Willkommen bei Aquaristik-Talk.de.
Ergebnis 1 bis 9 von 9
  1. #1
    ThomasM
    Hallo,
    bin hier neu, aber erfahrener Aquarianer (30J.) und habe eine Frage bezüglich 'Wasser aus Regenwassersysterne'.
    Wir haben hier sehr schlechtes Trink/Leitungswasser (DH > 15° und GH > 30° (mit normalen Messreagenzien fast nicht mehr messbar). Da ist an eine ordentliche Wasser-Fauna kaum zu denken (Schwarze Amazonas, eine Cryptocorinen-Art, mehr hält sich eigentlich nicht). Ich habe früher viel herumexperimentiert (CO2-Düngung, Verschnitt mit Brunn-/Quellwasser, Osmose-Wasser), habe aber dann alles über Bord geworfen, da der Aufwand mir dann doch zu groß wurde, außerdem will ich mich so weit es geht von zusätzlicher Technik freihalten. Ich habe mittlerweile den Standpunkt, daß ein Aquarium ohne viel Technik auch zum laufen zu bringen ist, natürlich mit dem obligatorischem Aufbereitungsmittel (Dupla-Gan) und Tagesdünger, dies verwende ich weiterhin und ist auch notwendig.
    Nun hege ich schon längerem den Gedanken, mein Aquarium mit dem Systernenwasser, das zum Haus gehört zu halten, bzw. wieder zu verschneiden (wäre hier kein so großer Aufwand, da das Wasser schon da ist). Wie kann ich das Wasser aus der (5000l-)Systerne aufbereiten, um es gefahrlos fürs Aquarium verwenden zu können (jetzt käme wieder die Technik ins Haus, aber das würde ich schon machen, wenn es nicht überhand nimmt)?
    Gruß Thomas

  2. #2

    Talker
     
    Registriert seit
    26.03.2004
    Beiträge
    1.003
    Danke
    0
    Hallo Thomas,

    für was nutzt Ihr denn das Zisternen-Wasser? Wird es irgendwie aufbereitet oder handelt es sich um Regenwasser?

    Regenwasser ist in der Regel (wenn man nicht gerade auf dem "Land" wohnt) doch mitunter recht stark "verschmutzt". Insbesondere dann, wenn man in der Nähe größerer Industriegebiete wohnt.

    Grüsse, Timo.

  3. #3
    ThomasM
    Hallo Timo,
    das Wasser wird derzeit nur als Gieswasser benutzt, soll aber später ans Haus für WC-Spülung angeschlossen werden.
    Es handelt sich um Regenwasser, das über's Dach zurückgehalten wird. Wir leben mehr ländlich, aber die nächste Stadt ist ca. 5 Km entfernt, aber nicht so sehr von Industrie geprägt. Es ist also schon mit einem bestimmten Verschmutzungsgrad zu rechnen, da der Schmutz vom Dach schließlich mitgeschwemmt wird. Aber ich denke, daß mit bestimmten Filtertechniken dies kein Problem darstellen sollte.
    Gruß Thomas

  4. #4

    Talker
     
    Registriert seit
    26.03.2004
    Beiträge
    1.003
    Danke
    0
    Hallo Thomas,

    in der Regel sind es ja nicht die Schwebstoffe, um die Du Dir sorgen machen musst.

    Lies dazu mal folgenden Artikel:

    http://www.deters-ing.de/Gastbeitraege/Regenwasser.htm

    Grüsse, Timo.

  5. #5
    ThomasM
    Nun, am Anfang liest sich der Bericht nicht so gut, aber das Schlußergebnis klingt vielversprechend. Ist nun nur noch die Frage 'Wie am besten weitergehen?'.
    - Teilwasser in Bottichen abfüllen und lagern (wenn ja, wie lange wohl?)
    - selbiges Wasser an einen Filter anschließen (dauernd, vor dem Abfüllen, vor dem Gebrauch, welches Filtermaterial ist geeignet (Aktivkohle ...))
    - geben es andere Möglichkeiten, an die ich nicht denke, oder von denen ich noch nichts weiß?
    Nun viele Fragen bzw. offene Punkte, vielleicht kann mich der eine oder andere unterstützen?
    Gruß Thomas

  6. #6

    Talker
     
    Registriert seit
    30.06.2004
    Ort
    Gütersloh
    Beiträge
    4.289
    Danke
    0
    Hi

    Naja, davon abgesehen das es (fast) kein "schlechtes" Wasser für die Aquarsitik gibt, sondern nur die falschen Fische für die jeweiligen Wasserwerte, kann man schon Regenwasser verwenden.

    Das Wasser sollte über einen Aktivkohlefilter gefiltert werden, und es darf nicht über Kupferleitungen (Regenrohre) geleitet werden. Zudem würde ich zumindest nicht den ersten Regenschauerteil verwenden. Besser erst einige Minuten regnen lassen, so das zumindest der erste Teil an Verunreinigungen "weggeregnet" ist.

    Allerdings, es gibt ja auch noch andere Methoden der Wasseraufbereitung, Stichwort Entkarbonisierung, Entsalzungsanlage oder Osmoseanlage. Und der Aufwand hält sich zumindest in Grenzen. Ich selbst verwede seit langem nur noch Osmosewasser, die Anlage läuft den Tag über, zum Auffangen dienen Kanister und eine 30l Tonne. Das Restwasser wird zumeist (wenn benötigt und jemand zuhause ist) über Schläuche in den Garten geleitet für die Pflanzen. Das Reinstwasser wird dann direkt, ohne weitere Aufbereitung, ins Aquarium gegeben. Ab und zu mische ich zudem etwas von dem Leitungswasser zu (bei einem Aquarium).


    beste Grüße

    Dany

  7. #7
    ThomasM
    Hallo Dany,
    Kupfer ist kein Problem, nur den 'Mittelstrahl' um es mal meditzinisch auszudrücken geht nicht, da alles komplett in die Systerne abfließt. Die anderen Alternativen, die du aufzeigst, sind auch eine Überlegung wert, schmeißt aber mein Grundgedanke (Regenwasser aus Systerne) völlig über den Haufen, aber eine Gegenüberstellung sollte mal gemacht werden.
    1. Regenwasser - benötigt werden Zwischenfass, Filteranlage
    2. Leitungswasser - benötigt werden Auffangbehälter, Osmoseanlage (zB.)
    Vor- und Nachteile:
    Beim Regenwasser bleibt immer ein Restrisiko, da man nie weiß, was alles drin ist und ständig Aktivkohle geht auch ins Geld.
    Leitungswasser ist erstmal von grundauf (hoffen wir) sauber und muß nur noch 'entkalkt' werden. Welche laufende Kosten sind hier zu erwarten?
    Installation einer Anlage wird auf jedem Fall für beide Lösungen gebraucht.
    Hab ich mich nun selber analytisch für eine Lösung entschieden? Mal sehen. Bin aber für weitere Möglichkeiten offen!
    Kannst du mir vielleicht weitere Infos (deiner) Osmose-Anlage geben (Hersteller, Anschaffungskosten, Pflege/Wartung, Laufende Kosten)?
    Gruß Thomas

  8. #8

    Talker
     
    Registriert seit
    30.06.2004
    Ort
    Gütersloh
    Beiträge
    4.289
    Danke
    0
    Hi

    Meine Anlage ist eine Aqua Standart 60 von der Firma Aquatic Nature, ist ein belgische Firma über die ich auf der Messe in Friedrichshafen gestolpert bin. Die Anlage war mit 90 Euro wohl verhältnismäßig teuer (andere gleichartige hätte ich sicherlich billiger bekommen), dafür war das ganze völlig zusammengebaut und auf einem Brett montiert. Und, besagter Anbieter konnte mir gewährleisten, daß die Anlage auch bei unseren "besonderen" Bedingungen einwandfrei funktioniert. Da ich hier auf einem Bauernhof außerhalb der Stadt wohne, haben wir Eigenwasserversorgung. Aufgrund der Gegebenheiten hier, schwankt der Druck stark, teils pumpt die Pumpe mal mit über 4 Bar, teils sackt sie eine Minute später auf 2 Bar runter. Andere Anlagen hätten da sicherlich ein Problem mit auf Dauer, jedenfalls konnte die mir halt nicht diese Gewährleistung geben.

    Zudem, ist der Service, wie ich mich überzeugen konnte, erste Sahne. Als ich das Teil zuhause ausprobieren wollte, stellte ich fest das anscheinend irgendwie das ganze nicht paßt. Jedenfalls habe ich dann bei besagter Firma angerufen und ihnen das Problem geschildert. Da der Händelr zuerst nichts damit anfangen konnte, hat er erstmal Rücksprache mit dem herstellen aufgenommen. 15min später kam die Rückmeldung, mit der Bitter das Gerät unfrei einzusenden. Eine Woche später hatte ich meine Anlagfe wieder, völlig unversehrt und nur problemlos funktionierend. Anscheined war sie falsch zusammengebaut worden.

    Jedenfalls läuft das gute Stück seit dem fast durchgehend, keine Probleme mehr und ohne große Wartung. Seit Inbetriebnahme im März 04 mußte ich die Anlage nicht mal spülen, messe und kontrolliere regelmäßig den Leitwert, es gibt keinerlei Änderung. Nennleistung schwankt so, je nach Temperatur (liegt zumeist bei 6-12°c) und Druck zwischen 30-50l, das genügt völlig für meine Bedürfnisse.

    Laufende Kosten für mich also gar keine (ich bezahle weder Trinkwasser noch Abwasser), ansonsten wären dafür natürlich Kosten zu errichten. Irgendwann wird man wohl auch mal die Membran erneuern müssen.

    Evt wäre aber in Deinem Fall auch eine Koppelung der Regenwasserzysterne mit einer Osmoseanlage (mit vorgeschalteten Kohlefilter) eine Option. Du hättest weiches Wasser, zudem würde die Anlage samt Kohlefilter unliebsame Stoffe rausfilter, und Wasser und zurückgeleitets Wasser würde Dich nichts kosten. Sollte IMO baulich machbar sein.

    beste Grüße

    Dany

  9. #9
    ThomasM
    Hi Dany,
    danke für die Infos.
    Gruß Thomas