Hi Axel,
huch, ich dachte schon, Du hättest unser "Vorhaben" vergessen :P
Vorneweg:Jetzt weiß ich auch, warum Du so nachbohrst
Im ganzen Thread wird ein "Verdreher" durchgezogen, der die ganze Sache natürlich etwas falsch darstellt.
Wir sprachen die ganze Zeit über Mulm und das Faulen ... das ist natürlich falsch
Es geht um abgestorbene Pflanzenteile, Fischreste, Futterreste, etc.
2mm Körner gehören eigentlich nicht zum Kies, sondern es handelt sich um GrobsandWenn ich nun Kies 2 mm nehme, kann mann dann wirklich von großen Zwischenräumen reden?
Das ganze ist natürlich ein schleichender Übergang, aber zurück zum Thema:
Wir gehen mal davon aus, dass wir egal ob Sand oder Kies eine einheitliche Körnung haben, so sollte es ja sein, da sich sonst der boden immer mehr verdichtet und steinhart wird.
Nehmen wir mal das Beispiel, dass wir eine Pflanze aus dem Becken entfernen wollen und uns ein Stück Wurzel abreißt, was im Bodengrund stecken bleibt. Was passiert nun:
Je feiner der Bodengrund in der Körnung ist, desto weniger Sauerstoff befindet sich in ihm.
Wenn man nun das ganze mal etwas "verbildlicht", dann kann man das glaube ich besser erklären ...
Nehmen wir mal einen Apfel. Lässt Du den an der "Luft" liegen wird er irgendwann das faulen beginnen, soweit sind wir uns glaube ich einig, oder?
Nehmen wir diesen Apfel nun aber und packen den in ein Vakuum, wirst Du ihn theoretisch unendlich aufbewahren können, da zum Faulen u.a. Sauerstoff benötigt wird.
Ähnlich verhält es sich IMHO mit dem Bodengrund. Je feiner die Körnung, desto weniger Sauerstoff befindet sich in ihm.
Mmmh, ehrlich gesagt, kenne ich diese Aussage nur vom Kiesboden, denn es ist ja grade ein Vorteil, dass der Mulm nicht in den Boden einsackt, was soll er denn da, nach meiner Argumentation befindet sich doch da kein (<-- übertrieben) Sauerstoff, also passiert mit dem bzw. durch den Mulm nichts.Beim Sand wird doch immer auf TDS hingewiesen, damit die den Mulm unterpflügen sollen.
Natürlich gibt es auch mal Faulstellen im Sand, denn schließlich handelt es sich ja nicht um ein Vakuum. Nur IMHO gibt es weniger Faulstellen als im Kies.Warum hört man dann trotzdem auch als von Faulstellen im Sand?
Hmm, also Nachteile will ich dem Kies generell nicht nachsagen. Es kommt immer darauf an, wie man ein Becken "fährt", ich fang mal vorne an und erläutere mal meine Sichtweise:Nur vielleicht die "angeblichen" Nachteile von Kies (2 mm)zu erfahren.
Wir gehen mal davon aus, dass wir keinen Depotdünger kennen, keine Bodenheizung und keinen Bodenfluter ... der einzige Vorteil, den Kies gegenüber Sand hat ist nun, dass Du einen recht großen biologischen Filter hast, nämlich den Bodengrund. Dies ist auch nicht abzustreiten, will auch keiner
Durch Einsatz eines Bodenfluters/Bodenheizung, wird die Filterleistung noch verstärkt. Ich denke mal, dass man bei einem gut eingefahrenen Becken dann sogar auf einen Motorfilter verzichten kann, da die Bakterien genügend Siedlungsfläche haben. versucht habe ich es noch nicht, aber eines tages werde ich das wohl mal versuchen
Beim Sand verhält es sich natürlich anders. Ich würde mir nicht zutrauen ein "filterlos" Becken (also ohne Motorfilter oder HMF) mit Sand zu betreiben, dafür fehlt die Filterung des Kieses, aber das ist ja nicht das Thema, daher zählen die Argumente ja eigentlich auch nicht *lol
Meine Entscheidungsfindung:
Da ich in allen Becken Platz für einen HMF habe, und somit genug "Filterung" im Becken, brauche ich IMHO den Vorteil des Kieses wegen der Filterung nicht mehr. Ich kann also die Vorteile des Sandes nutzen: Wenig Fäulnisherde, wenn überhaupt, Fischfreundlich, Pflanzenfreundlich
Hätte ich keinen Platz für einen HMF, hätte ich keine Fische, die sich über Sandboden freuen, würde ich wahrscheinlich auch Kies ins Becken machen.
Dann zum Thema Mulm und Mulm absaugen, davon handelt der Thread hier ja auch
Also, ich lehne mich jetzt mal etwas aus dem Fenster, da es ja sonst langweilig wird *lol
Ich denke, dass wenn ich aus meinen Becken den kompletten Mulm entfernen würde/könnte, würde sich an meinen Wasserwerten nichts ändern. Mein HMF ist sehr gut eingefahren, daher denke ich, dass zur Filterung des Wassers und zum Abbau von "Schadstoffen" genügen Bakterien in dieser Matte vorhanden sind. Ferner denke ich, dass wenn ich "nur" einen Außenfilter oder gar einen Innenfilter hätte (immer Sandboden vorausgesetzt), ich um jedes Eckchen Mulm dankbar wäre. Warum? Ganz einfach. Unsere geliebten Bakterien siedeln sich ja nur auf Oberflächen an, also zumindest der größte Teil. Wie viel Bakterien nun in einem Becken benötigt werden, kann ich Dir leider auch nicht beantworten, nur weiß ich eins. Es gibt eh nur soviele bakterien, wie versorgt werden. Habe ich jetzt jede Menge Oberflächen, ist die Besatzdichte halt nicht so eng, als wenn ich nur ne kleine Oberfläche hätte.
Mich persönlich stört der Mulm nicht, daher bleibt er bei mir unangetastet. Ich empfehle auch jedem seinen Mulm im Becken zu lassen, ganz einfach aus Sicherheitsgründen. Nehmen wir mal an, dass das Wasser über einen längeren Zeitraum stark belastet wird, was passiert nun. Die Bakterienanzahl steigt solange, bis entweder die Belastung wieder verschwindet, oder kein Platz mehr für die Bakkies da ist zum siedeln, daher hab ich lieber etwas mehr "Platz" im Becken, als zu wenig.
Puh, jetzt höre ich erst mal auf, sinst spreng ich den Beitrag hier, werde aber morgen, sobald Du geantwortet hast gerne weiter schreiben *lol
Nur ganz kurz am Schluss:
Einem Anfänger, der sich keine "sandbrauchenden" Fische halten möchte und keine "innovativen" Filter einbauen möchte, dem würde ich zu einem Kiesbecken raten
In diesem Sinne
Micha