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  1. #1

    Talker
     
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    Desinfektion von Aquarien und Zubehör.


    Um Krankheiten vorzubeugen ist es manchmal nötig Aquarien Pflanzen und Zubehör zu desinfizieren. Um dies zu erreichen gibt es verschiedene Wege die nachfolgend beschrieben werden. Ein wichtiger Punkt um Krankheiten vorzubeugen ist peinliche Sauberkeit, wobei Sauberkeit jetzt nicht heißt das man mit einem Allzweckreiniger oder ähnlichen hantieren soll. Eher sollte man kranke und tote Fische aus dem Aquarium entfernen. Je nach Krankheit sollten die kranken Fische in einem Quarantänebecken behandelt werden. Bei Krankheiten die eine Behandlung des gesamten Aquariums bedürfen ist das umsetzen einzelner Tiere zwecklos z.B. Ichtyo ( Pünktchenkrankheit). Auch ist es wichtig den Kescher die Pflanzenzange und alle Gerätschaften die mit dem Aquarium in Berührung kommen zu desinfizieren es könnte sonst die Ursache für den erneuten Ausbruch der Krankheit sein. Eine gute Wasserhygiene trägt zu Gesunderhaltung des Fischbestandes bei. Regelmäßiges messen von PH-Wert, Nitrit und Nitrat sollten für den gewissenhaften Aquarianer Pflicht sein. Nun aber zu den Desinfektionsmöglichkeiten. Selbstverständlich dürfen bei der Desinfektion keine Fische in den Aquarien sein.




    Austrocknung oder Erhitzen


    Durch Austrocknung oder Erhitzen von Einrichtungsgegenständen sofern sie dazu geeignet sind bringen gute Erfolge, z.B. kann man Aquarienhöhlen aus Ton von lästigen Algen befreien indem man sie 2-3 Minuten in die Mikrowelle bei voller Leistung stellt.






    Salzbad


    Eine von mir persönlich sehr oft angewendete Art der Desinfektion ist ein starkes Salzbad mit einer Dosis von 100g/L über 24Std. Die Aquarien sollten kurz mit Wasser nachgespült werden. Auch mit Kaliumpermanganat in einer Dosis von 10-20mg/L hat den gleichen Effekt.




    Wasserstoffsuperoxyd


    Bei besonders schwer zu bekämpfenden Krankheitserreger kann man Wasserstoffsuperoxyd H2O2 in einer Dosis von 50ml 30%iger Lösung auf 100L Wasser anwenden. Achtung die Lösung ist ätzend Sicherheitsvorschriften beachten! Aquarium gründlich spülen.




    Alkohollösung


    Um auch den hartnäckigsten Erreger loszuwerden greift man zu einer 70%igen Alkohollösung (z.B. Isopropanol oder Ethanol). Mit einem Wasserzerstäuber gleichmäßig auftragen, 1 Std. einwirken lassen und danach das Aquarium mehrfach gründlich spülen.


    Bei Rückfragen stehe ich gern zur Verfügung!



    Jörg Rien

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    Bei Jörg handelt es sich um einen erfahrenen Züchter
    und ist auch Mitglied der Vereinsfreunde Hannover Ost

  2. #2

    Talker
     
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    Hallo,

    zum Thema, Aquariengegenstände von Algen befreien, habe ich auch noch einen guten Tip!

    In meinem früheren Piranhabecken hatte ich Höhlen für die Ancistrus aus flachen Steinen gebaut.
    Diese würden an der Oberfläche ständig von Bart und Büschelalgen besiedelt.

    Bart und Büschelalgen sind sehr bitter und hart, können ergo von den Welsen nicht gefressen werden.

    Diese Steine habe ich aller 2 Monate herausgenommen und in einem alten Schnellkochtopf "gekocht". Die Algen waren nach dem Kochen immer noch auf den Steinen, sahen nun aber leuchtend grün aus.
    Nun habe ich die Steine mit den Algen nach unten wieder zu Hölen aufgebaut.
    1-2 Tage später, waren die gekochten Algen, an der nun unteren Seite der Steine, vollkommen von den Ancistus gefressen worden!

    Gutes zusätzliches Futter? Keine Ahnung wie Nahrhaft die gekochten Algen sind, aber zu schmecken scheinen sie.

  3. #3

    Talker
     
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    Hi,

    habe zugegebener Masen nicht alles genau gelesen, aber auf den ersten Blick fällt mir folgendes zur Ergänzung ein:

    1. Wenn man sich glücklicher Besitzer eines Quarantäne-AQs oder Behandlungsbeckens nennt, sollte die Grundausstattung (z.B. Kescher) unbedingt 2 x vorhanden haben. So lässt sich auch ohne ständiges Desinfizieren die Übertragung von Erregern sicher ausschliessen.

    2. Finger weg von Wasserstoffperoxid. Die (vorhandene) Warnung geht mir nicht weit genung. WPO ist zu ziehmlich das brutalste Oxidationsmittel, das ich kenne!!! Flecken in Kleidern, Teppich oder Haut sind das geringste Resultat von Unfällen.

    Gruss
    Sigi

  4. #4

    Talker
     
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    Hi,

    2. Finger weg von Wasserstoffperoxid. Die (vorhandene) Warnung geht mir nicht weit genung. WPO ist zu ziehmlich das brutalste Oxidationsmittel, das ich kenne!!! Flecken in Kleidern, Teppich oder Haut sind das geringste Resultat von Unfällen.

    Gruss
    Sigi
    Oh ja, meine Frau bekommt immer ganz weiße Haare, wenn sie mal wieder mit WPO handiert hat! :twisted: :twisted: :twisted:

    Kleiner Scherz, soll die Problematik nicht ins lächerliche ziehen!

  5. #5
    Anonymous
    Hi Sigi,
    2. Finger weg von Wasserstoffperoxid. Die (vorhandene) Warnung geht mir nicht weit genung.
    Da bin ich nicht Deiner Meinung ("Finger weg"), aber vorneweg:
    Beim Umgang mit allen Chemikalien muss äusserste Sorgfalt an den Tag gelegt werden und geeignete Schutzmassnahmen ergriffen werden; Schutzbrille und Handschuhe sind da Pflicht !

    WPO ist zu ziehmlich das brutalste Oxidationsmittel, das ich kenne!!!
    Dann kennst Du nicht viele, denn als Chemiker kann ich Dir sagen, dass es da viel "schlimmere" gibt. Auch steht das o. g. Kaliumpermanganat, was die Gefährlichkeit anbelangt, Wasserstoffperoxid in nichts nach und hat den Nachteil, dass Braunstein (MnO2; schwerlöslich) auf den Gegenständen zurückbleibt; H2O2 zersetzt sich letztlich zu Wasser.

    Wasserstoffperoxid (H2O2) wird zum Desinfizieren des Zubehörs eingesetzt in einer höchstens 2 %igen Lösung; das ist im übrigen die Konzentration in der Ärzte es verwenden zum Desinfizieren und Säubern von Wunden.

    Wenn man allerdings die Verdünnung aus 30% H2O2 selber herstellt, ist dabei Vorsicht geboten, denn 30% H2O2 ist um ein vielfaches gefährlicher (s.o. Schutzbrille, Handschuhe).

    Mein Fazit: Wenn man die geeigneten Schutzmassnahmen ergreift, ist Wasserstoffperoxid m. E. das beste Desinfektionsmittel für aquaristische Zwecke, da es keine Rückstande hinterlässt. Jedoch in Kinderhände gehört es, wie m.E. alle Chemikalien, natürlich nicht.

  6. #6

    Talker
     
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    Hallo Rainer,

    stimme Dir fast uneingeschränkt zu. Mir stösst nur immer wieder auf, dass Chemikalien, die heftigstes "Schadenspotential" in sich bergen, total sorglos eingesetzt werden!

    H2O2 ist hierfür ein typisches Beispiel. Wird z.B. für Aq-Oxidatoren (Söchting) eingesetzt ... und dies in Konzentrationen, bei denen jeder "Chemie-Lehrling" vor Erstgebrauch ´ne einstündige Einweisung bekommen hätte .

    Aber Du hast natürlich recht ... H2O2 ist zwar stark oxidierend, steht aber wenigstens nicht im Verdacht karzinogen zu wirken, wie manch anderes Desinfektionsmittel.

    Gruss
    Sigi

  7. #7

    Talker
     
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    Hi,

    hat wer die Wasserstoffsuperoxyd Lösung ausprobiert? Erscheint mir die einfachst Lösung da H2o2 ja zu harmlosen Bestandteilen zerfällt...

    Wie Reagieren Pflanzen da drauf?

    Grüße

    Massaguana

  8. #8
    Benelli49x
    h202 ist mit eines det größten zellgifte, die es gibt, und wird normal in den microbodies der zelle zum gezielten telltod (apoptose) gebildet.
    ich glaube nicht dass das für die pflanzen so gut ist^^

  9. #9
    nolls
    Uraltthread, macht bei Fragen einen Neuen auf.