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  1. #1

    Talker
     
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    Erfahrungsbericht: 1. Versuch Skalarnachwuchs zu retten, hat leider nicht geklappt

    Hallo Forum,

    ich bin hier neu und stelle mich kurz vor:


    • Tom, 52 Jahre alt
    • Seit 41 Jahren Aquarianer - aber es ist eher ein "Neben-Hobby"
    • 300 Liter AQ als Süßwasser-Gesellschaftsbecken mit (eigentlich) unkomplizierten Fischen (s.u.)
    • Technik: HMF und selbstgebaute Beleuchtung mit 4 verschiedenen Beleuchtungsmöglichkeiten, geschaltet über programmierbare Steckerleiste


    ___________________________

    Eigentlich geht es hier um zwei Themen: Salmlersterben und Skalaraufzucht, die beide zusammenzuhängen scheinen.


    Situation:

    • 300L AQ mit HMF
    • Reichlich Pflanzen und große Moorkinwurzeln
    • Besatz:
      • ca. 30 Salmler (etwas die Hälfte davon neu eingesetzt, nachdem sie 2 Wochen in Quarantäne waren)
      • 6 Purpurkopfbarben
      • 2 Skalare
      • 3 Ancistrus
      • 4 Corydoras
      • 3 kleine Schmerlen
      • 1 Feuerschwanz



    Meine Skalare (Mamorskalare, keine Wildfänge) laichen seit 3 Jahren immer wieder ab, aber nie ist aus den Eiern etwas geschlüpft. Meist fraßen sie das Gelege selbst wieder auf. Ich habe mich dann ein wenig eingelesen (Mondlicht etc.), aber mich nicht weiter mit dem Thema beschäftigt, weil ich auch dachte, dass ich zwei Weibchen hätte, von denen eines die Rolle des Männchens übernimmt (hatte ich auch irgendwo gelesen).

    Nun denn - vor zwei Wochen laichten sie wieder ab und fraßen das Gelege. Am nächsten Tag machte ich, da es nach einem längeren Urlaub nötig war, einen 85% Wasserwechsel und nahm erstmalig reines Regenwasser aus unserer Regentonne. Sofort laichten die Skalare wieder ab, diesmal auf einem recht hoch im AQ gelegenem Blatt eines Javafarns.

    Das Gelege war nach 4 Tagen immer noch da und wurde bewacht - plötzlich bemerkte ich eine Art Wasserflimmern über dem Gelege und schaute mit der Lupe hin: Was ich für unbefruchtete (weil weiße) Eier gehalten hatten, waren die Dottersäcke von frisch geschlüpften Jungskalaren!

    Dann begannen meine Salmler zu sterben! Jeden Tag 2 bis 4 Salmler. Normalerweise hätte ich sofort noch einmal einen WW gemacht, aber ich war mir nicht sicher, ob es am Regenwasser lag (ph 7,3 und Karbonathärte 3° schien mir ok, Nitrit o.ä. konnte ich nicht messen, bzw. hatte dafür über das WE nichts zur Verfügung).

    Da ich die Skalare aber erst von ihren Elterntieren trennen wollte, wenn sie begannen, frei zu schwimmen, war WW keine Option, da das Blatt wie geschrieben, recht weit oben im Becken war. Zudem: Wieso sollte das Wasser schuld sein, wenn es allen Fischen gut ging und die Skalare erstmalig erfolgreich ein Gelege zum Schlüpfen brachten?

    Nur den Salmlern (10 Karfunkelsalmler, 8 Phantomsalmler, 13 Rote Neons) ging es nicht gut. Einige der Roten Neons schwammen schräg oben und ich vermutete Sauerstoffmangel, Deswegen schaffte ich mir sofort die Eheim 400 mit zwei Auslässen an und betrieb an einem den HMF und an einem anderen einen Sprudler (Lindenholz). (Die Pumpe kann ich nur empfehlen - sie ist zwar hörbar lauter als die 250er Schego, aber leistet auch locker das Doppelte!)

    Nun denn, eine Nacht, bevor die Jungskalar frei schwammen (dies wäre extremer Stress für die Elterntiere im Gesellschaftsbecken - gerade weil die Mutter das Gelege ständig auch nachts im Licht einer kleinen blauen Leuchtdiode bewacht), habe ich das Blatt abgeschnitten, mit einem Sprudler (an der alten Membranpumpe) und einer kleinen Heizung (auf 27 °C) in ein 25L Becken gesetzt (welches ich nur bis zur Hälfte mit Wasser aus dem große AQ füllte).

    Dann machte ich im großen AQ nochmal einen radikalen WW (90%) mit Trinkwasser + Aquasafe. DasSterben hörte 1,5 Tage später auf. Überlebt haben leider nur drei Salmler - kurioserweise von jeder Sorte einer...

    Ich vermute, das gesammelte Regenwasser war mit Nitrit belastet (Bitumendach, verzinkte Regenrinne und Kunstofftonne). Das werde ich sicher nicht mehr nehmen, versuche aber, bei Gelegenheit das Nitrit messen zu lassen.

    Die Jungskalare habe ich leider nicht durchbekommen. Meine Schale für die Artemiaaufzucht kam einen Tag später als avisiert und die Krebschen schlüpften erst nach 3 Tagen - dann aber reichlich! Das Staubfutter wurde (glaube ich) nicht angenommen - sie waren interessiert, aber ich konnte nicht wirklich mit der Lupe bestätigen, dass sie es fraßen.

    Bis dahin (Artemiaschlupf) waren nur noch 11 Jungskalare am Leben. Ich machte in dem 25L AQ einmal täglich Wasserwechsel (nicht mit Wasser aus der Regentonne), entfernte Futterreste und tote Tiere vorsichtig mit einem kleinen Saugschlauch und fügte dann reichlich lebende Artemia zu. Einige Skalare schwammen aufgeweckt hin und her, andere lagen apathisch am Boden - und starben in der nächsten Nacht. Vorgestern waren noch 4 am Leben, gestern noch einer (der sehr aktiv hin und her schwamm), heute keiner mehr.

    Sicherlich habe ich einen riesen Fehler gemacht, das Regentonnenwasser zu verwenden - aber wie geschrieben, hat es evtl. erst die Jungskalare ermöglicht. Blatt abschneiden & umsetzen, dann ein radikaler WW wäre richtig gewesen - ich habe definitiv zu lange gezögert!

    Aber mir ist nicht klar, wieso ich es nicht geschafft habe, die Jungskalare durchzubringen - auch wenn mir klar war, dass dies nicht einfach ist. Die Fragen, die sich mir stellen:



    1. Fressen die Skalare in dem Alter von nur wenigen Tage ausschließlich Artemia?
    2. Als die restlichen Skalare Artemia und frisches Wasser etc. hatten, warum sind sie trotzdem nicht durchgekommen? (Wasserwerte wie oben: pH 7,2, KH 3°)



    Die ersten zwei Wochen sind sicherlich die kritischsten - wie übersteht man diese am besten?

    Danke für's Euer Interesse (langer Text, sorry) - und wenn Ihr Anregungen für mich habt, wie ich es beim nächsten Mal besser machen kann, bin ich natürlich ebenfalls dankbar!

    LG, Tom

  2. #2

    Talker
     
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    Danke
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    Moin Tom,

    erstmal ein herzliches Willkommen im Talk
    Ich bitte um etwas Geduld....die Skalar Experten werden sich sicherlich bald melden. Ich selber habe mit den Dreiecken wenig Erfahrung gemacht!
    Und ja, glaube auch an eine Wasservergiftung durch das sicherlich belastete Regentonnenwasser...... solche Fehler macht man eigentlich nur einmal

    Gruß

    Michael