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  1. #1

    Talker
     
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    Hi,

    wie ihr bestimmt in dem anderen Fred gelesen habt, habe ich ein AQ mit 250 Liter ersteigert.

    Ich spiele mit dem Gedanken Malawisiee-Cichliden herein zu setzen.

    Und da hätte ich mal gerne die Tipps & Erfahrungen unserer Mitglieder für dieses Vorhaben:


    Welche Arten sind für diese Beckengröße in welcher Anzahl geeignet?

    Wie sollte am Besten die Einrichtung des Beckens erfolgen?

    Ist es richtig, dass ich einen ph-Wert von mindestens 7 haben sollte?

    Welche Fische kann ich dazu setzen (Bodenbewohner)?

    Gibt es irgendwelche Besonderheiten?

    Wie sieht es mit der Zucht aus (besser gesagt mit dem Nachwuchs)?

    Gibt es "Standard"-Krankheiten bei diesen speziellen Cichliden?


    Ja, ich weiss, eine Menge Fragen

    Ich war auch schon auf der Seite [url=http://www.malawisee.com]www.malawisee.com und habe mich dort gründlich eingelesen, jedoch bin ich der Auffassung, dass man sich auf jeden Fall mehrere meinungen einholen sollte.

    Würde mich freuen, wenn ich hier jede Menge hilfreiche Tipps bekommen würde, damit es meinen zukünftigen Bewohnern bestens geht

  2. #2

    Talker
     
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    Hallo Micha,

    Deine Fragen sind ein wenig allgemein gehalten. Um alle zu beantworten müste man ein Buch über Malawis schreiben und dazu hat wohl keiner der Mitleser Zeit.

    Versuch mal zu spezifizieren, wo Deine Wissensdurst hauptsächlich liegt und welche Angaben Du bestätigt / korrigiert haben möchtest.

    Den Angaben der von Dir angegebenen URL kannst Du im grossen und ganzen schon trauen.

    Gruss
    Sigi

    PS: Vorab, 250 l schränken bei Malawis ganz schön ein. Sind vielleicht mit einem Änfangerbecken a 60 l für Salmler/Barben vergleichbar.

  3. #3

    Talker
     
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    Okay,

    versuchen wir es mal so:


    - es wird ein ph-Wert von mindestens 7,5 empfohlen

    Das ist schon ziemlich hoch, um den zu "halten" kann ich doch wahrscheinlich nur mit Osmosewasser arbeiten, da normales Leitungswasser zwar einen hohen ph-Wert hat, aber auch Nitrit belastet ist.


    - es sollten viele Steinaufbauten im AQ befindlich sein

    Als Tipp wird angegeben, dass man auf den grund des AQ eine Styropor- besser Syrodurplatte legt und diese nach dem Aufbau mit Steinen dann mit Sand zwischenfüllt.

    1. Passiert mit dem Styropor nichts wenn es ständig Wasser ausgesetzt ist?
    2. Was ist Styrodur?
    3. Da die Malawisee-C doch gerne im Wasser "buddeln", besteht da nicht die gefahr, dass sie kleine Styropor- oder Styrodurkügelchen fressen und daran erkranken?


    - es wird eine Beckengröße von min. 200 Liter empfohlen

    Laut Berechnungen können dann Fische bis zu einer Größe von 10cm im AQ eingesetzt werden und in einer Anzahl von 6-8 ...

    1. Ist es dann zu empfehlen nur eine Art einzusetzen?
    2. Wie sollte das Verhältnis Männlich/Weiblich sein?


    So, ich hoffe diese Fragen sind etwas spezifischer

  4. #4

    Talker
     
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    Hallo,

    ja .... schon etwas spezifischer :-) .

    Zu den Wasserwerten:

    Der pH-Wert sollte sich tatsächlich zwischen 7,2 und 7,8 bewegen.
    Dieser Wert stellt sich von selbst ein, wenn man für geeignetes SBV (KH=5-10) und geringes CO2 (<5mg/l) sorgt. Gleichzeitig sollte sich jedoch der Leitwert in moderaten Parametern bewegen (GH=5-10).

    Diese Werte kommen tatsächlich nirgends aus der Leitung. Zum Einstellen ist Wasseraufbereitung über UOA / Ionentauscher mit anschliesender Erhöhung des SBV (z.B: Natron) nötig.

    Die meisten Malawis kommen jedoch mit mittelhartem Leistungswasser (GH=10-15, KH=5-10) problemlos klar (auch zur Zucht).

    Ich hoffe aus Deiner Leitung kommt kein Nitrit !

    Solltest Du Nitrat meinen, sind nach meiner Meinung Werte bis 50mg/l unkritisch (da gibt´s aber auch andere Meinungen). Da deutsches Leitungswasser unter 50 mg/l liegt, ist dieser Wert im Aquarium durch häufigen Wasserwechsel problemlos zu halten.

    Das Redox-Potential ("Sauerstoff-Gehalt") sollte (vor allem bei Mbunas) für aquaristische Verhältnisse recht hoch sein.

    PS: Wie "besonders" das resultierende Malawi-Wasser ist, wirst Du dann merken, wenn Du Ratschlägen zu schlecht wachsenden Pflanzen oder Algenproblmen suchst :-) .

    Gruss
    Sigi

  5. #5

    Talker
     
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    Super ... damit kann ich schon mal was anfangen

    Und Du hast natürlich recht ops: aus meiner Leitung kommt kein Nitrit sondern Nitrat

    Da verhauts mich doch immer *lol

    Danke

  6. #6

    Talker
     
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    Hallo Micha,
    bei einem Beckenvolumen von 250 Litern musst Du Dein Vorhaben gut durchdenken.
    250 Liter sind für ein Malawibecken-Schaubecken die untere Grenze, und ein halbwegs natürliches Verhalten der Bewohner wird sich nur schwer einstellen.

    Welche Arten sind für diese Beckengröße in welcher Anzahl geeignet?
    Ich möchte hier nur Arten nennen, mit denen ich bereits eigene Erfahrungen machen konnte.
    Grundsätzlich stellt sich die Frage, inwieweit Du Rücksicht auf die Ernährungsanforderungen der untersch. Gruppen nehmen willst. Man unterscheidet hier zwischen "Mbunas" und "Non-Mbunas" wobei diese Bezeichnungen leider keine klare Abgrenzung darstellen. Zur groben Orientierung kannst Du diese Begriffe aber nutzen, um mal "Vorzusortieren"
    Die meisten Mbunas ernähren sich hauptsächlich vom Aufwuchs. ( weiden Algenbewachsene Felsen ab). Dies bedeute, Du musst auf Ernährung mit hohem pflanzlichen Anteil achten.
    Zu den Non Mbunas zählt man "Jäger", Fisch/Flesichfresser. Auch Planktonfresser zählt man dazu. Dann gibt noch einige Arten die verwerten die Ausscheidungen der erstgenannten, und es gibt noch einige Allesfresser ( Hierzu gehört übrigens der oft gepflegte Labidochromis caeruleus, in der gelben Variante "Yellow" genannt, der sehr oft fälschlicherweise zu den Mbunas = Aufwuchsfressern zugeordnet wird)
    Bei einem gemischten Besatz und dementsprechender gemischter Fütterung besteht die Gefahr, dass die Mbunas verfetten, oder die Non-Mbunas verhungern. Da alle Malawis gierige Fresser sind, verfetten in der Regel alle Gruppen ( weil´s der Pfleger ja so gut meint J )
    Aber jetzt mal im Detail. Für 250 Liter könnte ich mir folgendes vorstellen:
    Eine 3_er Gruppe ( 1M/2W) Aulonocara in den Varianten baenschi,maylandi oder stuartgranti
    Dazu eine kleine Gruppe ( 4-5 Tiere im Verh. 1M/3-4W) Labidochromis caeruleus- Yellow.
    Oder :
    Ein Pärchen Otopharynx lithobates und dazu eine Gruppe von ca 5-6 Pseudotropheus demasoni.
    Es gibt jede Menge Möglichkeiten. Ein reines Mbunabecken mit versch. Pseudotropheus oder Labidochromiden-Varianten geht auch.

    Wie sollte am Besten die Einrichtung des Beckens erfolgen?
    Für den Bodengrund Sand, dazu Felsaufbauten mit vielen Versteckmöglichkeiten. Wichtig ist das gute Sichtblenden entstehen, insbesondere bei "Non Mbunas".

    Ist es richtig, dass ich einen ph-Wert von mindestens 7 haben sollte?
    Ja, ist richtig, besser =>7,5. PH. <= neutral wirkt sich Nachteilig auf deren Schleimhäute aus. Ich konnte schon beobachten, dass sie bei PH 7 viel träger und blasser werden. Ich denke mal, sie fühlten sich da auch ziemlich unwohl. Ich habe eine KH von 9, GH 14 im Ausgangswasser, der PH ist also entsprechend hoch. Wie Sigi schon beschrieben hat wäre weicheres Wasser idealer.

    Welche Fische kann ich dazu setzen (Bodenbewohner)?
    Wenn es "Artgerecht" sein soll, bleibt nicht viel Auswahl:
    "Synodontis nyassae" fällt mir dazu ein.

    Gibt es irgendwelche Besonderheiten?
    Puh..was meinst Du damit ?
    Nein, eigentlich nichts dramatisches. Es gibt sehr differenzierte Meinungen über Aggressionsverhalten und Besatzdichten in der Malawifraktion. Da muß man sehen, wie man sich einordnet, bzw. welchen "Weg" man hier einschlagen will.

    Wie sieht es mit der Zucht aus (besser gesagt mit dem Nachwuchs)?
    Ist auch unproblematisch. Das geht fasst wie von selbst. Problematisch ist hier höchsten die Absatzmöglichkeit.

    Gibt es "Standard"-Krankheiten bei diesen speziellen Cichliden?
    Jein, in der Regel nur bei falscher (s.o) Fütterung.
    Darmflaggelatten kommen schon mal vor.

    ....jedoch bin ich der Auffassung, dass man sich auf jeden Fall mehrere meinungen einholen sollte.
    Meiner Meinung nach besteht das größte Problem darin, dass Malawineuanfänger ihre Becken zu voll stopfen. Bei der Arten und Farbvielfalt die der See zu bieten hat, fällt es eben manchen schwer sich auf einige wenige Arten zu beschränken. Die wenigsten AQ-Läden haben Malawi-Schaubecken, in denen ausgewachsene Exemplare schwimmen. Und wenn in einer Beschreibung steht "Scianochromis freyeri -> Endgröße ca. 20 cm", versagt leider oft die Vorstellungskraft "wie groß" den 20 cm wirklich sind ( vielleicht liegst daran das es meistene Männer sind die sich mit Malawis beschäftigen )

    Gruß
    Klaus

  7. #7

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    Hui, super .....

    Jetzt weiss ich wirklich schon mal ne ganze Menge mehr ....

    Werd mich noch ein wenig vorbereiten und dann noch ein paar fragen stellen

    Übrigens :P ... ich heiße Micha und nicht Jens

  8. #8

    Talker
     
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    Hi Micha,

    ich hab´s gemerkt
    Ich hatte auch 2 x gegrüßt...aber so isse halt wenn die Finger schneller sind als das "Hirn"

    Gruß
    Klaus

  9. #9

    Talker
     
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    Hallo Micha,

    vielleicht noch ´ne kleine Besonderheit zur Wasserchemie (weiss nicht wie fit Du da drinn bist ):

    Erstes N-Abbauprodukt im Aquarium ist Ammonium. Bei pH-Werten < 7 stellt dessen Vorkommen und Konzentraion weiter kein Problem dar (ist z.B. auch Planzennährstoff). Bei pH-Werte um 8 wird das Ammonium jedoch im erheblichen Anteil zu Ammoniak "umgewandelt". Ammoniak ist äusserst giftig! Zudem sind im Malawi-Becken meist wenig/langsam wachsende oder keine Pflanzen.

    Also:

    Die Oxidationskette Ammonium->Nitrit->Nitrat muss perfekt/schnell funktionieren.
    In manchen Literatur-Stellen werden unterstützende technische Masnahmen, wie z.B. der Einsatz von Ozon (Ammoniak-Oxidation zu Nitrit duch O3) empfohlen. Dies halte ich für nicht nötig, sofern ein "ordentlicher" leistungsfähiger Filter im/am Becken betrieben wird.

    Ein "handelsübliches Filterchen" ist bei Gleichzeitig hoher Besatzdichte (ich weiss, dies ist eine Unterstellung) nicht ausreichend!

    Dabei nie vergessen: der Stoffwechsel von Cichilden (ganz besonders Malawi-Mbunas) ist enorm und nicht mit Salmlern/Barben zu vergleichen.

    Gruss
    Sigi

  10. #10
    Anonymous
    Hi,
    Zudem sind im Malawi-Becken meist wenig/langsam wachsende oder keine Pflanzen.
    Nicht unbedingt; in meinem Malawibecken sind Vallisnerien und Muschelblumen; beid ekommen auch im Malawisee vor und sind nicht unbedingt langsam wachsend.