Thema: Gesellschaftsbecken sind nicht artgerecht?

Hey,
ich besitze ein 120L GB mit 3 Guppies(wird nachgestockt) 11 Kardinälen, 8 Corydoras aeneus und 32 Neocaridina davidi und jemand hat mich darauf, vor eine Weile, angesprochen und gesagt, dass wenn ich die Fische wirlich mochte und ich sie wirklich artgerecht halten möchte, dann soll ich sie in ein Artenbecken tun und da muss ich zustimmen, ein Artenbecken ist besser, aber danach sagte er, dass ich die Tiere nicht artgerecht halte und sie damit ergo quälen würde und ich keine Ahnung von Aquaristik hätte. Das hat mich anfangs nicht wirklich gekümmert, aber dann hat es mich wie ein Pfleil getroffen, habe ich meine Lieblinge die ganze Zeit gequält??
Ich brauche euren Rat! Bitte!

Ganz klar, Artenbecken funktionieren in den meissten Fällen besser, wie Gesellschaftsbecken. Aber Artgerecht... das Wort nervt mich. Was heißt Artgerecht denn genau? Naturnah? Beinhaltet das Freßfeinde?
Waren jetzt alle Tierarten gemeint, die du im Aquarium hast oder ging es um eine einzelne Tierart?
Quälen tut man seine Fische aber mit Sicherheit nicht, nur weil man sie vergesellschaftet. In der Natur gibt es nur wenige Fischarten, die nicht mit anderen Fischen zusammenkommen. Artgerecht würde hier eben auch heissen, Fische miteinander zu vergesellschaften.

Wenn es bei dir funktioniert hat, dann ist alles in Ordnung. Dann quälst du die Fische auch nicht. Es mag nicht perfekt sein, aber das ist die Natur auch nicht.

Hallo,
lieben Gruß an den Bekannten...er hält auch Fische in einem Glaskasten? Oder hat der nen Fluss im Garten?

Zitat von clam_fan.80

aber danach sagte er, dass ich die Tiere nicht artgerecht halte und sie damit ergo quälen würde und ich keine Ahnung von Aquaristik hätte. Das hat mich anfangs nicht wirklich gekümmert, aber dann hat es mich wie ein Pfleil getroffen, habe ich meine Lieblinge die ganze Zeit gequält??
Ich brauche euren Rat! Bitte!

Hi,

also so habe ich das nicht verstanden gehabt. Natürlich kann man diskutieren, ob Tierhaltung (jeglicher Art) Tiergerecht/Artgerecht ist.
Aber dass du keine Ahnung von Aquaristik hättest habe ich da nicht rausgelesen.

Und ob man 'nicht Artgerecht halten' (was immer das ist) mit 'quälen' gleichsetzt sehe ich auch nicht. Das hängt doch sehr davon ab, wie ein Gesellschaftsbecken eingerichtet und besetzt ist.
Natürlich ist ein Aquarium, noch dazu ein Gesellschaftsbecken, immer ein Kompromiss. Und am Ende halten wir die Tiere nicht den Tieren zuliebe, sondern weil wir es möchten/schön finden/spannend finden/wasauchimmer.

Ich denke, es gibt da nicht nur schwarz und weiß sondern viele Schattierungen.

Gruß
Angelika

Zitat von HeikoW

So würde ich beispielsweise niemals Kardinäle mit Panzerwelsen zusammen halten. Panzerwelse sind extrem gute Verwerter des angebotenen Futters und vertilgen große Mengen, fressen dabei aber recht langsam. Eine passende Futtermenge für beide Arten will man dann wie hinbekommen?

Hallo Heiko,

ich halte beide Arten zusammen, überhaupt kein Problem. Die Kardinäle nehmen das Futter von der Oberfläche und aus dem freien Wasser. An Futter am Boden habe ich sie noch nie gehen sehen, da konkurrieren sie nicht mit den Panzerwelsen. Dementsprechend wird das Futter für beide gewählt.

Die Frage der Temperatur wäre eine andere, ich halte sie mit Corydoras paleatus, die es ja auch gern etwas kühler mögen.

Gruß
Angelika

Zitat von HeikoW

Einer Art gerecht zu werden. Sie möglichst so zu pflegen, dass sie das natürliche Verhaltensrepertoire ausleben kann. Wasser und Temperatur anzupassen, der Art entsprechendes Futter verfügbar machen. An sich gar nicht schwer zu verstehen.

Wer das für alle Arten im Aquarium kompromisslos bewerkstelligen kann, hat den Besatz gut gewählt. Meist aber werden Kompromisse gemacht, Lebensräume doppelt und dreifach belegt. Oft kommen einzelne Arten am Futter zu kurz, während andere Arten zu viel erwischen. So würde ich beispielsweise niemals Kardinäle mit Panzerwelsen zusammen halten. Panzerwelse sind extrem gute Verwerter des angebotenen Futters und vertilgen große Mengen, fressen dabei aber recht langsam. Eine passende Futtermenge für beide Arten will man dann wie hinbekommen?

Für mich wurde hier der Threadersteller sehr verunsichert. Das Wort "artgerecht" wurde im Zusammenhang mit Gesellschaftsbecken total falsch verwendet.

Fische falsch zu halten hat aber nichts mit artgerecht oder nicht zu tun. In der Natur kommen sich Fische auch in die Quere. Also wenn Buntbarsche ihr Revier gegen Panzerwelse verteidigen müssen, so kann auch das durchaus artgerecht sein. Auch Kloppereien zwischen afrikanischen Buntbarschen ist durchaus artgerecht. Denn das machen sie in der Natur ja auch. Dennoch sollte man sowas ja im heimischen Aquarium vermeiden.
Könnte eine Hungersnot nicht durchaus auch artgerecht sein? Bei einigen Fischarten wären Trockenphasen durchaus auch artgerecht. Ich denke hier zum Beispiel auch an den Vortrag von Herrn Linke über Altum Skalare, die bei Trockenzeit in extrem niedrigen Gewässern leben. Ist das nicht auch artgerecht, wenn es die Natur schon so für die Fische einrichtet?
Ich weiß was das Wort "artgerecht" heißt. Ich denke nur, daß viele es falsch benutzen oder ich versteh etwas völig falsches dadrunter. Artgerecht heißt doch nichts anderes, wie, passent für diese Fischart. Aber passend, wie es die Natur möchte oder passend, wie wir uns das einbilden oder vorstellen?