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Thema: Betta uberis

  1. #1
    duras111

    Betta uberis

    Betta uberis vom Fundort Kubu:

    Diese Bettaart stammt aus Indonesien. Gefunden wurde diese Fischart in sehr saurem, weichen, stillen Schwarzwasser. Ich halte sie bei pH 6, gH und kH bei ca. 1 und einer Wassertemperatur von 24-25°C.
    Die Fische sind sehr schmal und haben eine leuchtende Schicht auf dem Körper. Allerdings unterscheiden sich die Fische, je nach Fundort, teils sehr voneinander.
    Männchen werden ca. 5cm gross und haben eine ausgezogene Afterflosse. Die Weibchen sind etwas dicker und bleiben ein Stück kleiner (bis ca. 4cm). Gerade die lang ausgezogene Afterflosse lässt sich bei dieser Bettaart relativ früh erkennen, womit man Jungtiere gut einordnen kann (natürlich auch nur ab einer bestimmten Grösse). Auffallend bei dieser Bettaart (und bei den anderen kleinen roten Laubkampffischen) sind die türkisen Augen.

    uberis1.jpg

    Auf dem oberem Bild kann man ein junges Männchen sehen. Sehr gut zu erkennen ist die ausgezogene Afterflosse.

    uberis2.JPG

    Auf dem zweiten Bild kann man unten rechts ganz gut ein junges Weibchen erkennen. Die Afterflosse ist nur sehr kurz.

    uberis4.JPG

    Auf dem dritten Foto sieht man ebenfalls ein Männchen. Dieses hat diese türkise Färbung nicht so stark. Oder besser gesagt, aus dieser Position sieht man es nicht sehr stark. Im Hintergrund sieht man eine Filmdose. Diese habe ich an ein Stück Styropor (oder auch Kork) befestigt. Solche Höhlen werden gern als Laichplatz genommen. Man kann aber auch das gelbe Plastikei eines Überraschungseis nehmen.

    Diese Bettaart ist eine von den etwas aggressiveren Arten. Zwar lassen sich hier auch ohne Probleme mehrere Pärchen zusammen halten, aber die Beckengrösse sollte dementsprechend gross sein. Für ein einzelnes Pärchen langt ein 25l Becken, welches aber wirklich sehr dicht bepflanzt sein sollte. Zusätzlich sind Wurzeln von Vorteil und auch Eichenlaub sollte nicht fehlen. Dadrunter können sich Jungfische verstecken und auch das Weibchen kann dem Männchen so aus dem Weg gehen. Bei diesen Fischen kam es bei mir schon in der Verpackung und bei halbwüchsigen Tieren zu Flossenschäden vom allerfeinsten. Diese waren zwar nicht besonders schlimm und verheilten auch sehr gut, aber mich hat das bei halbwüchsigen Tieren schon etwas erschrocken. Sowas kannte ich von anderen Bettaarten, wie Betta persephone oder tussyae, nicht.

    Die Paarung läuft ab, wie bei vielen anderen Schaumnestbauern. Das Männchen besetzt ein kleines Reich. Wenn man mit Hilfe von Filmdosen eine Höhle erschafft, nimmt er diese in Besitz und verteidigt diese. Das Weibchen wird nur zur Paarung geduldet und muss dann wieder verschwinden. In 25l lässt sich das mit einem Pärchen noch recht gut bewerkstelligen. Die Schaumnester sind nicht sehr gross. Das Weibchen wird vom Männchen umschlungen und auf den Rücken gedreht. Bei der Paarung fallen beide Fische in eine Laichstarre. Die Paarung kann mehrere Stunden in Anspruch nehmen, wobei am Ende bis zu 50 Eier von beiden Fischen ins Schaumnest eingebaut werden. Danach wird das Weibchen vertrieben. Hierbei kann es bei zu kleinen Becken, bzw. fehlender Deckung sogar zum Tot des Weibchens kommen. Bei vielen Bettaarten übernimmt auch das Weibchen mitunter die Brutpflege. Das ist bei Betta uberis nicht so, da hier das Männchen einfach zu aggressiv gegenüber dem Weibchen ist.
    Die Jungen sind nicht leicht zu füttern, da sie in der ersten Woche keine Artemianauplien schaffen. In einem dicht bepflanzten Becken kommen aber genügend Jungtiere durch. Ansonsten kann man mit Rettichtierchen oder Infusorien füttern.

    Ich finde die Haltung und Vermehrung dieser art nicht besonders schwer, wenn man für die nötigen Wasserwerte sorgen kann. Meine Fische gehen ohne Probleme an Frostfutter, was die Haltung erleichtert.

    Gruss
    Sascha

  2. #2

    Moderator a.D.
     
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    Hallo Sascha,

    wow, ein sehr guter Bericht über einen für mich nun auch sehr interessanten Fisch.
    Ich denke, Du hast tolle Informationen und eigene Erfahrungen über den Betta uberis rüber gebracht
    Das ganze mit sehr gelungen Bildern hinterlegt
    Gruß Achim