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  1. #1
    YogiZRX

    Ani-Tauscher ohne Röhre?

    Hallo zusammen,

    nachdem ich bereits viel im Forum gelesen und eine Menge wertvoller Tips erhalten habe, habe ich mich jetzt angemeldet, um auch selbst mal etwas schreiben/fragen zu können.
    Also zuerst einmal besten Dank für dieses tolle Forum das ja durch seine freundlichen und hilfsbereiten Mitglieder erst zustande kommt.

    Unser AQ wurde vor 14 Tagen auf den dringenden Wunsch unseres Sohnes (8 Jahre) angeschafft und ist somit eigentlich _sein_ AQ.

    Das Becken hat 60cm, 54 ltr und - bis auf Pflanzen und 'n paar Schneckchen - noch keinen Besatz.
    Nach jede Menge Lesen und Tips-Befolgen aus den Foren bezüglich Einfahren usw. haben wir jetzt folgenden Zustand im AQ:

    Der Nitritwert ist, nach der erwarteten Spitze (schon nach 1 Woche - vermutl. weil der (Innen-)Filter gebraucht war) jetzt stabil auf Null, das Nitrat pendelt so um die 40.
    Die Wasserhärte ist sehr hoch (GH 20, KH 17) dementsprechend auch ein pH zwischen 8,5 und 9,0. Das wundert aber nicht, denn das Leitungswasser kommt mit exakt diesen Härte- und pH-Werten rein. Außerdem weist das Leitungswasser Nitrat von 20 auf.

    Bezüglich Besatz haben wir uns schon recht viele Gedanken gemacht, kommen aber schnell zu dem Schluss, dass die meisten (kleinen) Arten eher weiches und neutrales bis leicht saures Wasser benötigen.
    Das Enthärten des Wassers (egal welche Technik) scheint uns (zumindest für den Anfang in der Aquaristik) zu aufwendig, deshalb wollen wir versuchen, mit dem harten Wasser zu leben.
    Daraus ergibt sich folgende Besatzplanung:

    * 5 Guppys (3 Weibchen)
    * 6 - 8 Kardinal
    * später vielleicht 3 - 4 Platis
    * und wenn alles gut läuft, vielleicht ein Schneckenbuntbarsch-Paar

    Wenn ich (mit wenig Aufwand) vielleicht doch etwas gegen Wasserhärte die tun will, scheint mir eine Teilentsalzung (nur Anionentauscher) für meine Zwecke ausreichend. Nun die Frage: Braucht man unbedingt eine Röhre oder kann man das Ani-Granulat vielleicht einfach in einen 20 ltr. Eimer geben, Leitungswasser obendrauf, immer mal umrühren und das TE-Wasser nach einer halben Stunde (durch ein Sieb) abgießen? (beim regenerieren mit HCl analog)

    LG
    Jürgen

  2. #2
    Miora

    AW: Ani-Tauscher ohne Röhre?

    Hallo Jürgen,

    nur ganz kurz: Du meinst bestimmt einen Kationentauscher und eben keinen Anionentauscher! Zumindest wenn Du vor allem Ca (Härte) aus dem Wasser bringen möchtest.

    Das Wasser wird dabei sehr sauer und du musst es hinterher Entgasen, damit das überschüssige CO2 entweichen kann (entweder über Nacht stehen lassen oder Luft durchblubbern lassen). Da Du aber das Wasser mit Deinem Leitungswasser verschneidest, kannst Du erst Verschneiden und dann entlüften. In meinen Augen spricht nichts dagegen, wenn hinterher der pH-Wert passt, da die schwachen Anionentauscher HCO3 und Kieselsäure auch im Wasser lassen. Aber bei den hohen Nitratwerten im Leitungswasser wäre ein Anionentauscher in Deinem Fall (Kombination hart UND nitratreich) bestimmt vorzuziehen!

    Falls Du doch Anionentauscher wegen Nitrat meinst: Nur Anionentauscher geht nicht!!

    Gegen Deine Wassereimermethode spricht nichts, frage mich nur, wo Du da die Vereinfachung siehst. (Filtrieren ist immer mühsam!)

    Billigvariante: Eimer mit Loch, Ablauf mit regelbarem Ventil dran, Filterflies rein, Ionentauscher drauf und quasi im Eimer gleich filtrieren. Bloss bist Du dann wieder verfahrenstechnisch dicht an einer "Röhre"...

    Gruss,
    Michael

  3. #3

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    AW: Ani-Tauscher ohne Röhre?

    Hallo Jürgen!

    Du meinst sicherlich Kationentauscher Eine Säule mit dem entsprechenden Harz braucht man nicht unbedingt, es ist aber sehr komfortabel, gerade wenn man mit Laugen/Säuren arbeitet!
    Deine vorgeschlagene Lösung im Eimer wäre zwar eine Möglichkeit, allerdings kann ich mir gut vorstellen, da das Wasser das Granulat nur unzureichend "durchströmt", dass es relativ ineffektiv ist und länger dauert.
    Vielleicht wäre ja folgendes was für dich: Ionenaustauscher (Anton Gabriel)

    Wichtig: Auch wenn man mit verdünnten Laugen/Säuren beim Regenerieren arbeitet, sollte man dennoch Vorsicht walten lassen und eine entsprechende Ausrüstung (Schutzbrille, eventuell Kittel, säurefeste Handschuhe etc.) da haben.

  4. #4
    YogiZRX

    AW: Ani-Tauscher ohne Röhre?

    Hallo Michael,

    danke für Deine rasche Antwort.

    Ja, natürlich meinte ich einen Kati. (anfengerfehler)

    Dass das Wasser sauer würde, wäre mir klar - aber bei pH 9 aus der Leitung treibt das Verschneidewasser ja fast schon das CO2 aus. Und natürlich würde ich die Mischung danach erstmal abruhen lassen.
    (ein bisschen mehr CO2 soll ja nicht sooo schlecht für die Pflanzen sein)

    Bezüglich NH3. Ist denn 20mg aus dem Leitungswasser plus vielleicht 20 bis 30 aus dem AQ (also gesamt bis 50) schon bedenklich für die Fische?
    Würde ich das NH3 denn VE wegbekommen?

    Zum Verfahren: Ich kenne die Konsitenz und Dichte von z. B. Lewatit noch nicht aber dachte, dass sich das Harz am Eimerboden absetzt, so dass man die 10 Ltr. die ich brauche vorsichtig (natürlich trotzdem durch ein Sieb) abgießen kann. Das wäre schon einfacher.

    LG
    Jürgen

  5. #5
    YogiZRX

    AW: Ani-Tauscher ohne Röhre?

    Hallo Patrick,

    danke für Deine Antwort.
    Das mit dem Eigenbau hatte ich vorher auch schonmal gelesen.
    Dennoch danke für den Link.

    Wegen Säure/Lauge-Handhabung: Da trägst Du bei mir Eulen nach Athen - Ich bin gelernter Chemiefacharbeiter. (Deshalb würde ich auch die TE bevorzugen, eine verdünnte HCl ist weit weniger gefährlich als NaOH.)

    LG
    Jürgen

  6. #6
    Miora

    AW: Ani-Tauscher ohne Röhre?

    Hallo Jürgen,

    gelernter Chemiefacharbeiter und dann kommst Du bei Anionen und Kationen ins Schwimmen und verwechselst auch noch NO3 und NH3!!!!

    Das mit dem Nitrat im Leitungswasser musst Du schauen: Aber je weniger Nitrat das Wechselwasser hat, desto leicht kann man den Nitratgehalt mi AQ senken...

    Mit einem Anionentauscher würdest Du das NO3 wegbekommen...

    Gruss,
    Michael

  7. #7
    YogiZRX

    AW: Ani-Tauscher ohne Röhre?

    Hi Michael,

    jaaaa, lach mich nur aus. Aber es ist sooooooooooooooo lange her!

    Was zeigen denn die Erfahrungen? Wieviel Nitrat kann man den hinnehmen (im Trinkwasser darf ja bis 50mg (!!) sein).
    Muss ich (auch wenn ich nicht entsalze) etwa an einen Nitratfilter (gibt es sowas überhaupt) denken?

    LG Jürgen

  8. #8
    Miora

    AW: Ani-Tauscher ohne Röhre?

    Hallo Jürgen,

    ich habe keine Erfahrung, was die Nitrat-Erfahrungen zeigen. Würde vermuten, dass man jedes Becken für sich betrachten muss: Futtereintrag, Pflanzenwachstum, Filterleistung.

    Zu Beginn kannst Du es so versuchen und Nitrat beobachten. Wenn es zu hoch kommt, kannst Du natürlich mit grösseren häufigeren Wasserwechslen gegen an. Aber ich dachte, falls Du Dich zu einer Bastellösung entschliesst, ist es vielleicht einfacher, eine Gesamtkombination zu entwerfen als hinterher festzustellen, dass ein Anionentauscher doch nicht unpraktisch wäre...

    Gruss,
    Michael

  9. #9
    YogiZRX

    AW: Ani-Tauscher ohne Röhre?

    Hi Michael,

    ja, das wird's erstmal sein: Die Füße stillhalten, regelmäßig wechseln und die Wasserwerte beobachten ... und natürlich gucken, wie sich die Bewohner entwicklen. Vielleicht hab' ich ja Glück mit dem Nitrat im Leitungswasser, dass es Sommer/Hitze-bedingt ist und im Herbst/Winter auf einen besseren Wert sinkt.

    Ansonsten werde ich das Forum nochmal durchstöbern, ob man sich irgendwo auf einen Nitrat-Grenzwert einigt: Von "möglichst wenig" über "sollte unter 50 liegen" und "sollte höchstens 30 über Ausgangswert (also Leitungswasser) liegen" bis zu "erst ab 150 wird's für die Fische gefährlich" habe ich nämlich schon alles gefunden.

    Nochmals Danke
    Jürgen