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  1. #1

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    Unser erstes Aquarium - ein Trauerspiel

    Hallo erstmal,

    vor einem Monat haben wir voller Vorfreude unser erstes 54-Liter-Aquarium in Betrieb genommen. 3 Wochen später, konkret am letzten Freitag, sind wir dann mit einer Wasserprobe in die Tierhandlung. Die Werte waren angeblich perfekt, damit konnten wir unsere ersten tierischen Mitbewohner aussuchen. Es waren 3 Ohrgitterharnischwelse, 3 Platys und eine Schnecke deren Namen ich vergessen habe. Dass 3 Platys viel zu wenig sind, das ist uns durchaus bewusst. Die Auswahl war äußerst bescheiden, wir wollten am Dienstag und somit vorgestern weitere Platys hinzukaufen. Dazu kam es leider nicht.

    Schon am Sonntag lag einer der drei Ohrgitterharnischwelse tot im Aquarium. Er hatte zuvor kein auffälliges Verhalten gezeigt, und sah auch nach seinem Ableben völlig normal und gesund aus. Nur eben tot.

    Einer der drei Platys, ein Korallenplaty, war von Beginn an etwas schüchtern, hat wenig gefressen und die Flossen geklemmt. Dies hat sich Sonntag auf Montag verschlimmert, er hielt sich nur mehr an der Wasseroberfläche auf und schien nur mit viel Anstrengung nach unten paddeln zu können. Ab Dienstag trieb er dann auf der Seite, und bewegte sich nur mehr wenn man ihn anstupste. Gefressen oder gekotet hat er auch nicht mehr. Gestern habe ich den fast leblosen Fisch dann in einem Nelkenölbad erlöst.

    Am Montagabend fiel mir auf, dass ein zweiter Platy weißen Pilz- oder Bakterienbefall hatte. Ein paar Tropfen eSHa 2000 aus der Tierhandlung haben die Situation nicht verbessert, der Bewuchs wurde stärker. Wir haben ihn dann in einen Eimer umgesiedelt, die Dosis erhöht und hoffen dass er sich dort erholt. Im Aquarium wollten wir ihn wegen der Ansteckungsgefahr nicht belassen, außerdem wollen wir unsere Schnecke nicht mit dem Medikament vergiften. Aktuell lebt der Platy im Eimer, etwas apathisch aber mit leicht abnehmendem Befall. Dort soll(te) er bleiben, bis er wieder gesund aussieht, morgen Freitag möchten wir endlich Gesellschaft für den letzten verbliebenen Platy im Aquarium besorgen.

    Aufgrund der Geschehnisse sind wie bereits übersensibel, heute fiel uns auf dass sich der letzte Platy an einem Stück Holz scheuert. Momentan schwimmt er "normal" im Aquarium rum und scheuert nicht, nachdem zwei Fische gestorben und einer erkrankt ist achtet man aber auf jede Bewegung.

    Wir haben uns erstmal darauf geeinigt, die Fische im Aquarium zu beobachten, und bei Normalität morgen weitere Platys zu kaufen. Der Patient bleibt im Eimer mit regelmäßigem Wasserwechsel und Medikation, bis er gesund oder verstorben ist. Sollten die verbliebenen Fische morgen auch Anzeichen einer Erkrankung zeigen, kommt der erste Patient zurück ins Aquarium, es werden keinen Fische gekauft und wir versuchen ihnen die Zeit bis zum Ableben möglichst schön zu gestalten. So haben wir uns unser erstes Aquarium nicht vorgestellt. Oder was würdet ihr empfehlen?

  2. #2

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    Hallo.

    Erstmal, Ohrgitterharnischwelse (Otocinclus) sind für den Erstbesatz nicht geeignet. Erst wenn das Becken 3-4 Monate lang steht, kann man diese Welse einsetzen. Dann hat sich genug Aufwuchs gebildet, in dem diese Welse ihre Nahrung finden.

    Zu den Platys, Flossen klemmen, scheuern, dass kann auf etwas Bakterielles/Parasiten hindeuten.

    Was Ihr tun könntet, große Wasserwechsel machen, Seemandelbaumblätter, Walnussblätter, Erlenzapfen, wenn sowas vorhanden, ins Becken geben. Und weiterhin den "letzten" Platy beobachten, dass er sich nirgendwo scheuert und auch keine Flossen klemmt.

    Neue Fische solltet Ihr vorerst keine einsetzen.

  3. Danke an Aqu@rius für diesen Beitrag von:


  4. #3

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    Vielen Dank erstmal. Dass sich die Welse nicht für den Erstbesatz eignen hat uns natürlich niemand gesagt, im Gegenteil, sie wurden uns empfohlen. Wobei das Aquarium nach 3 Wochen Einfahren so veralgt war, dass es locker für 3 Welse gereicht hätte.

    Der letzte verbliebene Platy scheuert momentan nicht, angesichts der von ihm produzierten Kotmenge scheint er auch bei gutem Appetit zu sein. Die Welse sehen ebenfalls gesund aus, der Platy im Quarantäne-Eimer versteckt sich bevorzugt in seiner Kokusnuss. Ein Bild des Patienten von gestern Nachmittag, Abends und heute wurde es schlimmer:
    Fisch.jpg
    D.h. aus deiner Sicht bis auf Weiteres ein einsamer Platy mit zwei Welsen im Aquarium, einer in Quarantäne, keine weiteren Zukäufe. Seemandelbaumblatt wird morgen gekauft, Wasserwechsel wurde bereits gemacht. Klingt erstmal vernünftig, gibt's noch weitere Meinungen?

  5. #4

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    Halllo (hier könnte Dein Name stehen!)!
    Ergänzend zu dem was Wolfgang schon geschrieben hat: Otocinclus sind keine Algenfresser! Sie weiden leidiglich frischen Aufwuchs auf der Suche nach den dort lebenden Kleinstorganismen ab. Das mag dann zwar aussehen als würden sie ihn abfressen, was aber ein Trugschluss ist. Bis sich diese Microoganismen gebildet haben, dauert es allerdings einige Wochen bis Monate. Die Otos sind Wildfänge, die sich Anfangs mit dem angebotenen Futter schwer tun, daher sollte man beim Kauf drauf achten, daß sie einen guten Ernährungszustand haben und den Händler fragen, ob sie gut ans Futter gehen und womit er füttert. Die Gruppe sollte auch aus mindestens 5-6 Tieren bestehen.

    Für Platys ist das Becken eigentlich zu klein, da die sehr lebhaft sind und relativ groß werden. Lediglich die kleineren Korallenplatys könnte man als kleinen Trupp von 3 Tieren (1m/2w) einsetzen, viel mehr werden sie von ganz allein. Die Männchen sind auch untereinander unverträglich. Daher bei so einem kleinen Becken maximal eins einsetzen.
    Würde auch weiterhin große Wasserwechsel machen und Seemandelbaumblätter ins Becken geben. Neue Fische erst einsetzen, wenn die übrigen einige Wochen einen gesunden Eindruck machen.

  6. Danke an fossybear für diesen Beitrag von:


  7. #5

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    Danke an euch beide.

    Zum "Quarantäneeimer": Man liest unterschiedliche Infos dazu, von "geht gar nicht" bis "als Notlösung absolut in Ordnung". Wenn man, was anscheinend geht, Fische im Internet bestellt, dann werden sie wohl auch nicht im beheizten 60-Liter-Aquarium geliefert. Wie oft sollte das Wasser dort gewechselt werden? Gibt es irgendwelche Gefahren, z.B. zu wenig Sauerstoff, auf die man achten sollte? Temperatur passt wegen unserer Fußbodenheizung ganz gut.

    Zum leider verstorbenen Korallenplaty: Als absoluter Laie würde ich behaupten, das hatte Verdauungsprobleme und Luft im Bauch. Wenig Appetit, keine Ausscheidungen. Die Wasseroberfläche konnte er nur mit großer Anstrengung verlassen. Wenn er entspannt oben trieb, drückte es seinen Bauch an die Oberfläche und den Fisch zur Seite. Gibt es so was?

    Die anderen begangenen Fehler lassen sich nun leider nicht mehr korrigieren. Die Fische wurden uns wie gesagt empfohlen, was davon übrig ist macht (noch) einen munteren Eindruck. Problematisch ist momentan nur, dass man die Welse nicht gut sieht und lange suchen muss.

    Jürgen
    Geändert von Seehase (05.12.2019 um 18:29 Uhr)

  8. #6

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    Moinsen,
    Lebendgebärende aus dem Handel sind immer etwas "tricky".
    Vermeide Käufe verschiedener Farbschläge/Züchtungen aus verschiedenen Becken. Auch wenn es der gleiche Händler ist.
    Jeder Farbschlag bringt da so seine eigenen Keime/Bakterien mit.
    Das zu mischen kann ziemlich doof ausgehen. Siehst Du ja gerade.

    Nu lass erst mal laufen die Hütte bis sich kein öffentliches Unwohlsein mehr zeigt und dann kaufst Du neue Tiere.
    Und dann musst Du nochmals aufpassen wenn die neuen Tiere mit dem Altbestand zusammen kommen.

    Beste Grüße
    Martin

  9. Danke an Steffi87 für diesen Beitrag von:


  10. #7

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    Hallo Jürgen.

    Wenn es soweit ist, dass Du neue Fische einsetzen kannst, dann bleib mal im Zooladen ruhig 10 Minuten vor dem Verkaufsbecken stehen und beobachte die Fische, ganz genau. Kein Flossenklemmen und kein Scheuern sollte zu sehen sein. Ist das z.B. bei einem Fisch der Fall, dann lass die Finger davon.

  11. Danke an Aqu@rius für diesen Beitrag von:


  12. #8

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    So, ein kleines Update: Von den ursprünglich 3 Welsen sind noch 2 übrig. Von den 3 Platys nur einer, dazu 4 neue macht insgesamt 5. Und auch die Schnecke hält eisern durch. Seit einer Woche gibt es keine Auffälligkeiten mehr, die Fische wirken gesund und zufrieden. Viel zu zufrieden!

    Ursprünglich habe ich mich an den Rat der Tierhandlung gehalten, 5x wöchentlich eine kleine Menge füttern und dazu zwei Fasttage. Ich bin auf 4 Tage runter, aber selbst das scheint zu viel zu sein. Die Platys sind andauernd damit beschäftigt, die (kaum wahrnehmbaren) Algen von den Pflanzen zu knabbern. Wie erfolgreich sie dabei sind kann ich nicht direkt beurteilen, ich sehe allerdings was hinten rauskommt, und das sind enorme Mengen. Und alle, vor allem das Männchen, werden immer dicker. Auch den Welsen scheint es gut zu gehen, vor allem der größere hat mittlerweile ein rundes Bäuchlein.

    Soll ich das Füttern weiter reduzieren? Oder ist es normal und völlig unbedenklich, dass Fische immer dicker werden und quasi durchgehend schei***en?

  13. #9

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    Hallo.

    Wenn Du einmal am Tag eine kleine Menge fütterst, die in etwa 2-3 Minuten restlos aufgefressen wurde, ist das ok.
    Eine Futterpause von einem Tag schadet nichts.
    Bei Dir ist es schon sehr bedenklich, dass die Fische immer dicker werden und viel Kot lassen.
    Das weißt darauf hin, dass Du viel zu viel fütterst.
    Du sollest daran denken das weniger Fische verhungern, als an Verfettung zu sterben.

  14. #10

    Talker
     
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    Die Sache ist die, dass wir eh schon sehr wenig füttern. Vor allem die Welse, Gurke interessiert sie nicht und die Tabs werden von den Platys verputzt. Trotzdem geht es den Welsen sehr gut. Und auch den Platys, die scheinen im Aquarium alles zu finden was sie brauchen, ohne dass ich sie extra füttern muss. Was ich allerdings nicht glauben kann.