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  1. #1

    Talker
     
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    Neuling plant ein Aquarium

    Hallo allerseits, hier ein absoluter Aquarien-Neuling. Ich würde mir gerne in naher Zukunft ein Aquarium zulegen, und bin gerade am Recherchieren und Planen.


    Ich würde daher gerne hier einmal auflisten was ich mir bisher so zurecht gelegt habe, und würde euch darum bitten, das ganze einmal auf Plausibilität, Unstimmigkeiten und Unklarheiten abzuklopfen. Seid gerne kritisch, ich möchte keine vermeidbaren Fehler machen, die letztendlich die Fische ausbaden müssten.


    Nichts davon ist bisher tatsächlich angeschafft, daher ist alles noch umplanbar.


    Unsere Ansprüche an das geplante Aquarium:
    - Die Tiere sollten relativ pflegeleicht sein (meine ich)
    - Schön bunt soll es sein (meint meine Tochter)
    - Den Fischen soll es darin gut sein (meinen wir beide)


    Die geplante Größe ist 80cm Kantenlänge, mit ca. 120 Liter. Mehr Platz ist leider nicht.


    Als Fische sind momentan geplant: Mollys, Guppys und Panzerwelse (genaue Art noch offen). Die sollten von den Ansprüchen an's Wasser (pH, Temperatur) gut zusammenpassen, und sollten auch untereinander verträglich sein.


    Als Boden würde ich Sand bevorzugen, da der für die Panzerwelse besser sein soll. Der Hintergrund soll recht dicht bepflanzt sein, um Rückzugsmöglichkeiten zu schaffen. Auf dem Boden soll es mit Wurzeln und/oder Steinen ausreichend Versteckmöglichkeiten geben.


    Soweit der bisherige Plan. Allerdings bin ich bei einigen Dingen noch unsicher:


    Zum einen sollen ja alle drei geplanten Fischarten in Gruppen gehalten werden. Ist das bei einem Aquarium dieser Größe sinnvoll möglich? Was wäre eine empfehlenswerte Menge an Fischen (pro Art) für das Becken?


    Wo wir beim Thema "Menge" sind: Ich gehe mal davon aus, dass Fische dazu neigen sich zu vermehren. Wäre es daher sinnvoller, die Fische in gleichgeschlechtlichen Gruppen zu halten, um das zu vermeiden? Oder ist das Unsinn? Ich wüsste sonst allerdings nicht so recht, wo ich potentielle Nachkommen lassen sollte.


    Beim Boden noch eine Frage: Ich habe in etwa gleich oft gelesen, dass man eine Nährschicht unter den Sand bzw. Kies setzen soll, als auch dass das komplett unnötig ist... bin daher etwas unentschlossen. Kann mir hier jemand genaueres sagen?


    Unsere Wasserwerte sind laut dem örtlichen Wasserversorger folgende:
    pH: 7,5 - 8
    Härtegrad 10 – 13° dH


    Nach dem was ich gesehen hatte sollte das ganz gut hinkommen, mit einer Ausnahme. Und zwar heißt es bei den Panzerwelsen, dass der empfohlene pH Bereich bei 5,5 - 7,5 liegt. Ich nehme an, hier müsste ich genau kontrollieren und ggf. anpassen? Welche der verschiedenen Möglichkeiten um den pH Wert zu senken wäre empfehlenswert?


    Eine Frage noch zum Filter: Ich würde momentan zu einem Innenfilter tendieren. Ist das bei einem 120 Liter Aquarium noch ausreichend?


    Das wäre momentan alles was mir einfällt. Sollten noch Unklarheiten bestehen, dann bitte Nachfragen. Ich bin für ansonsten für jeden Hinweis dankbar.

  2. #2

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    Hallo Sebastian,

    gratuliere zu deinem neuen Hobby - besser zu eurem!
    Ich selbst habe vor etwas mehr als einem Jahr - es werden sogar demnächst 2 Jahre - folgenden Besatz in meinem Becken - ähnliche Grundvoraussetzungen wie bei dir - geschaffen:
    - Wasserwerte: 18 dH - 14 KH - 7 pH
    Besatz: 12 Rote von Rio - 6 Panzerwelse (Corydoras paleatus - ich kann sie dir wirklich empfehlen) und ein halbes Jahr danach kamen noch Otocinclus dazu - 5 Stück.
    auch Schnecken - die gewollten: Zebra Rennschnecke - Anthrazitschnecke, aber auch die Turmdeckelschnecke, sowie der blinde Passagier Blasenschnecke leben mit Zwerggarnelen im Becken.
    Wenn du nun statt der Roten von Rio - Guppys nimmst - hier ist sicherlich der Endler Guppy leichter in der Haltung - dann beachte, dass du mehr Weibchen als Männchen aufnimmst... - also 2 - 3 Männchen, 4 - 6 Weibchen...
    da sie sich vermehren stellt sich - wenn du sie richtig fütterst (also eher bescheiden) - ein Gleichgewicht her.
    von Black Mollys rate ich dir eher ab - erstens es wäre bald eine Explosion, 2. sie sind nicht so stressresistent und gerade am Anfang sehr anfällig für die Pünktchenkrankheit, 3. sie werden doch häufig größer, als erwartet, weil da die größeren Segelkärpflinge gerne eingekreuzt werden.

    Die Pflanzen, die du am Anfang besonders setzt sind: Limnophila sessiliflora, Bacopa (z. B. caroliniana), Hydrocotyle (z. B. leucocele), Hygrophila (z. B. carymbosa) - als Schwimmpflanze - flutend: Hornblatt.
    vorne hat sich bei mir nun Sagittaria subulata bewährt, noch eine Solitärpflanze dazu: z. B. Echinodorus Aflame (ein schönter Farbklecks)

    Die Sandschicht ist 0,5 - 1 mm in der Körnung, mind. 5 cm stark, - um auf Nummer sicher zu gehen kannst du gleich am Anfang auch einen Bakterienstarter dazu geben.
    Filter: - Ich arbeite auch mit Innenfilter - wenn der Besatz moderat ist, dann schafft der das auch. - Ein besonderer Innenfilter ist der HMF (Hamburger Mattenfilter), den es nun schon als fix-fertig Lösung im Handel gibt.

    Denkst du an ein Komplettset, oder möchtest du dein Aquarium selbst zusammen stellen?
    Bedenke: je höher das Becken, umso stärker musst du auch die Beleuchtung wählen...

    Die Einfahrphase dauert etwa 3 Monate, bis sich alles eingespielt hat... - mit dem Bakterienstarter kannst du hier nachhelfen, dass sie runder abläuft.
    Schritt 1 Aquarium mit Sand füllen - Hardware einsetzen, etwas Wasser, du setzt die Pflanzen, Wasser auffüllen - beleuchtest sparsam (etwa 6 Stunden täglich) - die Pflanzen wachsen an, bilden neue Triebe...
    Schritt 2 - nach etwa 2 - 3 Wochen kommen die ersten Bewohner (Garnelen, Panzerwelse), obwohl die Schnecken können auch gleich mit den Pflanzen ankommen - robustere Schnecken! - Bedenke, dass auch dies Wildfänge sind! (Ausnahme: Blasenschnecke, Posthornschnecke, Turmdeckelschnecke - die können gleich zu Beginn einziehen) - eine Woche nach den Panzerwelsen dann die Guppys

    Beobachte die Fische schon vorher im Händlerbecken! - machen sie einen gesunden Eindruck? - sind keine Leichen im Becken? - auch bei den Schnecken schau genau hin, ob da wirklich alle leben, da es Wildfänge sind müssen sie sich erst anpassen... und haben häufig Strapazen hinter sich...

    Nach der 2. Woche steigerst du die Beleuchtungsdauer... - wenn dann alle da sind, 11 - 12 Stunden beleuchten, ohne Pause...

    Es muss sich alles einspielen, die richtigen Bakterien wachsen... - es kann sich Bakterienrasen bilden, der wieder verschwindet, Algen tauchen auf und verschwinden wieder... - alles kein Grund zur Panik und Eingreifen ist häufig nur dann notwendig, wenn etwas länger anhält, die Fische anzeigen, dass etwas nicht passt... - die Pflanzen sterben... -

    auch bei den Pflanzen: viele Pflanzen werden emers gezogen und kommen dann erst unter Wasser, auch sie müssen sich erst an ihr neues Leben gewöhnen... sie werfen auch mal Blätter ab, es wächst dann alles neu...

    - Ich habe nur eine Wurzel drin, keine Steine... aber das ist Geschmackssache... (bzw. auch wie weit man wirklich den Lebensraum der Fische nachbauen möchte...) - auch hier habe ich inzwischen gelernt, dass im Amazonas direkt eigentlich gar nicht so viele Pflanzen wachsen... - Es ist ein Balanceakt und natürlich freuen sich die Fische über eine Rückzugsmöglichkeit im Pflanzendickicht!
    Geändert von Neonblau (07.09.2020 um 07:12 Uhr)

  3. #3

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    Hallo und willkommen im Forum!
    An sich schon mal alles gut geplant, bis auf den Besatz. Für Mollies ist das Becken grenzwertig klein, würde ich erst ab 1 Meter halten, da die recht groß und lebhaft sind. Zudem genauso vermehrungsfreudig wie die Guppies. Wenn Du Guppies möchtest, kann ich, wie Silvia, auf jeden Fall die Endler Guppies empfehlen, die sind wesentlich robuster als die Hochzuchten. 3 Männchen mit 4-5 Weibchen reicht vollkommen, mehr werden es von allein.
    Dazu eine Gruppe von 12 Neonsalmlern und eine Gruppe von 12 Pandapanzerwelsen, würden gut von ihren Ansprüchen (ungeheiztes Becken) passen. Dazu gingen dann noch Zwerggarnelen, z.B. Red Fire oder Yellow Fire.

  4. #4

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    Hallo Ihr beide, vielen Dank für die schnellen Rückmeldungen. Schade um die Mollies, die hatte ich mir als optisches Highlight im Becken vorgestellt, nachdem ich schon viele andere Fische aus verschiedenen Gründen ausgeschlossen hatte (zum Beispiel Buntbarsche, die sich aber mit den Panzerwelsen ins Gehege kommen sollen, da sie Reviere am Grund bilden). Aber mit Endlers-Guppies kann ich mich auf jeden Fall gut anfreunden, und in die Panzerwelse habe ich mich ohnehin ein wenig verguckt.

    Was das Thema "Komplettset oder Einzelteile" angeht weiß ich bisher nicht sicher, würde aber eigentlich eher zum selber zusammenstellen tendieren. Bei der Technik, vor allem der Beleuchtung, muss ich mich aber auch erst mal schlau machen.

    Aber eine Sache ist bisher noch unbeantwortet geblieben: Guppys und Nachwuchs. Die sollen sich ja recht schnell vermehren (ich nehme mal an, dass das auch für die Endlers gilt). Macht es Sinn beispielsweise eine reine Männergruppe zu halten? Oder ist das nicht sinnvoll? Mein Problem dabei ist einfach, dass man da alles liest von "Guppys vermehren sich massenhaft" bis zu "Die Guppy-Population pendelt sich irgendwann von selbst ein", und mir einfach die Erfahrung fehlt, um das sinnvoll einschätzen zu können.

  5. #5

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    Hallo Sebastian,

    das große Geduldspiel liegt darin ein gewisses Gleichgewicht herzustellen und sobald du hier dies erreichst, dann wird sich auch dein Bestand einspielen, leichte Schwankungen wird es geben, aber nicht so extrem... gelegentlich wieder darauf achten, dass mehr Weibchen als Männchen da sind, auch mal frisches Blut zuführen - Inzucht - und du wirst Freude daran haben...

    Ist es aber so, dass zu viel Futter kommt, dann wirst du zu viele Fische und Schnecken haben, auch die Wasserwerten wird es schleudern... - aber das bekommt man hin!

    Anfänger vertrauen gerne einem Set-Angebot...
    Hier ein paar Grundüberlegungen:
    Juwel Primo

  6. #6

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    https://www.juwel-aquarium.de/Produk...-navigationbar

    ist wohl besser gelöst, als das kleinere Primo... es gibt aber auch Eheimlösungen, die durch den flexibleren Filter punkten...
    daher auch vor Ort anschauen, welches einem besser zusagt... das Licht ist hier häufig zu gering - die Öfnnungen zu klein, oder zu labil...

  7. #7
    @ Anne
    Hallo Sebastian.

    Willkommen im Forum. Mit Aquarien von Eheim habe ich immer gute Erfahrungen gemacht.
    Besonders die Vivaline-Serie ist für mich genau das Richtige. Aber wie Silvia schon angesprochen hat
    ist die Anschaffung eines Aquarium's Geschmacksache.

  8. #8

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    Hi!
    Kann Dir, wenn Du noch nicht so versiert in der Aquarisitk bist und auch Kinder dabei sind, auf jeden Fall zum Komplettbecken und hier zum Juwelbecken raten. Der Innenfilter ist auslaufsicher und man muss keine Schläuche reinigen. Die Reinigung selbst ist ebenfalls viel einfacher als beim Aussenfilter.
    Auch die Beleuchtung ist beim Juwel genau auf die Beckengröße abgestimmt, während man beim Eheim grundsätzlich noch weitere Beleuchtung braucht, da die Standardbeleuchtung zu schwach ist. Was wiederum noch mehr Geld kostet als beim sowieso schon preiswerteren Juwel.

  9. Danke von 2 Usern an fossybear für diesen hilfreichen Beitrag:


  10. #9

    Talker
     
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    Hallo und Willkommen Sebastian!

    Ich habe das von Gregor empfohlene Juwel Becken, zwar eine Nummer größer, aber es ist wirklich pflegeleicht, ich habe auf LED umgerüstet und würde dir empfehlen gleich einen LED Balken zu nehmen, die Neonröhren haben doch im Sommer das Becken ziemlich aufgeheizt.

    Die Endler vermehren sich nicht ganz so arg wie die Hochzucht Guppy, ich würde immer beide Geschlechter empfehlen, bei einer reinen Männer WG kommt es leider oft zu Mobbing was dann in den meisten Fällen den Tod durch Stress zur Folge hat.
    Wenn man nicht überfüttert dann kommt es nicht zur Überporpulation, das regelt sich relativ gut.
    Und ein tolles Balzverhalten zu beobachten macht wirklich Spaß, wie die kleinen Kerle sich ins Zeug legen

  11. #10
    @ Anne
    Moin.

    Diese Probleme habe ich bei meinen Eheim Becken nicht.
    Wenn man natürlich Aquascaping betreibt und dafür auch ganz spezielle Pflanzen haben möchte, dann trifft das zu. Aber nicht für Otto Normalverbraucher. Ich denke sogar, das Eheim und Juwel technisch betrachtet auf dem gleichen Level sind. Seit Jahrzehnten besteht zwischen den beiden Firmen ein großer Konkurenzkampf, da beide in der Aquaristikszene ganz oben sind.
    Geändert von @ Anne (08.09.2020 um 15:13 Uhr)