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    Kleine Fischkunde

    Fische sind wechselwarme Wirbeltiere, d.h. sie können keine eigene Körperwärme entwickeln sondern müssen ihre Körpertemperatur der Umgebungstemperatur anpassen, daher ist das vorsichtige Umsetzen und das Anpassen an das Aquarienwasser von elementarer Bedeutung. Das heißt aber nicht im Umkehrschluss, dass jeder Fisch mit jeder Temperatur zurechtkommt, es gibt je nach Tier eine bestimmte optimale Temperaturspanne.

    Die Flossen werden von Skelettstrahlen gestützt durch Muskelzellen bewegt. Rücken-, After- und Schwanzflosse dienen der Vorwärtsbewegung, Brust- und Bauchflossen werden zum Steuern und Bremsen sowie zur Regulierung des Gleichgewichts benutzt.

    Drüsen bauen kontinuierlich eine Schleimschicht zum Schutz der Schuppen vor externen Einflüssen auf. Ist diese Schleimschicht geschwächt oder beschädigt, so können Krankheitserreger angreifen. Aus diesem Grund sind optimale Lebensbedingungen (Wasserwerte, Temperatur, Einrichtung) wichtig. Einige Fische, z.B. Welse, sind schuppenlos. Dieses ist besonders bei einer unumgänglichen Medikamentenbehandlung zu beachten.

    Das Seitenlinienorgan ist, wie der Name schon sagt, eine seitlich durchgezogene Linie. Sie ist bei jeder Fischart etwas anders angelegt. Dieses Seitenlinienorgan ist ein Sinnesorgan, mit dem der Fisch über die Wasserbewegungen Hindernisse erkennt (Ferntastorgan). Klopfen an die Aquarienscheibe ist durch diese Seitenlinie für den Fisch besonders unangenehm, ebenso wie unvorsichtiges Abheben oder Aufsetzen der Abdeckung.

    Das Skelett des Fisches hat nicht so eine Stützfunktion wie bei an Land lebenden Wirbeltieren, da der Fisch vom Wasser getragen wird. Die Knochen/Wirbel haben - wie bei anderen Wirbeltieren - Muskelansätze.

    Die Schwimmblase ist bei am Boden lebenden Fischen, wie Welsen, kaum ausgebildet. Die Schwimmblase dient dem Druckausgleich bei unterschiedlichen Wassertiefen. Diese Schwimmblase kann sich bei Haltung in zu kalten Wasser entzünden.

    Die Kiemen sind empfindliche, stark durchblutete Hautlamellen die ständig von Wasser durchströmt und der Sauerstoffversorgung dienen. An der Bewegung der Kiemendeckel kann man die Atemgeschwindigkeit erkennen. Die Kiemen sind für den Fisch zugleich Ausscheidungsorgane für Ammonium und werden sehr leicht beschädigt, z.B. durch zu hohen Nitritwert oder zu saures Wasser. Dadurch wird die äußere Schicht, das Kiemenephitel, beschädigt und die Atmung kann nicht mehr ohne Schwierigkeiten ablaufen.

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    Der Fisch reguliert seine Atmung nicht wie wir Menschen über den CO2 Gehalt des Blutes, sondern über den Sauerstoffgehalt. Eine erhöhte Atemfrequenz zeigt also sofort an, dass der Fisch weniger Sauerstoff erhält. Allerdings liegt hier auch eine Gefahr, bei einem zu hohen CO2 Gehalt im Wasser kann der Fisch sein körpereigenes CO2 nicht mehr gut genug abgeben. Ist der Sauerstoffgehalt im Wasser ausreichend hoch, atmet der Fisch aber ruhig weiter und vergiftet sich dadurch langsam selber mit CO2. Deshalb die vorher bereits genannte Grenze von 20 mg/L CO2 im Aquarium.

  2. Danke von 5 Usern an hoefti für diesen hilfreichen Beitrag: