Fischsterben

[Heliklaus]

Hallo,

Nun, es bringt ja nichts, sich darüber aufzuregen. In der Konsequenz werden wir fortan Geschäfte der Kette F. meiden.
Viele Grüße,

Sebastian

Hi,
Diese Vorgehensweise wird dir leider nicht die eigene Recherche oder Infosuche abnehmen.
Verkäufer, sind in erster Linie mal Alle. Egal ob es eine Kette ist oder ein Fachgeschäft. Selbst in einem reinen Aquaristikgeschäft kann dir viel Blödsinn aufgetischt werden. Glaub nicht, das sie ihr Geschäft kaputt machen würden, wenn sie ein Kunde verlieren. Es gibt genug Kunden, die das Geschäft oder Handel wieder für Gut befinden, da es ja verschiedene Gründe gibt. Den meisten Kunden wird ja geholfen.
Wäre jetzt in deinem Becken nicht so viel passiert, wäre ich überzeugt, das du der Kette weiterhin die Stange halten würdest, obwohl sie dennoch Mist erzählt haben.

Es ist nun mal so, das die meisten Anfänger und Aquarianer einfach Blind in ein Geschäft rennen, sich zumüllen lassen wie zB "du brauchst ganz dringend dies, das und auf jeden Fall Das auch noch, kaufen was das Zeug hält.

Es wäre so einfach, sich einfach mal einige Wochen intensiv über Bücher, Internet oder Foren reinzulesen, und dann mit einem Grundwissen in den Handel zu gehen. Damit kannst du sogar feststellen, wer Ahnung hat oder nur Verkaufen will.
Die Zeiten sind schon lange vorbei, um zu sagen, "ich erwarte eine fachgerechte Beratung".
Sieh es mal so, ich nehme mal eine große Bauhauskette oder Tierfutterkette. Montags ist Verkäufer X in der Aquaristikabteilung, Dienstags beim Hundefutter oder Gartenabteilung. Man kann nicht erwarten, das sie auf jeder Abteilung fachlich geschult sind.

Mir ist noch was eingefallen. Sehr oft höre ich beim danebenstehen, Verkäufer " ja in meinen Becken hat das auch super geklappt und hab nur super Erfahrung gemacht......".
Glaubst du, das die Verkäufer selbst privat Aquarien pflegen? Vergiss es, wenn überhaupt, hatten sie früher mal eins.

Was will ich damit sagen:
Es geht kein Weg vorbei, sich "Vorher" intensiv zu informieren.

gesendet von meinem Tablet

[saucy]

Hallo,

natürlich bin ich mir zum Einen bewusst, dass der Verlust eines Kunden ein Geschöft, bzw. die Kette kaum tangieren wird, zum Anderen, dass meine Erfahrungen bezüglich Beratungs- und Verkaufsqualität sicherlich nicht objektiv repräsentativ sind. Weiter verstehe ich inzwischen und sehe auch ein, dass eigene Recherche wichtig ist. Wie Du schreibst, suchen viele Anfänger Beratung in Geschäften. Daran ist aber sicher nichts verwerfliches. Verwerflich ist vielmehr, wenn sich die Beratung (später) als offensichtlich falsch herausstellt. Wie schon gesagt: Wer beraten kann, soll beraten, wer nicht, der soll es unterlassen. Dass eine falsche Beratung sowohl zivil-also auch strafrechtliche Konsequenzen haben könnte, ist vielen vielleicht nicht bewusst. Bei Käufen aufgrund von Beratungen - und mögen sie noch so falsch sein, hier ist Maßstab die Möglichkeit der Kenntnisnahme durch den Kunden - wird die Beratung regelmäßig Geschäftsgrundlage. Weiterhin kann sie in schwerer gelagerten Fällen Vertragsinhalt werden und damit Schadensersatzansprüche gewähren, oder den Tatbestand des Betrugs erfüllen.
Was ich damit sagen möchte ist, dass die Aussage, man könne keine fachgerechte Beratung erwarten, keine Rechtfertigung für eine falsche Beratung ist. Vor allem nicht, wenn es um das Wohl von Lebewesen geht.

Dass es auch anders geht, zeigt mir übrigens ein Verkäufer/Berater eines anderen Zoofachgeschäfts. Dieser versucht nicht, uns alles mögliche anzudrehen, nur um des Verkaufens Willen. Vielleicht verbirgt er seine Ahnungslosigkeit aber auch nur, bzw. ist einfach kein guter Verkäufer.
Zumindest habe ich seit dem Kauf der SBB begonnen, mich umfänglich online und in Büchern zu informieren, darum auch die Threads in diesem Forum.


Viele Grüße,

Sebastian

[Cichy]

Huhu,

auch wenn immer wieder gern gesagt wird "informiere dich gefälligst vorher" finde ich, dass genau das überhaupt nicht einfach ist. In vielen Büchern, Zeitschriften und auch Foren steht genau so viel "Mist" wie einem ein Verkäufer erzählen kann. Ich habe etliche Bücher in denen wirklich schlimme Dinge stehen! Nicht nur schlimm aus meiner moralischen Sicht sondern höchst fahrlässige Dinge.
Als Unwissender ist man nicht im Stande das Richtige heraus zu filtern und wird nur probieren können was davon nun gut ist.

Auch wenn es hart ist aber gerade zu Beginn macht jeder diese Fehler und manchmal leider auch auf Kosten der Tiere. Jeder hatte schon mal einen unmöglichen Besatz oder eben Arten im Becken die einfach nicht da rein gehören. Das gibt es in jedem Bereich der Tierhaltung... Ich habe bis auf meinen Hund bei jeder Haltung meiner Tiere am Anfang auch Fehler gemacht die natürlich zum Glück nicht zum Tod geführt haben aber hätten gleich besser und günstiger laufen können wenn alles geplanter und informierter abgelaufen wäre. Ich habe schon tausende von Euro für die Unterbringung meiner Schildkröte verschleudert was an sich nicht schlimm ist aber nicht jeder KANN das.

Wichtig für meine Begriffe ist, sich bei Bemerken des Problems schnell Rat und Hilfe zu suchen und die Dinge dann auch konsequent und schnell zu ändern um weiteres Leid zu ersparen. Oft scheitert es dann daran und die Tiere leiden weiter - das finde ich sehr schade.

[Viking]

Hi,

Aus diesem Grund kann man den Verkäufern auch nicht immer die Schuld geben, auch wenn sie falsche Informationen weitergeben. Wenn man sich zum Teil den Aquarium-Atlas anschaut, so steht auch dort viel Unsinn drin.

[Snausen]

Hallo,

ich habe einige Jahre als ausgebildete Zierpflanzengärtnerin in einem Gartencenter gearbeitet. Wenn die Kunden mich dort zum Beispiel nach kleinbleibenden Schattenpflanzen für den Balkonkasten gefragt haben, dann haben sie auch die passenden Pflanzen bekommen. Das funktioniert aber nur, wenn auch qualifiziertes Personal eingestellt wird. (In diesem Fall ausschließlich Gärtner/innen!) Wie sieht denn die Ausbildung zum Zoofachverkäufer aus? Ist die zu allgemein, oder gibt es gar keine?

Ciao Susanne

[Heliklaus]

Hi,
Einem Aquaristikverkäufer "falsche Beratung" anzuhängen, ist fast unmöglich. Nur mal als Beispiel, der Verkäufer ratet dem Kunden, das Mittel X super bei ihm geholfen habe. Dem Kunden sind natürlich die Tiere verreckt. Hat jetzt der Verkäufer falsch beraten? In meinem Sinne nicht, da gerade bei Fischen sehr viel geht, ohne das was passiert oder die Tiere sterben.
Man kann einem Verkäufer extrem selten "bewusste Falschberatung" unterstellen. Der Schuss geht nach hinten los.

gesendet von meinem Tablet

[Viking]

Hallo,

ich habe einige Jahre als ausgebildete Zierpflanzengärtnerin in einem Gartencenter gearbeitet. Wenn die Kunden mich dort zum Beispiel nach kleinbleibenden Schattenpflanzen für den Balkonkasten gefragt haben, dann haben sie auch die passenden Pflanzen bekommen. Das funktioniert aber nur, wenn auch qualifiziertes Personal eingestellt wird. (In diesem Fall ausschließlich Gärtner/innen!) Wie sieht denn die Ausbildung zum Zoofachverkäufer aus? Ist die zu allgemein, oder gibt es gar keine?

Ciao Susanne

In meinen Augen ist sie einfach zu allgemein. Eine Ausbildung direkt über Fische gibt es nicht. Wäre auch sehr aufwendig und teuer. Es gibt soviele Fischarten... und um wirklich passende Aussagen treffen zu können müsste man die verschiedenen Fischarten selber schonmal gehalten haben und eventuell auch verschieden, um z.B. die passende Beckengrösse nennen zu können.
Nur weil 250l funktionieren heisst es ja nicht, dass 112l nicht auch reichen würden. Nimmt man z.B. den Roten Neon, so wirst du viele Leute finden, die für diesen Fisch mindestens 112l anraten. Es gibt aber auch Leute, die mit 54l kein Problem mit diesem Fisch hatten.

[HeikoW]

Moin Sebastian,

ok, der Zooverkäufer hat fachlich versagt....nun liegt es an Dir alleine, für das Wohl Deiner Tiere zu sorgen!

Versagt hat der Käufer, der sich vorab nicht (ausreichend) informiert hat.
Es hätten etwas Wille und wenige Minuten Zeit gereicht, um diese Information zu erhalten. Wer nicht einmal diese Zeit aufbringt, der sollte sich ernsthaft überlegen, ob er der Haltung von Tieren überhaupt gewachsen ist. Gegebenenfalls gibt ja sonst auch ganz schicke Bildschirmschoner.

Der Verkäufer hat lediglich seinen Job gemacht. Einen Verkäufer für das Versagen eines Tierhalters verantwortlich machen zu wollen, empfinde ich als billige Ausrede für des Käufers Faulheit oder Dummheit.

[Snausen]

Hallo Sascha,

da stimme ich dir zu, das wird wohl der Grund sein. Aber nicht jeder Zooladen hat so ein riesiges Angebot. Und da ist in meinen Augen das persönliche Engagement des Verkäufers gefragt. Er kann und muss sich genauso wie der/die Ratsuchenden informieren.
Pflanzenarten gibt es ja auch in ziemlich großer Zahl. Deshalb ist die Ausbildung auch aufgeteilt zum Beispiel in Zierpflanzen, Gemüseanbau, Bäume und Obst usw.

Ciao Susanne

[Anfängerin]

Hi,

was erwartet man von einem Verkäufer, wenn man etwas in einem so niedrigen Preissegment kauft? Eine halbstündige Beratung für 5 Fische à Euro 2,50?
Die Aquaristikgeschäfte und -Abteilungen sind Wirtschaftsunternehmen. Das muss sich auch irgendwie rechnen.

Und wenn wir die nicht unterstützen, sondern fleißig alles im Internet kaufen und bestellen weil es da ein paar Euro günstiger ist (was es übrigens ja gar nicht immer ist) unterstützen wir sie eben nicht.
Das kann dann auch dazu führen, dass irgendwelche Verkäufer die keine Ahnung haben in so einer Abteilung stehen, und sich dann aus den Schildchen und dem, was sie mal aufgeschnappt haben, eine eigene Meinung bilden.

Ganz ehrlich: was würdet ihr zu einem Verkäufer sagen, der auf Nachfrage, ob etwas passt oder zusammenpasst sagt: keine Ahnung, kann ich leider nicht helfen, ich verkaufe hier nur?
Das wäre zwar ehrlich, wollen aber die meisten Kunden nicht hören.
Abgesehen davon, gibt es ja durchaus zahlreiche fachkundige Verkäufer.

Und noch etwas zum vorher informieren:
Das ist ja grundsätzlich richtig, nur gibt es zu fast allen Fragen eben auch sehr unterschiedliche Meinungen und Erfahrungen. Zur Beckengröße, zur Vergesellschaftung, zu Wasserwerten, zum Sinn oder Unsinn von Wasserwechseln, Aufbereitern, Becken Einfahren, Starterbakterien, UV-Filtern, CO2- Anlagen und was nicht sonst noch allem. Hier im Forum zahlreich nachzulesen. Das allein reicht also eigentlich auch nicht.

Man muss auch lernen, aus den unterschiedlichen Ratschlägen und Angaben herauszuziehen, was man glaubt, wem man vertraut. Das ist ein Prozess. Und am Ende muss eben doch jeder seine eigenen Erfahrungen machen. Und dann daraus eigene Schlüsse ziehen, wie Sebastian es ja auch macht, indem er die SBB abgibt. Dass am Anfang, und wahrscheinlich auch später, Fehler passieren oder Dinge nicht so funktionieren, wie man glaubte worunter dann die Tiere zu leiden haben ist nicht schön, aber gehört auch zum Erfahrungen machen dazu.

Gruß
Angelika