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Thema: Lebendfutter

  1. #31

    Talker
     
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    Hallo zusammen,

    sicherlich hat hier jeder ein bisschen Recht. Tümpeln war und ist auch heute noch immer umstritten. Die einen tun es die anderen lehnen es ab.

    Ich bin wie schon so oft erwähnt ein Tümpelgegner! Mein Vater zum Beispiel tümpelt bestimmt seit 40 Jahren und kann es heute noch nicht lassen. Die Quittung dafür bekommt er aber hin und wieder zu spüren. Er meint auch, dass es nichts besseres gibt als Tümpelfutter.

    Das Problem liegt aber doch wo anders! Wo kauft sich der Newbie heutzutage seine Fische? Im Zooladen! Zierfischzüchtereien gehen reienweise Bankrott, weil die Einfuhr der Zierfische aus dem Ausland um einiges billiger ist, zudem sieht man hier und da sehr viele WF unter den Zierfischen.

    Jetz geht der Neuling mit seinen Neuerwerbungen nach Hause und setzt die Fische in sein Becken. Die eh schon gestressten Tiere müssen sich an die neue Umgebung gewöhnen und wenn sie jetzt noch schönes Tümpelfutter bekommen, habe sie keine rosige Zukunft vor sich. Haben die Parasiten (Kiemenwürmer, Nehmathoden, Flagellaten u.s.w.) einmal die Überhand im Aquarium gewonnen, ist es kaum möglich diese wieder in den Griff zu bekommen. Hier ein toter Fisch, da ein toter und was macht der Aquarianer? Er geht in den Zooladen und kauft sich für ein paar Euro neue Fische. So schließ sich der Teufelskreis.

    Man muss sich mal durch den Kopf gehen lassen,wie viele Fische in einem Zooladen ein und ausgehen.
    Wo kommen diese Fische alle her?
    Wie wurden sie zwichengehältert?
    Was habe sie alles an Karankheiten?
    Womit sind die fische alles in Berührung gekommen?
    Zudem wird die komplette Anlage in den meisten Zoofachgeschäften über einen Zentralfilter gefiltert. So gelangt jeder Parasit überall hin. Heutzutage ist es fast ausgeschlossen einen Fisch mit einem gesunden Parasitenhaushalt aus einem Zoogeschäft zu bekommen!

    Wer von den Haltern kleinerer, rellativ billiger Fische lässt sie zizieren um nachweisen zu können wie hoch der Befall an Parasiten war? Das macht doch keiner. Welcher Aquarianer kann an der Atmung seines z.B Neons feststellen, wie schnell sie ist und wie stark der Befall an Kiemenwürmern?

    Zu sagen "ich hatte nie Probleme" ist immer rellativ, da es auch ein gewisses Wachwissen braucht um normalen und übermäßigen Parasitenbefall zu unterscheiden.

    Um noch mal zu den Diskus zu kommen. Im Rio Negro z.B. kann der Diskus mit seinen Parasiten sehr gut leben. Dafür stehen ihm aber auch tausende und aber tausende Liter an Frischwasser zur Verfügung.
    Unsere AQ´s sind im Vergleich dazu nur WASSERTROPFEN auch wenn sie noch so viel Wasserinhalt haben mögen.

    Ein Diskus ist teuer und die Ausfallrate bei den Nachzuchten enorm hoch!
    Habe ich mich nun aber für parasitenfreie Diskus entschieden, muss ich kein sterieles AQ haben um sie auch weiterhin parasitenfrei halten zu können.
    Meine Diskus sind Farbenprächtig, Kerngesund, Agiel und zeigen ein verhalten, das mit herkömmlichen Diskus nicht zu vergleichen ist. Bei Nachzuchten gibt es keine Kiemenmissbildungen oder Flossenfehler mehr. Ausfälle bei der Jungbrut sind nahe NULL! Es fällt zuweilen schwer einen Diskus zu finden, der sich als Diskus für die Zeziereung und eine damit einhergehende Untersuchung auf Parasiten geeignet wäre. Wer möchte denn schon einen schön geformten Diskus einfach für solche Zwecke hergeben!

    Oh, ich höre schon wieder die Puhrufe und jene, die mir nun am liebsten das Veterinäramt auf den Hals schicken möchten, weil ich zwecks Untersuchung einen Diskus zezieren lasse. Das ist aber völlig legitim und auch von Zeit zu Zeit unentbehrlich.

    Die Zucherfolge, sowie Diskus einiger befreundeten Züchter beweisen das!

    Wer solche wunderbaren Fische hat kann sich dieser täglich erfreuen und warum soll er das mit Tümpel auf´s Spiel setzen????

  2. #32
    Verena
    Hallo,
    also ich füttere fast ausschließlich nur Lebendfutter, züchte Wasserflöhe , Mikrowürmer und Essigälchen selbst, weiße Mülas werden in den kleinen Tütchen gekauft und als Frostfutter gibt es noch schw. Mülas und Cyclops.
    Trockenfutter gibt es so gut wie gar nicht.
    Das hat sich so eingeschlichen, da meine Badis bengalensis nur Lebendfutter nehmen und so reduzierte ich Trofu in allen AQ's immer mehr.
    Generell ohne Lebenfutter finde ich auch nicht so prall, allerdings kann ich gerade die Diskusbesitzer verstehen.
    Ich gab damals auf...... :cry:
    Hatte ein 350 Literbecken, spitzen Wasserwerte ( soweit man das Messen kann :wink: ) und legte glücklich los.....kleine Gruppe aus dem Zoohandel.....
    Es war schrecklich ihnen langsam beim sterben zuzusehen....sie waren voll von Kiemenwürmern und Darmflagelatten, trotz Tierarztbehandlung waren sie nicht zu retten. Sie waren völlig unterentwickelt und durch die Medis hatten sie auch einen ordentlichen Schlag weg. :cry:
    Ich hatte bis auf meinen Ramirezi-mann niemals solch innige Zuneigung wie damals für diese Diskus gefühlt. Sie strahlen etwas besonderes aus....
    Trotz dieser Erfahrung würde ich kein Becken haben wollen, in dem ich nicht mal eine neue Pflanze einsetzen kann, oder mal einen Beifisch aus dem Handel....( selbstverständlich nach Quarantäne!)
    Daher habe ich keinen weiteren Versuch gemacht... :wink:
    Solch extreme Erkrankungen habe ich bei anderen Fischen nie erlebt, obwohl ich wie erwähnt fast ausschließlich Lebenfutter gebe....
    Ich denke, daß muß jeder für sich entscheiden...abraten würde ich nur von diesen losen Mülas, am besten noch auf Zeitungspapier im Hochsommer auf dem Ladentisch stehend....da sind Probleme vorprogrammiert....

    so long, verena

  3. #33
    Dennis Furmanek
    Hallo,

    es kann und darf kein Grund für den Verzicht von Lebendfutter sein, dass im Handel im allgemeinen nur noch immunschwache, kaputtgezüchtete Fische zu finden sind.

    Bei diesen Fischen ist es vollkommen egal, ob sie unter optimalen oder schlechten Bedingungen gehalten werden, sie gehen aufgrund ihres kaum ausgebildeten Imunsystem meist eh früher oder später ein. Die industrielle Massenerbrütung, wo Profit höher bewertet wird als das Leben darf ein ernsthafter Aquarianer nicht unterstützen. Profit kann kein Argument für die Vergewaltigung der Fische sein. Der ach so empfindliche Diskus ist ein Produkt dieser "fischerzeugenden Industrie".

    Es ist auch Aufgabe eines solchen Forums, auf diese Mißstände im oft vollkommen auf Profit ausgelegten Handel und der aquaristische Industrie ansich hinzuweisen.

    Im Prinzip ist es vollkommen egal, ob Lebendfutter im Laden gekauft, gezüchtet oder getümpelt wird, Parasiten sind überall enthalten.

    Die einzig sichere Form der Ernährung ist Frost und Trockenfutter, das möchte ich aber keinem Fisch antun.

    Und ich sage es nochmal: Ein Fisch, der, mitunter schon in der Aufzucht, unter widrigen Bedingugnen gehalten wird, ist der einzige, der von Parasiten überrannt wird. Wissentlich unangemessene Pflegebedinungen können kein Argument sein.

    MfG
    Dennis

  4. #34

    Talker
     
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    Hallo,

    Der ach so empfindliche Diskus ist ein Produkt dieser "fischerzeugenden Industrie".

    MfG
    Dennis
    Dann erkläre mir doch mal bitte wie es sein kann, dass ein Adulter Diskus oder Altum Wildfang, noch in der Zwischenhälterung, vor dem Antransport nach Europa oder Asien, an überhandnahme von Parasiten eingehten kann? Das Zwischenhälterungswasser ist dann übrigens aus dem Fluss entnommen, in dem der Fisch schwamm?
    Ein Produkt dieser fischerzeugenden Industrie.???
    Dessweiteren hackst Du auf Argumenten herum, die SO keiner ausgesprochen hat!

    Im Prinzip ist es vollkommen egal, ob Lebendfutter im Laden gekauft, gezüchtet oder getümpelt wird, Parasiten sind überall enthalten.
    Das ist doch völliger Quatsch!
    Meine Diskus bekommen selbst gezogenes Lebendfutter und es konnten noch keine Parasiten nachgewiesen werden! Die Untersuchung erfolgt duch Sachkundige Microskopie, eines zezierten Diskus, die durch einen Biologen durchgefürt wird!

  5. #35
    Dennis Furmanek
    Hallo!

    Dann erkläre mir doch mal bitte wie es sein kann, dass ein Adulter Diskus oder Altum Wildfang, noch in der Zwischenhälterung, vor dem Antransport nach Europa oder Asien, an überhandnahme von Parasiten eingehten kann? Das Zwischenhälterungswasser ist dann übrigens aus dem Fluss entnommen, in dem der Fisch schwamm?
    Ein Produkt dieser fischerzeugenden Industrie.???
    Nein, dass ist Transportstreß. Ganz besonders, wenn die Tiere wie eine Ware behandelt werden, bei einem vernünftigen Umgang sind die Verluste aber relativ gering. Der Wildfang, der vom Anfänger am häufigsten gekauft wird, dürfte der Rote Neon sein. Die Tiere werden quer über den Atlantik geschaukelt und müssen trozdem spottbillig sein, ich möchte nicht wissen, wie viele Tiere da auf der Strecke bleiben.

    Dessweiteren hackst Du auf Argumenten herum, die SO keiner ausgesprochen hat!
    Stimmt, SO wurde es nicht gesagt, aber zumindest angedeutet und umschrieben.

    Es ging doch darum dass die bösen,bösen Parasiten die Fische dahinraffen.
    Der Grund für das "Massensterben" sind aber nicht die Parasiten, sondern falsche Bedingugnen, die oft schon bei der Aufzucht oder Transport der Tiere vorliegen. Ein dauergestresstes Tier hat eine Imunabwehr, die nahe null geht, noch schlimmer ist es, wenn das Imunsystem erst garnicht, zwecks Training, mit Parasiten, Erregern und Pilzsporen in Kontakt kommt.

    MfG
    Dennis

  6. #36
    Verena
    Hallo,
    also mir wird das hier zu sehr in schwarz und weiß eingestuft...
    Ich denke, Jens und auch Dennis haben recht...was das Tümpeln angeht.
    Mal ganz grob gesagt :
    Selbstverständlich ist Tümpelfutter unheimlich nahrhaft und für die Fische was ganz feines....andererseits ist immer! ein hohes Risiko dabei, sich Parasiten oder Bakterien miteinzufangen, die man natürlich nicht möchte....
    Es wird oft so dargestellt, als würden Fische nur dann erkranken, weil sie schlecht gehalten werden( was leider oft genug vorkommt...) und dann ist der Aquarianer und nicht das Tümpeln an sich schuld....
    Ich finde das jedoch zu pauschal....auch in freier Wildbahn sterben massenhaft Fische an parasitären Erkrankungen....
    Soetwas gab es auch schon vor der Wasserverschmutzung etc....ich nenne dies natürliche Auslese... nicht umsonst wird bei Wildfängen immer vor unangenehmen Mitbringsel gewarnt...
    Ich behaupte meine Tiere sehr gut zu pflegen und dennoch hatte ich mir mal eine üble bakterielle Infektion eingeschleppt...einige Tiere starben, und das nicht weil sie vorher schon so schlecht lebten....
    Aber wie ja auch schon in einem vorherigem Beitrag erwähnt, möchte ich Lebendfutter nicht mehr missen. Ich versuche so gut wie möglich die Risiken einzuengen, aber dennoch bin ich mir bewußt, daß ich mal "Pech" haben kann....

    Zu den Mißständen in der Zierfischzucht kann ich Dennis nur Zustimmen, doch ich möchte mir jetzt hier nicht anmaßen über einzelne Züchter herzufallen.
    So wie ich Jens verstanden habe sind seine Diskus Flagelattenfrei und stammen aus einer Zucht, wo nur mit solchen Tieren weitergezüchtet wird.
    Wenn die Tiere ansonsten nicht unter Medikamenteneinsatz und sterilen "Vermehrungsbecken" gehalten werden.....warum nicht?
    Anders sehe ich natürlich die Problematik, des wegzüchtens natürlicher Komunikationsmöglichkeiten ( die Streifen zB.).
    Ich denke, daß das Lebendfutter in freier Natur ( damit meine ich nicht irgendwelche Dreckpfützen...)viel weniger Keimdruck hat als in Zuchstationen und die Jäger daher auch weniger Krankheitskeime bewältigen müssen....
    Also alles hat ein für und wider.....
    Bei dem Diskus bin auch ich immer wieder hin und hergerissen, zwischen Bewunderung und Skepsis....Allerdings sollte letztendlich immer ausschlaggebend sein, ob die Tiere gesund sind und nicht leiden.
    Denn es gibt auch Leute die Tümpeln und ihren Tieren damit nichts gutes tun....weil sie es nicht richtig machen.....
    Also, nichts für ungut, es gibt nun einmal auch grau zwischen schwarz und weiß.... :wink:


    Viele liebe Grüße Verena

  7. #37

    Talker
     
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    Hallo!

    Nein, dass ist Transportstreß. Ganz besonders, wenn die Tiere wie eine Ware behandelt werden, bei einem vernünftigen Umgang sind die Verluste aber relativ gering. Der Wildfang, der vom Anfänger am häufigsten gekauft wird, dürfte der Rote Neon sein. Die Tiere werden quer über den Atlantik geschaukelt und müssen trozdem spottbillig sein, ich möchte nicht wissen, wie viele Tiere da auf der Strecke bleiben.
    Du hast schon Recht, was die Neons angeht. Diese Ausfallrate wird aber schon von vorn herein berechnet. Ich bin auch kein Freund dieser Umstände, aber solange Aquarianer, das so billig angebotene Produkt kaufen, wird es sich an den Bedingungen nichts ändern!

    Die Wildfänge von denen ich sprach, sind von Privat gefangen worden! Vorsicht im Umgang mit diesen Tieren ist in diesem Fall wohl selbstverständlich! Aber auch hier hast Du Recht! Denn trotz vorsichtiger Vorgehensweise beim Fang, bedeutet das Stress für die Tiere. Die Diskus und Altum sind in 3000 Litertonnen zwischengehältert worden, und trotzdem wurde die vorhandene Parasitenzahl so rasend schnell zu Problem für die Fische, das sie es nicht überleben konnten. Einer der Diksus wurde zu einem Institut geschickt, die durch Mikroskopie einen massiven Parasitenbefall feststellten!


    Es ging doch darum dass die bösen,bösen Parasiten die Fische dahinraffen.
    Der Grund für das "Massensterben" sind aber nicht die Parasiten, sondern falsche Bedingugnen, die oft schon bei der Aufzucht oder Transport der Tiere vorliegen. Ein dauergestresstes Tier hat eine Imunabwehr, die nahe null geht, noch schlimmer ist es, wenn das Imunsystem erst garnicht, zwecks Training, mit Parasiten, Erregern und Pilzsporen in Kontakt kommt.
    Auch hier gebe ich Dir vollkommen Recht!
    Welcher Aquarianer kann aber sicherstellen, dass er absolut keine Haltungsfehler begeht. Oftmals sind es Dinge die vielleicht sogar nicht gleich bemerkt werden. Wenn man dann aber sieht, das der Fisch weislichen Kot absondert, eine stark erhöhte Atemfrequenz zeigt, ist es schon zu spät.

    Warum muss ich das den riskieren?
    Hast Du schon einmal parasitenfreie Diskus oder Altum gesehen? Nicht auf Bildern, sondern Reallife!!
    Ich glaube das würde Dich überzeugen.

    Ich wundere mich auch, warum hier so über Trofu geschipft wird. Die heutigen Trockenfuttersorten sind zwar recht Phosphathaltig, aber ein ausgezeichnetes Futter mit allem was der Fisch braucht!

    Meine Diskus fressen mit Begeisterung Trofu, wobei der "herkömmliche" Diskus kaum an Trofu geht. Futterumstellung stellt generell ein Problem für den Diskus dar!" !!!Bei meinen nicht!!!!

    Das das Immunsystem durch Parasiten gestärkt oder trainiert wird, ist aber absoluter Humbug.

    Es ist bewiesen, dass ein parasitenfreier Diskus ein deutlich stärkeres Immunsystem hat, als sein Latent befallener Artgenosse.
    Viele sagen auch, dass ein parasitenfreier Fisch sofort eingeht, wenn ihn nur ein Parasit ansieht! Auch Blödsinn!
    Es wurde in Testreien festgestellt, das selbst mieserable Haltungsbedingungen und eín damit einhergehender provozierter Parasitenbefall, sehr viel länger braucht um den Fisch dahinzuraffen, als es bei seinem Artgenossen der Fall ist, der schon durch Parasiten trainiert wurde!

  8. #38
    Dennis Furmanek
    Hallo Verena,

    ....andererseits ist immer! ein hohes Risiko dabei, sich Parasiten oder Bakterien miteinzufangen, die man natürlich nicht möchte....
    Nun, ein bakterien-, sporen- und parasitenfreies AQ wirst du wohl kaum finden, es sei denn es sind Glassärge ohne Bodengrund, Pflanzen und Deko, die schön feste mit Medikamenten und Antibiotika bombardiert werden. Parasiten findet man in jedem Aquarium und sie gehören zu jedem gesunden Fisch dazu. Selbst der durschnittliche Bundesbürger ist ein echtes "Parasitenmutterschiff"....

    Es wird oft so dargestellt, als würden Fische nur dann erkranken, weil sie schlecht gehalten werden( was leider oft genug vorkommt...) und dann ist der Aquarianer und nicht das Tümpeln an sich schuld....
    Es ist durchaus richtig, dass der Großteil der AQFische, verstirbt, weil er unter schlechten Bedingungen leben muß, oder von vornherein eine sehr wackelige Konstitutuion hat. Es gibt leider sehr wenige Tiere, die an Alterschwäche sterben.

    Ich finde das jedoch zu pauschal....auch in freier Wildbahn sterben massenhaft Fische an parasitären Erkrankungen....
    Soetwas gab es auch schon vor der Wasserverschmutzung etc....ich nenne dies natürliche Auslese... nicht umsonst wird bei Wildfängen immer vor unangenehmen Mitbringsel gewarnt...
    Das stimmt auch wiederum, allerdings sind das wohl meist kranke oder geschwächte Tiere (Verletzungen, Kämpfe etc.). Der Parasit ist nicht darauf aus, seinen Wirt zu töten, es besteht bei einem gut konstituierten Fisch auch niocht die Gefahr, einer Parasitenschwemme. Es liegt ein ausgeglichenes Verhältnisch zwischen der Stärke des Parasitenbefalls und dem Wirt vor. Viele "Parasiten" schützen ihren Wirt sogar vor anderen Parasiten, die weitaus mehr Schaden anrichten würden.

    Ich behaupte meine Tiere sehr gut zu pflegen und dennoch hatte ich mir mal eine üble bakterielle Infektion eingeschleppt...einige Tiere starben, und das nicht weil sie vorher schon so schlecht lebten....
    Hier stellt sich mir die Frage, woher die Tiere stammen. Multirestitente "Killerbakterien" sind ja nichts neues, kommen ständig per Jumbo aus Fernost mit der nächsten Ladung Guppys.


    Aber wie ja auch schon in einem vorherigem Beitrag erwähnt, möchte ich Lebendfutter nicht mehr missen. Ich versuche so gut wie möglich die Risiken einzuengen, aber dennoch bin ich mir bewußt, daß ich mal "Pech" haben kann....
    Wenn man Lebendfutter sachgerecht vorbehandelt, ist die Gefahr, Parasiten und unliebsame Bewohner wie Hydren und Planarien einzuschleppen, sehr gering.

    So wie ich Jens verstanden habe sind seine Diskus Flagelattenfrei und stammen aus einer Zucht, wo nur mit solchen Tieren weitergezüchtet wird.
    Wenn die Tiere ansonsten nicht unter Medikamenteneinsatz und sterilen "Vermehrungsbecken" gehalten werden.....warum nicht?
    Die Frage ist aber, wie soll es gehen, dass die Tiere ohne unter widrigen Umständen gehalten und gezüchtet zu werden, überhaupt parasitenfrei gemacht und auch gehalten werden ?

    Ich denke, daß das Lebendfutter in freier Natur ( damit meine ich nicht irgendwelche Dreckpfützen...)viel weniger Keimdruck hat als in Zuchstationen und die Jäger daher auch weniger Krankheitskeime bewältigen müssen....
    Öh, stammt getümpeltes Futter nicht aus der freien Natur ?
    Viele Futtertiere leben außerdem nur in sehr sauberen Gewässern, Daphnien werden z.B. für Wassertests gerangezogen, da sie sehr empfindlich aus Verunreinigungen reagieren. Bei "Schmutzwasserbewohnern" wie Tubifex sieht das natürlich anders aus.

    Also alles hat ein für und wider.....
    Bei dem Diskus bin auch ich immer wieder hin und hergerissen, zwischen Bewunderung und Skepsis....Allerdings sollte letztendlich immer ausschlaggebend sein, ob die Tiere gesund sind und nicht leiden.
    Stimmt, es ist sehr schwer gut stehende Diskus zu bekommen.
    Die Tiere, die ich bisher im Handel gesehen habe, machten keinen sehr guten Eindruck auf mich, allerdings gibt es auch hin und wieder erfreuliche Ausnamen.

    Denn es gibt auch Leute die Tümpeln und ihren Tieren damit nichts gutes tun....weil sie es nicht richtig machen.....
    Naja, gewisse Regeln muss man bei allem beachten, das kann kein Grund dafür sein, diese Sache als negativ dazustellen. Wer sich nicht an die Regeln hält, ist selbst schuld.

    Also, nichts für ungut, es gibt nun einmal auch grau zwischen schwarz und weiß.... :wink:
    Da hast du absolut Recht.

    MfG
    Dennis

  9. #39
    Dennis Furmanek
    Hallo!

    Mir stellen sich einige Fragen:

    1.) Was ist mit Parasiten überhaupt gemeint ? (ein weites Feld, Parasiten findet man in allen Stämmen des Tierreichs)

    2.) wie schafft man es, ohne Sterilbedingungen und endsprechnder Medikation "parasitenfreie" Fische auch Parasitenfrei zu halten ?
    Womit werden die Tiere "parasitenfrei" gemacht ?

    3.) Warum kommt es überhaupt zu einem massiven Befall ?

    Nochmal: parasitäre Flagellaten (vorallem Gattung Trepomonas), Nemathoden, Protozoen, Ciliaten usw. findet man in jedem "normalen" Aquarium. Wie will man da die Tiere "parasitenfrei" halten, ohne massive Maßnamen ?

    Dass ein Tier, dass urplötzlich mit einem Parasiten in Kontakt kommt, viel schlechtere Karten hat, als eins, das bereits mit Partikeln und Fragmeten dieses Parasiten vertraut ist (bzw. dessen Immunsystem) ist erwiesen.
    Ein Wirt, der bereits mit Partikeln eines Parasiten in Kontakt gestanden hat, kann seine "Mitbewohner" weitaus besser in schachhalten, er bereits mit den entsprechenden "Gegenmaßnamen" aufwartet.

    Von angeblichen "Versuchsreihen" halte ich nicht viel, solange nicht die Rahmenbedingungen genau erläutert werden, leider trifft das bei den seltensten Fällen zu.

    Der Parasit ansich ist nicht darauf aus seinen Wirt schwer zu schädigen oder gar zu töten, das wäre unsinnig. Ein Wirt, der aber von vornherrein schon schwache Abwehr zeigt, kippt sehr leicht.

    MfG
    Dennis

  10. #40
    Verena
    Hallo Dennis,


    >Zitat ich:

    Ich denke, daß das Lebendfutter in freier Natur ( damit meine ich nicht irgendwelche Dreckpfützen...)viel weniger Keimdruck hat als in Zuchstationen und die Jäger daher auch weniger Krankheitskeime bewältigen müssen....


    Zitet Du:
    Öh, stammt getümpeltes Futter nicht aus der freien Natur ?<

    Ja, ich bin ja kein "Gegner "dessen und wenn ich einen fischfreien, sauberen Teich hätte, würde ich auch tümpeln.... :wink:
    Damit wollte ich auf zB. Diskus und andere empfindliche Tiere ansprechen. Ich denke, sie sind von ihrem normalem Lebensraum nicht auf diese extremen Belastungen der zB.industriell aufgezogenen Mülas vorbereitet und reagieren daher so empfindlich.Hinzu kommen natürlich die meist katastrophalen Bedingungen der Dampfzuchten, die die Tiere schon vom Schlupf an krank machen...


    Zitat:
    >Hier stellt sich mir die Frage, woher die Tiere stammen. Multirestitente "Killerbakterien" sind ja nichts neues, kommen ständig per Jumbo aus Fernost mit der nächsten Ladung Guppys. <

    Tja, das wüßte ich auch nur zu gerne....
    Wir haben damals ein Bakteriogramm ( richtig? ops: ) angelegt und es stellte sich heraus, daß die Erreger schon gegen 4 der 5 Medikamente resistent waren....ich habe mit schlechtem Gewissen behandelt, denn das ganze Medi geht ja schließlich in den Abfluß.....aber dem Sterben wollte ich nicht zusehen... :cry:

    Ich versuche auch immer Nachzuchten zu bekommen, bis auf meine Badis und Habrosus sind alle von privat....



    Zitat:
    >Die Frage ist aber, wie soll es gehen, dass die Tiere ohne unter widrigen Umständen gehalten und gezüchtet zu werden, überhaupt parasitenfrei gemacht und auch gehalten werden ?<

    Ja, da kann ich leider nicht mitreden. Ich hatte mal einen Bericht gelesen, in dem einige Zuchttiere mit bestimmten Medis Flagelattenfrei gemacht worden sind und darauf basierte dann die ganze Zucht. Solange keine fremden Tiere und nur Pflanzen aus eigener Aufzucht eingesetzt werden ist praktisch keine erneute Infektion möglich.
    Aber wie gesagt, da muß ich passen, würde mich aber sehr interessieren, wie dies nun vonstatten geht...

    Wichtig wäre für mich, daß nicht ein immer wiederkehrender Einsatz von Medikamenten stattfindet. Dann könnte ich die einmalige(!), anfängliche Behandlung noch vertreten.....

    Viele liebe Grüße Verena