitungswasser setzen will, das weiß ich noch nicht so recht. Die Garnelen hatte ich schon beim ersten Aufbauen zu früh rein gesetzt und musste dann einige Verluste und tägliche Wasserwechsel hinnehmen.
    Anyway, probieren wir es mal. Der Besatz selbst ist eher an der unteren Grenze, da dieser in den letzten Wochen etwas gelitten hat, ich ihn aber nicht wieder hochbringen wollte bevor das Bachflohkrebsproblem nicht gelöst ist. Es sind derzeit 2 Plathys, 4 Perlhuhnbärblinge und 7-8 Amanos. Nachdem das Becken wieder läuft, werden die Bärblinge auf jeden Fall wieder in den zweistelligen Bereich gebracht (ich bin mir bewusst dass das derzeit arg wenige sind).

    Also, Danke nochmal und schönen Tag,
    St. Martin

  10. #10

    Talker
     
    Registriert seit
    01.01.2005
    Ort
    Frankfurt am Main
    Beiträge
    2.405
    Danke
    5
    moin. und was hat deine diplomierte chemikerin dagegen? möchte meinen horizont gerne weiterentwickeln...steht die auch auf kochen?
    über rückinfo waere ich sehr dankbar,
    gruß ricard