Hallo Simon,
ich muß Dir einfach mal widersprechen: Ich habe in meiner Jugend selbst Unken im Terrarium gehalten (Rotbauchunken
Bombina bombina und Gelbbauchunken
Bombina bombasta). Klar, diese Lurche gehören auf gar keinen Fall in ein Aquarium, sondern in ein Terrarium, etwa 50% Land- und 50% flaches (!!!) Wasserteil. Ein Terrarium von der Größe eines 54-Liter-Beckens reicht völlig aus für eine kleine Gruppe (3-4 Tiere). Außer zur Vermehrung kümmern sich die Tiere nicht umeinander und sind völlig unsozial. Die Tiere gehen (wie wohl alle Lurche) ausschließlich an Lebendfutter: Was sich nicht bewegt, wird nicht wahrgenommen. Überwintern müssen die Tiere im Kühlschrank im Gemüsefach, dicht in Moos eingepackt, so wurden sie bei mir 4 Jahre alt und zeugten reichlich Nachwuchs.
Mein Terrarium war ein Eigenbau (damals kam gerade Silikonkleber auf den Markt) mit einer Grundfläche von etwa 70cm x 30cm, davon hatte der Wasserteil eine Grundfläche von etwa 30cm x 30cm und war 5 cm tief. Besiedelt ewar das Terrarium von:
- 3 Bombina bombina (Rotbauchunke)
- 2 Bombina bombasta (Gelbbauchunke)
- 3 Bufo bufo (Erdkröte, seeeehr jung und klein)
- 4 Lissotriton vulgaris (Teichmolch)
- 2 Hymenochirus boettgeri (Afrikanischer Zwergkrallenfrosch)
- diverse Insekten und Insektenlarven
Das Ganze war das Ergebnis eines Kescherzuges durch den Dorfteich, um Kaulquappen zu fangen, lediglich die Gelbbauchunken hatte ich von einem Freund, und die Zwergkrallenfrösche hatte ich aus dem Handel. Damals, Anfang der 1970-er Jahre, war sowas noch üblich. Die ganze Gesellschaft war sehr interessant zum Beobachten, etwas mühsam bei der Ernährung und nicht ganz leise (die Unken!). Nach 4 Jahren gab ich alle Tiere wieder ab, die Erdkröten und Teichmolche in die Natur, den Rest an einen Kollegen meines Vaters, einen sehr aktiven Zoologen mit der Spezialisierung auf Amphibien. Die Erdkrötern (Bufo bufo) waren die einzigen Lurche, die eine Art Sozialverhalten zeigten, nämlich Futterneid.