Thema: Besatzfrage und: wie verhalten sich GH und KH?

Hallo zusammen!

Ein Freund von mir hat nun auch ein AQ und ich versuche mich etwas in der Beratung. Da ich jetzt an meine Grenzen gestoßen bin und er derzeit nicht im Internet ist, frage ich mal für ihn hier im Forum nach.

Zur Sache:

das Becken läuft nun seit ca. 6 Wochen und wir haben vor einer Woche mal die Werte gemessen:

KH: 6
GH: 13
PH: 8
Nitrit: n.n.

Ich habe ihm meinen Testkoffer dagelassen und er hat inzwischen eine Bio-CO2-Anlage gebastelt und wir haben uns über den Besatz Gedanken gemacht. Da der PH-Wert ja noch sinken wird und er nicht ausschließlich Guppies und Co will, haben wir uns für folgenden Besatz entschieden:

Er hat ein Doppel-AQ (mit einer Röhre verbunden):
Becken 1
54l, Kies: 5 Guppies und 10 Zwerggarnelen sowie ein paar Schnecken
Becken 2
112l, Sand: 7 Corydoras Panda und 10 Rotflossensalmler

So weit so gut. Nun hat er wieder getestet:
KH: 5
GH: 16
PH: 7

Meine Fragen:
1. ist es normal, dass sich die GH verändert (tat sie bei mir nie)?
2. ist es normal, dass GH und KH soweit auseinander liegen?
3. Bei der Auswahl der Fische: soll man sich dann eher nach der GH oder KH richten? Die KH scheint für den oben genannten Besatz o.k., die GH irgendwie nicht.

Er hat keine Muschel o.ä. im AQ, hat aber mal den Kalkrand mit AQ-Wasser abgerieben und das ist dann alles im AQ gelandet (nicht so dramatisch, oder?).

Es gab auch einen Miniunfall mit der Bio-CO2-Anlage und etwas Gärlösung ist ins AQ gekommen (weiß nicht wieviel, muss aber ganz wenig gewesen sein. Hat doch aber nix mit der Härte zu tun, oder?).

Er setzt natürlich erstmal keine Tiere ein, aber da ich nicht sehr viel Ahnung von Wasserchemie habe, frage ich hier nach Rat!

Viele Grüße
Ulrika

Hallo Ulrika,

interessant sind da erstmal die Analysewerte des Versorgers, um eine gute Referenz zu haben. Schau mal unter suche.wasser.de .

Grundsätzlich halte ich andere Faktoren für die Fischauswahl bedeutender als die Wassergrundparameter GH, KH, pH. Diese liegen in über 90% der Trinkwässer in Deutschland zumindest für die handelsüblichen Arten, eigentlich sogar für die deutliche Mehrheit der Süßwasserfische, im absolut vertretbaren Rahmen.

Veränderungen im Aquarium sind normal, hinzu kommen noch Meßfehler.

Ich kann nur raten: Klammert euch nicht so sehr an die Zahlen.
Ein Verständnis der Zusammenhäge und die richtige Einstellung zur Aquaristik ist da viel bedeutender als Zahlenwerte mit einer Tabelle zu vergleichen.

Gruß,
Dennis

Hallo Dennis,

ab Werk sollen die Werte wie folgt sein: GH:14,1 - 22,5 und KH: 10,0 - 14,8

Deine Antwort ist relativ ungewöhnlich, Du weißt, die meisten achten schon sehr auf Wasserwerte , aber dennoch: welche Faktoren sind Deiner Ansicht nach bedeutender? Natürlich sind Besatzzusammenstellung, Temp., Bepflanzung und Einrichtung superwichtig, aber das eine schließt das andere nicht aus.

Auch ein Verständnis der Zusammenhäge und die richtige Einstellung zur Aquaristik

Da kann ich Dir nur zustimmen, wie gesagt, aber mich stört in diesem Zusammenhang das Ausblenden der Werte:

90% der Trinkwässer in Deutschland zumindest für die handelsüblichen Arten, eigentlich sogar für die deutliche Mehrheit der Süßwasserfische, im absolut vertretbaren Rahmen.

Meine Neonsalmler möchte ich nicht in dem Berliner Betonwasser halten.

Mir würde es sehr schwer fallen, die Werte einfach außer Acht zu lassen, man möchte es ja so gut wie möglich machen und nicht so, dass es irgendwie läuft. Und die Wichtigkeit der Werte leuchtet mir absolut ein, zumindest eine Unterscheidung in hart und weich, sauer und alkalisch. Man kann darüber streiten, wie streng man darüber hinaus die Zahlen interpretiert.

Mein Problem: KH 5 (für mich eher weich) und GH 16 (für mich hart) widersprechen sich irgendwie, wenn ich mir über die Besatzfrage Gedanken mache.

Wenn Du Dir den Besatzvorschlag anguckst, wirst Du sehen, dass wir keine Extrem-Perfektionisten sind.

Gruß
Ulrika

Hallo,

ich blende die Werte ja nicht aus, ich bewerte sie nur sachlich und nicht aus dem Bauch heraus. Daher sind die Wasserwerte, so wie sie aus der Leitung kommen, fast überall für sehr viele Fische ohne weitere Aufbereitung verwendbar.

Ich halte da zum Beispiel das Ambiente des Aquariums, die Vergesellschaftung und die Ernährung für weitaus bedeutender als die Wasserwerte.

Viele drehen an ihren Wasserwerten rum, weil sie Fische zur Fortpflanzung bringen wollen. Dabei wäre es schon sehr oft vollkommen ausreichend, die Tiere in ein Artbecken zu setzen, das ihren Bedürfnissen entsprechend eingerichtet ist.

Ist wie beim Orchester: da nutzt es nichts, die Triangel bis aufs letzte zur Perfektion zu trimmen, wenn die Streicher nur Katzenjammer produzieren.

Orientiere dich an der Gesamthärte. Die Karbonathärte ist lediglich Pufferkapazität. Um Klarheit zu schaffen, wäre die elektrische Leitfähigkeit noch interessant.

Gruß,
Dennis

Guten Abend noch mal,

ich glaube, wir sind gar nicht so unterschiedlicher Meinung, auch ich strebe ein harmonisches Orchester an!

Also gehen wir mal von einer GH 16 aus und davon, dass Ambiente, Futter etc. stimmen. Ist der Besatzvorschlag dann vertretbar?

LG
Ulrika