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  1. #1

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    Besatzfrage nach einer Katastrophe

    Ich habe ein 100l Becken, wo noch 8 Leopardbärblinge, 3 Antennenwelse und 3 Amanogarnelen leben. Die Gesamthärte liegt etwa bei 8 - 8,5; Karbonathärte bei 6 und der pH bei 7. Das kontrolliere ich zwischendurch mal mit den üblichen Teststreifen.
    Die Temperatur liegt etwa bei 24°C.

    Ich wollte es etwas farblich aufpeppen und mit mit diesen Informationen zum Händler meines Vertrauens gefahren. Er hat mit dann 6 Rotkopfsalmler und 8 rote Neons verkauft.

    4 Tage später bekamen die Rotkopfsalmler wenige weiße Pünktchen, worauf ich rasch und nach Anleitung das JBL Punktol frisch aus dem Laden angewendet habe.

    Noch unter Behandlung und trotz eigentlich sichtbarer optischer Besserung (Punkte gingen rasch weg) starben paar Neons und Salmler ohne eine andere Auffälligkeit über Nacht weg. Mittlerweile ist die Kur auch komplett abgeschlossen und der Besatz ist wieder leider im Urzustand.

    Insgesammt starben sie übers Wochenende weg. Abends sahen sie vom Verhalten normal aus, also kein Luft schnappen oder hecktisches hin- und herschwimmen, Morgens lagen 2-3 mit dem Bauch nach oben farblos am Grund. Keine äußeren Verletzungen und keine seltsamen Verfärbungen.

    Meine alten Fische sind alle wohlauf, die haben weder Punkte bekommen, noch haben sie sich anders verhalten als sonst.

    Habe an vieles gedacht und ich stand noch nie vor so einem Problem. So ein Massensterben hatte ich noch nie und darum bin ich Laie was die Wasserqualität angeht, obwohl ich das Becken schon mindestens 15 Jahre habe.

    Leitungen im Haus (Kupfer im Wasser), kann nicht sein. Alle Leitungen sind 4 Jahre alt und aus Edelstahl. Das Behältnis mit dem ich das Becken wieder gefüllt habe ist auch 100% sauber und nur für das Auqarium da.
    Filter ist auch immer sauber, Aktivkohle habe ich keine drin.

    An dem Deckel rostet an der Unterseite ein Scharnier. Ist von dem Rost vielleicht etwas ins Wasser gefallen? Die Menge wäre aber so gering und ob Rost jetzt wirklich schädlich wäre weiß ich nicht.

    Bin dann nochmal zum Händler, der Kollege hat ausgerechnet gerade jetzt Urlaub. Das Becken wo noch vor wenigen Tage gefühlt tausende Salmler drin waren, war nun komplett leer. Ob das jetzt was heißen soll weiß ich auch nicht.


    Habe mich dann selbst hin- und hergegoogelt, laut eigener Recherche hätte ich die Fische gar nicht kaufen dürfen? So wie ich es lese ist mein Wasser zu hart für beide?
    Zudem werden die Rotkopfsalmler eigentlich 5cm groß und bleiben nicht so 2,5cm klein, wie es mit der Verkäufer gesagt hat. Dann sollten sie nie unter 10 Gleichgenossen gehalten werden.

    Ich habe vor, die nächsten Monaten ein neues Becken zu kaufen. Das soll dann auch mindestens doppelt so groß werden und gewölbtes Eckaquarium werden.

    Welche Fische würdet ihr dann empfehlen? Ich mag eher kleine Fische in Schwärmen anstatt einzelne große. Perhuhnbärblinge gefallen mir z.B. sehr. gegen Moosbarben hätte ich von der Größe auch nichts.

    Vielleicht würde ich gerne trotzdem vorab 10 neue Exemplare kaufen, bevor ich ein neues Becken einrichte.

  2. #2

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    Sorry, aber da hat der Händler ziemlichen Mist gebaut und Du hättest Dich vorher auch ein bisschen mehr über die Tiere informieren sollen. Sowohl Rotkopfsalmler als auch Rote Neon sine gruppenorientierte Arten, Bei de würde ich nicht unter 20 Tieren halten und die Rotkopfsalmler auch erst ab 120cm Beckenlänge. Beide Arten mögen es relativ warm, ab 25 Grad aufwärts.
    Für 3 Antennenwelse, die immerhin 15-18cm groß werden können und sehr territorial sind (ein Männchen braucht schon so ein Becken allein für sich!) und sich wie die Ratten vermehren (je nach Größe der Elterntiere sind 50-150 Jungtiere möglich, die man nicht los wird) ist das Becken viel zu klein, 2 sollten also schnellstens raus oder nach Geschlechtern getrennt gehalten werden.
    Ein Eckbecken hat meist auch nicht die nötige Beckenlänge für diese schnellen Schwimmer (Rotkopfsalmler!). Ausserdem sind die vorhandenen Bärblinge eher für kühleres Wasser geeignet (21-23 Grad) wozu dann der übrige Besatz auch passen sollte. Auch sie mögen eher große Gruppen, daher würde ich nur die Leopardenbärblinge auf 15 Tiere aufstocken und warten, bis das große Becken (wie groß?) da ist.

  3. Danke an fossybear für diesen Beitrag von:


  4. #3

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    Vielen Dank für deine ehrliche Antwort.

    So wie ich es heraushöre, war das ein totaler Fehlkauf und wahrscheinlich sind es die Wasserwerte, an welchen die Tiere leider gestorben sind. Das macht mich schon traurig. Nicht wegen dem Geld, aber es war unnötig. Oh man...
    Ja, wäre ich besser Heim gefahren und hätte mich dann noch informiert. Wäre wirklich besser gewesen.

    Okay, das wird nicht wieder passieren. Darum ist es gut, dass ich hier bin und hoffe auf paar Vorschläge für später. Aktuell wird es so sein, dass ich dann wirklich den aktuellen Bestand mit den selben Artgenossen aufstocke. Die werde ich dann in einem anderen Laden kaufen. Der ist allerdings ca. eine Stunde weit weg und verkauft wirklich NUR Aquarienfische. Etwas Zubehör hat er auch, aber eigentlich ausschließlich Fische.

    Das neue Becken soll wie gesagt ein rundes Eckaquarium werden. Laut den Maßen müsste es ein 350l Becken sein. a+b sind je 87cm und c dann ca. 120cm. Wobei man da eher mit einer Diagonale von 100cm rechnen kann, da ich nicht glaube, dass ein Fisch direkt von Ecke zur Ecke schwimmt. Die Höhe wäre dann bei 65cm. Eingerichtet wird es dann auch wieder mit Woodstone in rot und Pflanzen.

    Die 3 Welse sind schon knapp 6 Jahre alt und haben bei 8cm aufgehört zu wachsen. So ein "Geweih" finde ich auch nicht auf keinem der 3 Tiere. Vermutlich sind es alles Weibchen.

  5. #4

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    Hi!
    Das wird dann das Juwel Trigon sein, das habe ich u.a. auch. Das hat an der längsten Stelle rund 120cm Platz und wenn sie an der Frontscheibe langschwimmen, was sie ganz gern tun, dann sin das schon mehr als 130cm. Würde also schon für die Rotkopfsalmler reichen, dann aber schon mindestens 25 Tiere. Ein großer zusammen schwimmender Schwarm einer Art sieht immer besser aus als ein wildes Durcheinander mehrerer ähnlich großer Tiere in zu kleinen Gruppen. Das Gewusel wird man schnell leid. Also besser weniger Arten, dafür mehr Exemplare.
    Für den Boden, besser Sand unter 1mm als Kies, ginge eine große Gruppe Panzerwelse oder kleinerer Schmerlen.
    Für den Oberflächenbereich wären Beilbäuche ganz interessant. So kannst Du mehrere Gruppen halten, ohne daß sie durcheinanderwuseln.
    Mit den Antennenwelsen scheinst Du Glück gehabt zu haben, die Weibchen sind manchmal nicht ganz so aggressiv untereinander wie die Männchen. Allerdings zeigt die geringe Größe schon an, daß sie durch die Enge Schaden genommen haben und nicht mehr weiter gewachsen sind. Meine Weibchen werden im Schnitt 15-16cm groß. Da Fische fast ein leben lang wachsen, können sie im großen Becken ja vieleicht noch ein paar cm zulegen, auch wenn sie nicht mehr ihre wirkliche Größe erreichen werden.

  6. #5

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    Nicht ganz,

    das Becken wo ich meine ist ein Fluval Venezia 350. Ich denke ich lass es mal mit dem Rotkopfsalmler gut sein. Wenn sich der Fisch bei mir mit den Wasserwerten nicht wohl gefühlt hat, dann wirds beim nächsten Kauf auch nicht besser.

    Kann es sein, dass die Welse keine Panzerwelse sind sondern vielleicht Zwergpanzerwelse oder eine andere Art? Als meine sind total friedlich. Oft hängen die an unterschiedlichen Plätzen, manchmal hängen die auch direkt nebeneinander.

    Die Beilbäuche gefallen mir natürlich auch sehr :-)

  7. #6

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    Hi!
    Das Fluval hat die gleichen Maße wie das Trigon 350, nur hat es die schlechtere Beleuchtung. Da muss man für schönen Pflanzwenwuchs noch nachbessern.
    Die Fische hatten kein Problem mit Deinen Wasserwerten, eher mit der Temperatur und es wurden Dir offensichtlich kranke Tiere angedreht, was die leeren Becken beim Händler erklären würde.
    Welche Panzerwelse meinst Du? Du hast oben von Antennenwelsen geschrieben. Hier mal Bilder zur Unterscheidung, Antennenwelse, Panzerwels und Zwergpanzer. Man sollte schon wissen was im Becken hat ...
    AntenneZucchini.jpgAntennenpaar.jpgPC020443.jpgIMGP3054.jpg

  8. #7

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    Achherje, da habe ich irgendwie den Panzerwels geschrieben, obwohl ich den Antennenwels meine. Keine Ahnung wie das passieren konnte, denn am Anfang vom Thema habe ich auch Antennenwels geschrieben :-)
    Ich war da wohl abgelenkt. Immerhin google ich momentan viel hin und her wegen den Tieren.

    Nein, sind die Tiere wie auf dem 1. und 2. Bild. Nur ohne die Auswüchse am Kopf.

    Vielen Dank für den Tipp mit dem Becken. Sehr wichtig sogar, denn ich möchte dort viel grünes drin haben.

    Okay, das mit der Temperatur kann natürlich sein. Vielmehr auch mit der Krankheit der Tiere.


    Zur Temperatur: Meine liegt momentan bei 24°C

    Du hast geschrieben, die gekauften Tiere mögen es ab 25°C aufwärts.

    Soweit richtig recherchiert habe, mögen es meine jetzigen so von 18°C bis 26°C

    Heißt also, 26°C wären ideal, wenn ich den selben Besatz (natürlich mit mehr Tieren und im Größeren Becken) haben würde. Vermutlich werde ich mich dann trotzdem gegen die Neons entscheiden. Das wäre dann wirklich zu viel an Artenvielfalt.


    Mir fällt da noch was lustiges und trauriges ein. Der Verkäufer wollte mir noch eine siamesische Rüsselbarbe verkaufen. Die kann man einzeln halten und sie frisst sich mit Algen satt. Sie wird maximal 5cm groß. Habe die nicht gekauft...
    Vorhin habe ich recherchiert:

    Siamesische Rüsselbarben werden auch in Gefangenschaft 10 bis 16 Zentimeter lang (Verkaufsgröße etwa 2,5 cm), ihre Lebenserwartung beträgt etwa 9 Jahre, sie können aber auch älter werden. Die Geschlechter der Rüsselbarben lassen sich mit dem bloßen Auge nicht unterscheiden. Die Haltung im Aquarium ist auch für Anfänger unproblematisch. Jedoch sollte auf Grund der Größe und der Tatsache, dass die Tiere sich nur in Gruppen ab mindestens 5 bis 8 Fischen wohlfühlen, die Tiere nur in großen Becken gepflegt werden.

    Das ist schon ein Ding oder? Völlig falsche Angaben.


    Vielen Dank und viele Grüße

    Robert

  9. #8

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    Hi!
    Ja, die Rüsselbarben sind auch für Dein neues Becken nicht geeignet. Hatte sie selbst in meinem 350er, dann im 420er, beides zu klein für diese quirligen großen Schnellschwimmer. Sind jetzt in einem meiner Pflegebecken mit 150cm Beckenlänge, das passt besser.
    P8181688.jpgSiam7auf-einenStreich.jpgSiam7aufeinenStreich1.jpg
    Die Antennenwelse kommen sowohl mit 20 als auch mit 28 Grad zurecht, die sind sehr flexibel. Die Leopardbärblinge dagegen mögen es nicht so warm, die sind besser bei 20-23 Grad aufgehoben. Wenn es im Sommer mal wärmer wird aber auch kein Problem. Die Rotköpfe und Roten Neon dagegen stehen auf mindestens 25 Grad, meine leben mit den Skalaren zusammen in rund 26 Grad.

  10. Danke an fossybear für diesen Beitrag von: