Hallo Zusammen!
Ich habe beim Durchstöbern gesehen, dass es noch keinen Eintrag in diesem Bereich gibt.
Diese Lücke würde ich gerne füllen, in dem ich mein Brackwasserbecken mit Roten Hawaii-Garnelen vorstelle und damit schon mal die Frage nach möglichem Besatz für Brackwasserbecken beantworte.
Wenn das hier falsch ist, gebt mir ein kurzes Feedback. Ich lösche den Betrag dann wieder.
Mein Brackwasserbecken ist ein 60 Literbecken mit Bodenfilter, Heizung, selbstgebastelter LED-Beleuchtung und Lavastein-Rückwand.
Der Bodengrund besteht aus einer Zeolitschicht über dem Bodenfilter, darüber eine Schicht aus Vulkangestein-Bodengrund und der restliche Boden ist mit Meersand max. 1 cm bedeckt.
Dazu kommen noch einige Brocken Lochgestein, die für den nötigen Kalkgehalt sorgen.
In dem Becken leben mehr als 30 rote Hawaii-Garnelen, einige Napf-, ein Paar Rennschnecken und eine Geweihschnecke.
Pflanzen habe ich leider nicht überreden können, sich langfristig dort zu halten.
Seit fast vier Jahren läuft das Becken nun schon ohne dass ich zufüttere oder das Wasser wechsele. Es wird nur das verdunstete Wasser durch Osmosewasser ersetzt.
Ich fummle auch nicht im Becken rum, denn die Garnelen und Schnecken halten die Scheiben und Deko sauber und ohne Pflanzen muss man ja auch nicht gärtnern.
Die größte Herausforderung war es am Anfang, Schnecken zu finden, die mit dem Salzgehalt gut zurecht kommen. Die Dichte liegt ja bei etwa 1010.
Ich habe mich dann für die oben genannten Schnecken der Gattung Neritina entschieden, denn diese Schnecken wandern in ihrem natürlichen Lebensraum ja zur Vermehrung aus dem Süßwasser über Flüsse ins Meer und danach wieder zurück. Also, hab ich mir gedacht, müssen sie höhere Salzgehalte eigentlich auch gut vertragen können, denn Brackwasser ist ja eher so ein Zwischending zwischen Süß- und Salzwasser.
Ich habe das Brackwasserbecken also zu Anfang mit aufbereitetem Süßwasser gefüllt und dann über mehrere Wochen nach und nach in Wasser aufgelöstes Meersalz dazu gegeben, bis die Dichte von 1010 erreicht war.
Es muss unbedingt Meersalz sein, denn mit anderem Salz kommen die Hawaii-Garnelen nicht gut zurecht. Und aufgelöst muss das Meersalz werden, sonst fallen Kristalle auf den Boden und bilden eine punktuelle Salzkonzentration, die den Schneckos nicht gut tut, wenn sie da drüber schnecken.
Als die gewünschte Dichte erreicht war, hab ich dann die Hawaii-Garnelen dazu gegeben.
Seit dem leben die Tierchen in einem ökologisch ausgewogenen Umfeld und ich musste bisher weder bei den Schnecken noch bei den Garnelen ungewöhnlich hohe Sterberaten feststellen.
Ganz im Gegenteil: Durch den hohen Kalkgehalt sind die Schnecken deutlich größer geworden als in meinen Bienengarnelenbecken und die Hawaii-Garnelen haben sich gut vermehrt.
Für mich das pflegeleichteste Becken, dass ich je hatte und durch die extrem agilen Hawaii-Garnelen ist auch immer was los!
Für Fragen stehe ich gern zur Verfügung und wer das Becken mal sehen möchte, mag auf der großen Video-Plattform mal nach "pflegeleichtestes Aquarium" suchen.
Viele Grüße
Dirk
P.S.: Bitte sagt mir, wenn der Beitrag hier falsch ist.