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  1. #21

    Talker
     
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    Hallo,
    Salz ein zusetzen ist schon ok ... doch wenn dann sollte man wenn das empfehlen tut doch darauf hinweisen das es kein Jodhaltiges Speisesalz sein sollte

  2. #22
    Knut
    Hallo,

    das Salz verringert die Aufnahme von Nitrit in den Fisch. In den angegebenen Mengen kann es ruhig Jod enthalten, die Mengen sind sehr gering und schaden nicht, zumal Jod auch ein essentielles Spurenenelement ist.
    2 Teelöffel Salz sind ca. 6 g auf 100 l Wasser sind 0,06 g/l.
    Jodiertes Speisesalz enthält ~ 20 mg Jod je kg Salz, das macht dann ~ 0,001 mg/l Jod.
    Du kannst auch bei Costapur F mit Salz arbeiten, die Salzkonzentration ist zu gering, wie man oben sehen kann.

    Gruß Knut

  3. #23
    Regine
    Wie Eugen schon schrieb gilt Jod seinerseits als die Kiemen beschädigend in Verbindung mit Wasser.

    Salz in Verbindung mit Formaldehyd beschädigt ebenfalls die Kiemen, von einigen Herstellern von Zierfischpräparaten wird daher ausdrücklich von der gleichzeitigen Verwendung von Salz abgeraten.

    Ab welcher Dosierung die Stoffe toxisch sind und wie Jod, Salz und Formalin gemeinsam reagieren und ggf. den Fisch schädigen können - hierüber finde ich keine klaren Angaben. Solange das so ist, lasse ich die Finger davon, hier nur mal ein Beispiel: http://www.koipalast.de/product_info...i-parasit.html - auch die Temperatur scheint zusätzlich noch eine Rolle zu spielen, die mir nicht klar ist.

    Mir persönlich ist ohne genaue Kenntnis der chemischen Vorgänge und da es genügend Warnungen gibt das Risiko zu groß und ich werde eine gemeinsame Verwendung auch nicht empfehlen, wozu auch.

    Wenn Du einen chemischen Zusammenhang zwischen Temperatur, Fluor, Salz und Formalin herstellen kannst - mit Quellenangaben - bin ich aber offen dafür, meine Haltung zu ändern.

  4. #24
    Knut
    Hallo,
    Zitat Zitat von Regine Beitrag anzeigen
    Salz in Verbindung mit Formaldehyd beschädigt ebenfalls die Kiemen, von einigen Herstellern von Zierfischpräparaten wird daher ausdrücklich von der gleichzeitigen Verwendung von Salz abgeraten.

    Ab welcher Dosierung die Stoffe toxisch sind und wie Jod, Salz und Formalin gemeinsam reagieren und ggf. den Fisch schädigen können - hierüber finde ich keine klaren Angaben.
    Sera empfiehlt sein Medikament Costapur F auch zur Behandlung von einigen Ektoparasiten im Meerwasser. Keinerlei Hinweis auf Wechselwirkungen mit Formalin, Salz und Kiemen.

    Gruß Knut

  5. #25
    Regine
    Zitat Zitat von Knut Beitrag anzeigen
    Hallo,

    Sera empfiehlt sein Medikament Costapur F auch zur Behandlung von einigen Ektoparasiten im Meerwasser. Keinerlei Hinweis auf Wechselwirkungen mit Formalin, Salz und Kiemen.

    Gruß Knut
    Gerade mal nachgesehen - das ist richtig. Allerdings ist in Meersalz kein Fluor enthalten.

    Mir ist die Kombination zu heiß, gerade weil es nicht wenige Informationen darüber gibt, dass Formalin mit Salz für Fische giftig ist - und zwar nicht aus dem großen Fundus der Aquaristik-Märchenwelt sondern von Händlern und Herstellern.

  6. #26

    Talker
     
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  7. #27
    Dennis Furmanek
    Hallo,

    Das Salz erleichtert den Fischen bei Nitrit die Atmung
    Das Salz reduziert den osmotischen Gradienten (osmotischen Druck), entlastet somit den Fisch etwas und hemmt die Aufnahme von Nitrit über das Kiemenepithel kompetetiv. Je mehr Chlorid-Ionen im Wasser sind, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass irrtümlich Nitrit aufgenommen wird.

    JBL Ekto Cristal -> ~95%+ Kochsalz
    Rest Borate / Perborate, also milde, sauerstoffabspaltende Bleichmittel, die antiseptisch wirken.

    nicht in Verbindung mit Costapur F einsetzen, weil es Formaldehyd enthält
    Deswegen benutzt man so einen Cocktail auch nicht.
    Malachitgrünoxalat oder Malachitgrünchlorid sind die Wirkstoffe der Wahl gegen Ichthyophtirius. Bei konsequenter Dosierung und Behandlungsdauer praktisch immer erfoglreich. Wenn die Reinstoffe nicht verfügbar sind (z.B. Apotheke), dann benutzt JBL MedoPond.
    Auch in Verbindung mit Kochsalz kein Problem.

    die Pflanzen haben mit dem Nitrit nichts zu tun
    Die Pflanzen können sowohl Nitrit (als auch die anderen anorganischen Sticktstoffverbindungen Ammonium / Ammoniak / Nitrat) als Stickstoffquelle aufnehmen und bilden zudem Besiedlungsfläche für die Biofilme, in denen unter anderem auch die Nitrifizierer siedeln.

    Die Bakterien entstehen nicht *poof*, sie vermehren sich höchstens. Spontanzeugung ist schon lange überholt.

    Wie steht es eigentlich mit Quellenangaben im Artikel?

  8. #28
    Regine
    Zitat Zitat von Dennis Furmanek Beitrag anzeigen
    Hallo,

    Das Salz reduziert den osmotischen Gradienten (osmotischen Druck), entlastet somit den Fisch etwas und hemmt die Aufnahme von Nitrit über das Kiemenepithel kompetetiv. Je mehr Chlorid-Ionen im Wasser sind, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass irrtümlich Nitrit aufgenommen wird.

    Hallo Dennis,

    jepp - und einfach für Einsteiger erklärt: Leichtes aufsalzen erleichtert den Fischen bei Nitrit die Atmung.

    Zitat Zitat von Dennis Furmanek Beitrag anzeigen
    JBL Ekto Cristal -> ~95%+ Kochsalz
    Rest Borate / Perborate, also milde, sauerstoffabspaltende Bleichmittel, die antiseptisch wirken.

    Deswegen benutzt man so einen Cocktail auch nicht.
    Doch schon - wenn Sekundärinfektionen vorliegen die mit dem gegen Ichthyo verwendeten Produkt nicht zu bekämpfen sind, macht das Sinn. Es macht auch Sinn weil das enthaltene Salz zu verstärkter Schleimbildung der Haut führt und die Trophonten - das Hautstadium von Ichthyo - dadurch schneller abgestoßen werden können. Quelle zu Salz: so ziemlich jede Publikation über Salzbehandlung beim (Zier-)Fisch sowie http://jbl.de/factmanager/frame_page...=Ektol+cristal

    Zitat Zitat von Dennis Furmanek Beitrag anzeigen
    Malachitgrünoxalat oder Malachitgrünchlorid sind die Wirkstoffe der Wahl gegen Ichthyophtirius. Bei konsequenter Dosierung und Behandlungsdauer praktisch immer erfoglreich. Wenn die Reinstoffe nicht verfügbar sind (z.B. Apotheke), dann benutzt JBL MedoPond.
    Das Zierfisch-Medikament wird meines Wissens nach von JBL nicht mehr angeboten. Das aktuelle Produkt heißt JBL Punktol Ultra. Quelle: http://jbl.de

    Die Inhaltsstoffe werden wie folgt angegeben:

    100 ml enthalten: 20 mg Malachitgrünoxalat, 40 mg Kristallviolett, 80 mg Methylenblau Quelle: www.ironirene.com/ichtyomittel.pdf

    Dabei ist zu berücksichtigen, dass es keine Deklarationspflicht für Zierfisch-Medikamente gibt.

    Zitat Zitat von Dennis Furmanek Beitrag anzeigen
    Die Pflanzen können sowohl Nitrit (als auch die anderen anorganischen Sticktstoffverbindungen Ammonium / Ammoniak / Nitrat) als Stickstoffquelle aufnehmen und bilden zudem Besiedlungsfläche für die Biofilme, in denen unter anderem auch die Nitrifizierer siedeln.
    Dass Pflanzen Nitrit abbauen können ist mir neu - und finde ich auch in der Literatur nicht - da solltest Du vielleicht einmal eine entsprechende Quelle zeigen, das würde mich sehr interessieren.

    Nach meiner Kenntnis - und so wird der Vorgang der Nitrifikation allgemein beschrieben - bauen Pflanzen Nitrat ab, nicht Nitrit - dafür sind hauptsächlich die Nitrobakter zuständig. Quelle: so ziemlich alle Publikationen über die Nitrifikation.

    Zitat Zitat von Dennis Furmanek Beitrag anzeigen
    Die Bakterien entstehen nicht *poof*, sie vermehren sich höchstens. Spontanzeugung ist schon lange überholt.
    Das ist richtig. Nitrifikanten sind allgegenwärtig, wachsen aber an ihren Aufgaben wenn sie günstige Umweltbedingungen vorfinden
    Quelle: http://www.aquacare.de/info/veroeff/bak2_nf/bak2_nf.htm
    Geändert von Regine (02.01.2011 um 18:24 Uhr)

  9. #29
    Dennis Furmanek
    Hallo Regine,

    jepp - und einfach für Einsteiger erklärt: Leichtes aufsalzen erleichtert den Fischen bei Nitrit die Atmung.
    Hauptsache, verstanden, auch wenn es inhaltlich falsch ist? Gerade dann, wenn die inhaltliche Information für das Verständnis des erläuterten Sachverhalts essentiell ist?

    Doch schon - wenn Sekundärinfektionen vorliegen die mit dem gegen Ichthyo verwendeten Produkt nicht zu bekämpfen sind, macht das Sinn.
    Die gegen Ichthyophtirius wirksamen Triphenylmethanfarbstoffe (Malachotgrünoxalat, Brilantgrün, Methylenlblau, Kristallviolett) wirken auch antiseptisch. Sie sind gegen die üblichen, bakterielle Sekundärinfekte bewirkenden, umbiquitären Umweltkeime wie Pseudomonaen und Aeromonaden ausreichend wirksam.

    Ich habe mich zudem gar nicht gegen die Kombination von Triphenylmethanfarbstoffen und Kochsalz zur Behandlung von Ichthyophtirius ausgesprochen, sondern gegen die Verwendung von Formaldehyd enthaltenden Heilmitteln.

    Das Zierfisch-Medikament wird meines Wissens nach von JBL nicht mehr angeboten. Das aktuelle Produkt heißt JBL Punktol Ultra.
    Ja, wie anderer Anbieter auch, musste JBL die Rezeptur verändern, weil durch Änderungen der rechtlichen Grundlagen die zuvor verwendeten rein auf Malachitgrünoxalat basierenden Heilmittel im Aquarium nicht mehr zulässig waren. Rabomed gibt es in der Originalrezeptur auch nicht mehr. Gilt aber nicht beim Gartenteich. JBL Medopond ist aus dem Gartenteichprogramm von JBL.

    Dabei ist zu berücksichtigen, dass es keine Deklarationspflicht für Zierfisch-Medikamente gibt.
    Richtig. Aber wie sieht es mit Sicherheitsdatenblättern (GHS) aus?
    Selbst wenn der Anbieter die Wirkstoffe nicht auf dem Produkt selbst deklariert, muss er die Informationen bereitstellen oder zuindest bereithalten.

    Nach meiner Kenntnis - und so wird der Vorgang der Nitrifikation allgemein beschrieben - bauen Pflanzen Nitrat ab, nicht Nitrit - dafür sind hauptsächlich die Nitrobakter zuständig. Quelle: so ziemlich alle Publikationen über die Nitrifikation.
    Weil die Nitrifikation definitionsgemäß der mikrobielle Abbau von Stickstoffmetaboliten ist. Deswegen haben Pflanzen damit gar nichts zu tun. Die Nitrifikation ist Teil des Stickstoffkreislaufs, da kommen auch die Pflanzen als Primärproduzenten ins Spiel. Aquatische Pflanzen bevorzugen Ammonium / Ammoniak zwar, können aber grundsätzlich jede Form anorganischer Stickstoffverbindungen (Ammonium / Ammoniak,Nitrit, Nitrat verwerten) als Stickstoffquelle nutzen. Das gilt besonders für echte Wasserpflanzen wie z.B. Elodea, Cabomba, Vallisneria.

    http://dnr.wi.gov/lakes/publications/under/nitrogen.htm
    Es gibt auch verschiedenste pflanzenphysiologische oder umwelttechnische Paper (Wasseraufbereitung) zum Thema. Ich kann jetzt abern icht sagen, welche davon online frei verfügbar sind.
    Geändert von Dennis Furmanek (02.01.2011 um 20:21 Uhr)

  10. #30

    Talker
     
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    Hallo Dennis,
    Zitat Zitat von Dennis Furmanek Beitrag anzeigen
    Hauptsache, verstanden, auch wenn es inhaltlich falsch ist? Gerade dann, wenn die inhaltliche Information für das Verständnis des erläuterten Sachverhalts essentiell ist?
    wenn Du Dich nicht immer so geschwollen ausdrücken würdest, dann könnte Dich der Chemie-Laie auch verstehen

    Zitat Zitat von Regine
    Leichtes aufsalzen erleichtert den Fischen bei Nitrit die Atmung.
    Auch wenn es inhaltlich vielleicht nicht ganz richtig ist (ich halte es im Endeffekt für richtig), versteht diesen Satz der Einsteiger und Chemie-Laie besser als das:
    Zitat Zitat von Dennis Furmanek
    Das Salz reduziert den osmotischen Gradienten (osmotischen Druck), entlastet somit den Fisch etwas und hemmt die Aufnahme von Nitrit über das Kiemenepithel kompetetiv.