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  1. #1

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    Filterung - was passiert eigentlich im Filter genau?

    Moin, moin!

    Hier im Forum bin ich Neuling und nachdem ich sehr viele interessante Dinge nachlesen konnte, gibt es noch ein paar Fragen, die sich mir hier stellen.

    In meiner Jugend hatte ich ein 96 l Aquarium, welches ich über viele Jahre mit Freude gepflegt hatte. An diesem Becken konnte ich viel beobachten und lernen.
    Jetzt kann ich mir mittelfristig wieder ein Aquarium, gerne deutlich größer, vorstellen. Allerdings soll das von sehr langer Hand geplant sein und mit mehr Verständnis für die Materie ausgewählt werden.

    Daher meine erste Frage, die mich bei meinen Überlegungen gerade sehr interessiert:

    Was passiert eigentlich genau in einem Filter?

    Daraus erhoffe ich mir herzuleiten, welcher Filter am Ende gut geeignet ist und welchen Nutzen er mir bei etwaigen Problemen bringen kann. Ich möchte keinesfalls einen Threadlostreten, der zu einer Disskussionsform führt, ob Innen-/Außen- oder andere Filter richtig sind, sondern vielmehr erfahren, worin eigentlich die Bedeutung, aber auch die Grenzen eines Filters liegen.

    Bisher stelle ich mir folgendes vor:

    - dauerhafte Zirkulation des Wasser und damit Durchmischung, bzw. einheitliche Wasserwerte an jeder Ecke
    - grobe Reinigung von Schwebeteilchen
    - Kultivierung von Bakterien, an denen das Wasser vorbeiströmt, die irgendetwas mit dem Wasser machen(?)
    - Möglichkeit, durch den Einsatz spezieller Filtermaterialien gezielt die Wasserwerte zu beeinflussen

    Zum Thema Reinigung konnte ich bisher eigentlich nur erfahren, dass man die Filtermatten ausschließlich mit kaltem, klaren Wasser ausspühlen sollte und ggf. Schläuche und Pumpen reinigt und bewegliche Teile (Pumpachse) mit einer Bürste putzt.


    Ich danke Euch für jedes Wissen um die Filtrierung des Aquariumwassers und freue mich darauf, Neues zu lernen!

  2. #2

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    Hi!
    Also, in erster Linie funktioniert der Filter als Reiniger von Schwebstoffen, in zweiter Linie, durch die Oberflächenbewegung, als Sauerstoffergänzer und -verteiler, und drittens als Sitz der nützlichen Bakterien, die für die Umwandlung der Schadstoffe zuständig sind. Diese letzte Aufgabe verliert aber mit längerer Laufzeit des Beckens an Wichtigkeit. Da sich die Bakterien im ganzen Becken, besonders im Boden und auf Pflanzen und Einrichtungsgegenständen, ansiedeln, macht es nach einigen Monaten nichts mehr aus, wenn man den Filter mal gründlich reinigen will oder muss.
    Welche Art von Filter gut ist, ist reine Geschmacksache. Ich persönlich bin Fan von HMF und Juwel-Innenfiltern. Der HMF hat bei mir eine ewig lange Laufzeit, teilweise mehrere Jahre, ohne daß ich groß ran muss. Vieleicht einmal im Jahr die Kreiselpumpe reinigen, mehr nicht.
    Der Juwel-Innenfilter wird auch nur mit Schaumstoffmatten und etwas Filterwatte betrieben und läßt sich viel leichter reinigen als ein Aussenfilter. Zudem sind keine unsicheren Schlauchverbindungen da, die gereinigt werden müssen und schon mal undicht werden können. Er hat zwar keine so lange Standzeit wie ein größerer Aussenfilter (1-2x i.J.reinigen), dafür ist die Reinigung, die je nach Besatzstärke und Fressverhalten (2-3x im Jahr), schneller erledigt.

  3. Danke an fossybear für diesen Beitrag von:


  4. #3

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    Hallo Fossybear,

    vielen Dank für die Antwort!

    Das klingt ja interessant! Generell sehe ich es als extrem vorteilhaft, wenn man keine Bohrungen, bzw. ebenso "gefährliche" Schläuche hat, die über den Beckenrand hängen.

    In meinem Jugendaquarium hatte ich einen Rucksackfilter und durch die tropfenweise austretende Feuchtigkeit war die Ecke hinter dem Aquarium nicht gerade schön anzusehen.
    Auch war mir das Filterreinigungsinterval garnicht bewusst. "Damals habe ich den Filter mindestens alle 2 Wochen ausgespült und irgendwie war er auch immer voller Biomasse (Algen oder Schwebeteilchen(?).

    Neueste Außenfilter werden beworben mit Funktionen, dass zum Beispiel die Strömung variieren kann. Hat das tatsächlich Bedeutung, oder ist das am Ende eine reine Spielerei?

    Was ich bisher über einen HMF lesen konnte klingt recht simpel. Einfach nur Strömung durch Filtermaterialien. So wie die angepriesenen Filter in der Werbung dargestellt werden, wundere ich mich, ob da noch mehr hintersteck.. .aber am Ende ist es auch nichts anderes. Und es reicht wirklich alle 6 Monate solch einen "größeren" Außenfilter auszuspülen? Das ist wirklich interessant.

    Besten Dank!

  5. #4

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    Hi!
    Diese sogenannte Biomasse ist der rausgefilterte Dreck, der kann ruhig drinbleiben, da er als Nahrung für die Bakterien dient. Daher wird ein Filter nur gereinigt, wenn der Durchfluß deutlich geringer wird. Diese Intervalle hängen teilweise von der Filtergröße, aber vor allem vom Besatz und Fütterungsverhalten ab. Wenn viel reingestopft wird, kommt hinten auch viel raus, was dann im Filter landet.
    Ich selbst habe immer, dank üppiger Bepflanzung, relativ viel Besatz in meinen Becken, in den größeren auch sehr starke Fresser, die viel Dreck machen. Daher muss ich die Innenfilter auch 2-3x im Jahr reinigen, bei moderatem Besatz reicht auch 1-2x. Aussenfilter sogar meist nur 1x im Jahr.
    Den Durchfluß, also die Strömung, kann man z.B. bei Juwel-Innenfiltern durch die Art des Filtermaterials steuern. Oben auf liegt immer eine dünne Lage Filterwatte, die kann man alle 2-3 Monate rausnehmen und austauschen, wenn sich da zu viel Mulm angesammelt hat, ohne daß man den kompletten Filter reinigen muss. Die Dicke dieser Schicht bestimmt den Grad der Strömung.
    Die gewünschte Stärke der Strömung ist vom Besatz abhängig, da es Fische gibt, die viel Sauerstoff brauchen, andere brauchen etwas Gegenströmung und es gibt Fische, die mit weniger Sauerstoffklarkommen und Strömung gar nicht brauchen können, da sie an der ruhigen Oberfläche ihre Schaumnester bauen.

  6. #5

    Talker
     
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    Moin, moin,

    das ist spannend zu hören. Ich schließe daraus für mich schonmal vorab, dass die Wahl des Filters also mehr eine Art "Glaubensfrage" zu sein scheint, sofern gewisse Parameter eingehalten werden, um die Grundfunktionen (Bakterienbildung in richtigem Maße, Umwälzung des Beckens, etc.) zu erreichen.

    Interessant oder fast schon ironisch finde ich dann die Tatsache, dass Schnellkupplungen, etc. beworben werden, wenn der Reinigungsprozess lediglich jährlich oder halbjährlich stattfindet. Auf der anderen Seite sicherlich praktisch, wenn alles dicht ist und sehr komfortable funktioniert.

    Danke für die Infos.