Betta persephone:
Der Name des Betta persephone stammt aus der griechischen Mythologie und ist der Name der Königin der Unterwelt. Warum so düster? Wegen der Lebensweise dieser Fischart. Man findet sie in Westmalaysia in überfluteten Wäldern. Der Bodengrund besteht meisst aus Torf, im Wasser befindet sich viel Laub und es ist sehr huminreich. Die Wasserwerte dieser Gewässer sind teils sehr extrem. Der pH reicht von 3,5 bis 5,5 und gH und kH liegen bei 0. Ich selber halte diese Fische bei einem pH von ca. 5 und gH und kH unter 1. Meine Betta persephone stammen vom Fundort Ayer Hitam. Wahrscheinlich ist aber dieser Stamm nicht mehr vorhanden und diese Art gibt es wohl nur noch im Aquarium. Allein aus diesem Grund sind diese Fische etwas sehr besonderes.
Farblich mögen diese Fische kein Hingucker sein und in dem dunklen Becken, in dem ich sie halte, kann man ihre Schönheit kaum sehen, aber diese Fische verdienen einen besonderen Status. Sie sind relativ schwer zu halten und zu vermehren. Für viele Profis mag es kein so grosses Problem sein, aber für mich war es ein tolles Erfolgserlebnis diese Fischart vermehrt zu haben. Meine B. persephone gehen ebenfalls an Frostfutter, was die Sache auch vereinfacht. An Lebendfutter werden aber auch gern Cyclops genommen. Selbst ausgewachsene Tiere mit ihrer Endgrösse von ca. 4cm nehmen diese an.
Die Fische sind schwarz. Bei heller Beleuchtung kann man einen türkisen Schimmer auf dem Fisch sehen. Die Bauchflossen sind auffallend schwarz. Nachzuchten verändern diese Farbe aber nach und nach etwas. So sind die Fische weniger schwarz und die Bauchflossen färben sich rot. Die türkisen Augen stechen bei dieser Färbung extrem vor.
Die Geschlechter kann man schon bei jungen Tieren recht gut auseinander halten. Die Afterflosse ist beim Männchen stark ausgezogen, was man bei jungen Tieren aber kaum erkennt. Allerdings kann man den Unterschied gut an den Bauchflossen erkennen. Männchen haben Säbel- oder schwertförmige Bauchflossen. Weibchen dagegen haben am Ansatz dreieckige Bauchflossen, die zur Spitze hin ganz schmal werden.
Für mich ist der Betta persephone ein sehr, sehr ruhiger Fisch, der kaum Aggressionen zeigt. Zur Zeit habe ich 2 Pärchen in 25l ohne nennenswerte Probleme. Bei dieser Art sind Bruthöhlen sehr wichtig. Ich habe mehrere Filmdosen im Becken, von denen sich das Männchen eine aussuchen kann. Das Revier des Männchens ist extrem klein. Es besetzt eine Filmdose und einen Bereich drumherum von ca. 5cm. Deswegen ist es durchaus möglich diese Fischart paarweise in einem 12l (30x20x20cm) Aquarium zu halten.
Die Paarung läuft ab, wie bei vielen anderen Schaumnestbauern. Das Männchen umschlingt das Weibchen. Sobald beide aus der Laichstaare erwachen, sammeln sie die Eier (ca. 20-60 Eier) auf und spucken sie ins Schaumnest. Normal wird das Weibchen jetzt vertrieben. Allerdings kann es sich näher am Schaumnest aufhalten, als ich das von Schaumnestbauern gewöhnt bin. Bei mir hat das Weibchen manchmal sogar an der Brutpflege, bzw. Schaumnestpflege beteiligt, was ich bisher bei keiner anderen Bettaart gesehen habe. Beide Tiere befanden sich dabei in der Filmdose.
Die Aufzucht der Jungtiere ist extrem schwer, da sie so klein sind, dass sie nur an kleinstes Lebendfutter gehen. Ich habe die Jungtiere bei den Eltern im Becken gelassen, bis sie gross genug waren, um Artemianauplien zu fressen (ca. 2 Wochen). Bei voll eingerichteten Becken kommen immer einige Jungtiere durch (bei dem 2. Wurf waren es bei mir an die 15 Jungtiere).
Ganz wichtig:
Auch diese Wildbettaart springt unheimlich gern durch kleinste Löcher. Ebenso sollte das Becken sehr, sehr dicht bepflanzt sein (was bei diesen Wasserwerten nicht einfach ist). Ich habe Anubias, Javafarn und Javamoos drin. Sollte man sowas nicht haben, braucht man eine dicke Schicht Laub im Becken. Als Bodengrund habe ich Torf.
Die Qualität der Bilder ist nicht wirklich toll. Aber es ist nicht leicht mit meinem Equipment gute Fotos von so einem dunklen Becken zu machen.
Bild 1: Das Becken
Bild 2: Betta persephone Weibchen
Bild 3: Das Männchen vor seiner Höhle
Bild 4: Nachwuchs meiner Betta persephone. Gut zu sehen ist der Torfboden
Bild 5: Das Männchen bei einer etwas dunkleren Beleuchtung.
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