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  1. #1

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    Neueinrichtung 60 Liter Becken - einige Fragen

    Hallo zusammen,

    mein Name ist Andre, ich bin 32 Jahre alt und ich komme aus dem schönen Bielefeld.

    Meine Freundin, Kind und ich möchten uns gerne ein schönes Aquarium einrichten. Dazu haben wir uns schon das Tetra AquaArt LED (60 Liter mit 9,6 Watt LED-Beleuchtung) besorgt. Den Filter habe ich aber durch einen Fluval U2 ersetzt.
    Weiterhin habe ich schwarzen Gümmer-Sand (0,4-0,8 mm Körnung) gekauft, da ich später gerne einen Trupp Panda-Panzerwelse einsetzen möchte.

    Als Jugendlicher hatte ich bereits zwei Aquarien, habe aber so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen konnte. Dementsprechend sah natürlich das Ergebnis aus (die armen Tiere ... ).
    Da ich nun möglichst alles richtig machen möchte, möchte ich mir vor dem Einrichten aber noch den Rat der Fachleute einholen!

    Ich habe hier schon viel gelesen und hoffe, auch möglichst viel davon verstanden und verinnerlicht zu haben.

    Hier mal meine Planung:

    Aquarium_Planung.jpg

    Auf dem Bild seht ihr, wie ich das Aquarium gerne einrichten und bepflanzen möchte. Ich habe versucht, mir viele schnell wachsende Pflanzen auszusuchen, um Algen vorzubeugen. Allerdings möchte ich auf schöne Pflänzchen wie die Cryptocoryne und die Zwergnadelsimse nicht verzichten müssen, wenn möglich. Auch möchte ich erreichen, dass ein kleiner "Dschungel" entsteht, der ausreichend Versteckmöglichkeiten für die Fische (siehe unten) bietet.

    Jetzt ein paar Fragen:

    1. Reicht das von der Menge der Pflanzen? Habe ich die Größen einigermaßen richtig eingeschätzt? Das ist auf gemalten Bildern natürlich schwer einzuschätzen und hängt von der Größe der gekauften Pflanzen ab, aber das soll ja auch erst einmal nur eine grobe Erstplanung sein.

    2. Wie sorge ich in der Einlaufphase für gutes Pflanzenwachstum? Ich habe mir für die Blattzehrer den Ferrdrakon Eisenvolldünger und für die Wurzelzehrer Düngestäbchen für Grünpflanzen aus dem Baumarkt besorgt. Bei der Dosierung der Düngung bin ich aber verwirrt. Manche sagen direkt normal düngen, andere wiederum, dass man ein der ersten Woche nicht düngen soll und sich dann langsam (wie schnell genau?!) steigern soll ... Welche Erfahrungen habt ihr da gemacht? Soll ich auch direkt mit CO2 anfangen?

    3. Ist es sinnvoll, nach kurzer Zeit Schnecken einzusetzen? Ich finde die Cappuccino-Turmdeckelschnecke wirklich hübsch, auch die Zebrarennschnecke oder die Apfelschnecke... Allerdings habe ich Angst, dass die sich unkontrolliert vermehren...

    4. Welche Wassertests brauche ich? Reichen erst einmal pH, GH, Nitrit und Nitrat?


    Zum Schluss noch unsere Trinkwasser-Werte und unsere Wunsch-Fische, falls diese mit Beckengröße und Wasserwerten vereinbar sind:

    pH: 7,55
    GH: 11
    NO3: 16
    NO2: < 0,005

    Fisch-Wünsche:
    10x Panda-Panzerwels,
    15x Schwarzer Neon (oder stattdessen auch Glühlichtsalmler oder andere, besser passende Fischchen (Vorschläge? ))
    1 Pärchen Honig-Guramis
    8x Otocinclus

    So, das war dann erst einmal alles. Ich hoffe das war nicht zu viel Text auf einmal. Ich werde euch gerne mit Bildern beglücken (falls gewünscht), wenn die Einrichtung abgeschlossen ist. =)

  2. #2

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    Hallo und willkommen im Forum!

    Ganz im Anfang haben wir wohl alle mal Fehler gemacht, aber jetzt scheinst Du Dich ja schon ganz gut informiert zu haben und hast auch alles sehr gut geplant.
    Bei der Menge der Pflanzen würde ich für den Anfang vieleicht ein bis zwei Bund Stängelpflanzen mehr nehmen. Gerade im Anfang kann es passieren, daß die eine oder andere Pflanze erst mal mickert. Statt des Riesenwasserfreundes würde ich bei dieser Beckengröße eher den etwas kleineren, aber dafür schön dicht wachsenden Indischen Wasserfreund empfehlen. Besonders wenn Honigguramis rein sollen, die das Becken schön dicht zugewuchert brauchen. Würde also die freie Fläche vorn mit der Nadelsimse ruhig kleiner gestalten.

    Mit der Düngung kannst Du, abgesehen von den Düngestäbchen, die gleich in den Boden können, nach einer oder zwei Wochen anfangen, aber zunächst mal nur die halbe Dosis. Erst wenn die Pflanzen nach ein paar Wochen merklich schneller und dichter wachsen, kann man steigern.
    Wassertests, tja, braucht man die wirklich? Ich benutze sie schon lange nicht mehr, aber wenn es Dich beruhigt, reicht erst mal der NO² Test. Ansonsten verändern sich die Werte im laufenden Becken kaum, man kann also die Werte vom Wasserwerk als Maßstab nehmen.

    Zum Besatz: Soweit alles OK, aber statt der Schwarzen Neon, die eher größere Gruppen und damit längere Becken brauchen würde ich eher was kleineres nehmen, damit die Salmler nicht genauso groß sind wie die Honigguramis.
    Wie würden Dir Funkensalmler gefallen? Die habe ich z.B. bei meinen Honis mit drin, oder Moskitobärblinge. oder die kleinen Espes Keilfleckbarben?
    Schnecken kannst einsetzen, würde die Turmdeckel und die Rennschnecken nehmen. Die Renner aber erst etwas später, da die sich gerne von Algen ernähren, die aber in einem neuen Becken noch nicht da sind.
    Beim Einsetzen der Fische ist es auch ratsam immer nur eine Fischart pro Woche einzusetzen, damit sich die Beckenbiologie besser drauf einstellen kann.
    Bei den Otos solltest Du drauf achten, Tiere zu nehmen, die einen gut genährten Eindrucke machen und beim Händler schon gut ans Futter gehen. Sonst kann es passieren, daß diese Wildfänge in neuen Becken verhungern, da sie das Futter nicht gewohnt sind, bzw. nicht finden.
    Bild vom fertigen Becken wäre schön ...

  3. #3

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    Hallo Gregor,

    danke für deine ausführliche Antwort.

    Die Idee mit dem indischen Wasserfreund finde ich super, das werde ich so machen. Dafür rücke ich die Wurzel und den linken Wassernabel ein Stückchen weiter nach vorne um hinten etwas mehr Platz dafür zu schaffen, so wird dann auch die Fläche vorne etwas kleiner und die Versteckmöglichkeiten hinten größer.

    Das mit der Düngung habe ich dann jetzt auch verstanden. Nur zwei kleine Fragen noch:
    Auch an die Wurzeln der Nadelsimse kleine Stückchen der Düngestäbchen verteilen?
    Ist es sinnvoll, schon von Anfang an eine Bio-CO2-Anlage zu betreiben? Oder lieber erst abwarten, wie sich das Becken entwickelt?

    Ob Wassertests gebraucht werden weiß ich nicht, ich habe nur immer so viel von Eisenwerten, Nitritwerten, CO2-Werten und was weiß ich noch für Werten gelesen, dass ich mich schon fast mental darauf eingestellt habe, hier bald ein Zimmer in ein Test-Labor zu verwandeln . Wenns ganz ohne geht (ok, NO2 hätte ich gerne, damit ich genau weiß, wann die ersten Fische rein können) ist es um so besser.

    Die Moskitos gefallen uns gut, bringen auch etwas farbliche Abwechslung ins Becken. Und die scheinen auch ähnliche Ansprüche an Becken und Temperatur zu stellen wie die Honigguramis, passt also. Und danke für den Tipp mit den Otos.

    Beim Einsetzen der Tiere hatte ich ungefähr folgendenden Plan:

    - nach einer Woche 2-3 Turmdeckelschnecken
    - nach ausreichender Einlaufzeit (NO2 "nicht nachweisbar" als Messlatte) die Panzerwelse und 2-3 Rennschnecken
    - dann in wöchentlichem Abstand erst 15 Moskitos, dann die Guramis und irgendwann später (?) die Otos, die - wie ich gelesen haben - ein gut eingefahrenes Becken brauchen.

    Ich hoffe, dass ich am 22. und 23. genug Zeit finde, das Becken einzurichten. Kann es kaum erwarten! Dann gibts natürlich auch ein paar Bilder.

  4. #4

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    Hi!
    Ganz so lange brauchst Du nicht zu warten. Bei neuen Becken gehe ich immer so vor:
    Becken einrichten und bepflanzen, eine Woche warten bis die Pflanzen anfangen zu wurzeln und ich selbst keine Änderungen mehr vornehmen will. In der Zeit sind die Schnecken (Posthorn, Turmdeckel) immer schon drin.
    Dann die ersten 4-5 Fische rein und den Nitritwert im Auge behalten. Wenn alles im grünen Bereich (unter 0,5mg/l NO²) bleibt, nach einer Woche die nächsten 4-5 Tiere usw.
    Ohne Fische haben die nützlichen Bakterien keine Nahrung können sich also nicht sehr schnell vermehren. Deshalb schon der frühe Erstbesatz, aber eben gering und in Etappen, damit sich die Beckenbiologie drauf einstellen kann. Mit der Methode vermeidet man dmeist den Nitritpeak.
    Je kleiner das Becken (60Liter ist klein) um so kleiner die wöchentlichen Fischgruppen (4-6 Tiere bei 60l).

  5. #5

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    Hi Gregor,

    alles klar, so wird's gemacht!

    Noch einmal zu den Pflanzen:
    Soll ich die Zwergnadelsimse auch von Anfang an mit Stäbchen düngen?
    Und sollte ich schon zeitnah mit einer CO2-Düngung beginnen?

    Dann wären auch erst einmal alle Unklarheiten beseitigt. Weitere werden aber kommen, sobald das Becken läuft, da bin ich mir ziemlich sicher.

    Vielen Dank nochmal!

  6. #6

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    Hi Andre!
    Die Nadelsimse verteilt sich ja über eine große Fläche, da wären Düngestäbchen nicht so effektiv. Bei mir wächst sie auch ohne Bodendüngung, nur mit dem flüssigen Eisenvolldünger. Wichtiger ist für diese Pflanze wohl das Licht. Bei mir sind es 6 Watt LED bei 54 Litern, was gerade so ausreicht, mehr wäre besser.
    Mit der CO²Düngung kannst Du noch warten, ist in machen Fällen sogar unnötig. Also erst mal abwarten, ein Zuviel des Guten kommt gerade im Anfang eher den Algen zugute.

  7. #7

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    Hi Gregor,

    bei mir sind es 9,6 Watt bei 60 Litern. Das sollte dann ja wohl auch funktionieren.

    Danke noch einmal, dass du dir die Zeit für die ausführlichen Antworten genommen hast. Das hat mir sehr geholfen und jetzt kann ich mich ganz optimistisch an die Sache machen

    Wenn das Becken eingerichtet ist werde ich mich spätestens noch einmal melden =)

    Schönes Wochenende noch!

  8. #8

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    Danke gleichfalls!
    Bin auf Bilder gespant!

  9. #9

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    Hallo noch einmal (das ging ja schneller als erwartet!),

    habe mich mal noch ein wenig mit den Boraras brigittae beschäftigt und dabei gelesen, dass sie weiches, saures Wasser benötigen. Der Funkensalmler, den du als weitere alternative genannt hast, angeblich auch. Ich habe Sorge, dass die Tierchen mit unserem Wasser (pH: 7,55, GH: 11) nicht zurecht kommen.

    Würde es dann vielleicht Sinn machen, die Honigguramis nicht zu nehmen und stattdessen nur einen größeren Schwarmfisch (Glühlichtsalmler, Schwarzer Phantomsalmler, Schmucksalmler oder anderer Vorschlag?) einzusetzen?

    Oder mache ich mir einfach zu viele Gedanken?

  10. #10

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    Hi!
    Wie hoch ist denn die Carbonathärte (KH)? Bei uns liegt die GH bei ca.17 und die KH bei 6-7, ph 7,5.
    Sowohl den Längsband-Zwergbärblinge, wie auch den Funkensalmlern und Honigguramis geht es blendend. Die Angaben zu den weichen Wasserwerten sind nur für die Zucht wichtig, für die Haltung sind sie weniger ausschlaggebend. Passt also schon bei Dir.