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Uli Schachbrettschmerlen - Lustiges und Bemerkenswertes

  1. Ulfgar
    Ulfgar
    Hallo Schmerlenfreunde!
    Hier möchte ich in loser Reihenfolge Begebenheiten aus dem Leben meiner Schachbrettschmerlen berichten, vorab aber ein paar einleitende Worte:
    Ich besitze ein 80-cm-Becken, in dem ich überwiegend Südamerikaner hielt - schon aus emotionalen Gründen, weil ich in Südamerika (Cuba) aufgewachsen bin und später auch lange in verschiedenen Ländern (Arrgentinien, Chile, Brasilien) dort gelebt und gearbeitet habe. Und wenn nicht eines Tages die Mutter meiner Kinder spurlos verschwunden wäre, so daß ich die Kindererziehung übernehmen mußte, wäre ich noch immer dort. Nun aber zurück zum Becken: Ich war wieder verheiratet, und als das mit meiner Frau nicht klappte, verließ sie mich und vergiftete meine Aquarien. Ich ließ es ein paar Jahre stehen, ohne Fische, denn ich hatte restlos die Lust verloren. Vorigen Herbst nun beschloß ich, die Aquarien (2 Stück) wieder in Betrieb zu nehmen, jätete die ordentlich gewucherten und veralgten Pflanzen kräftig durch, setzte neue Pflanzen ein und wartete ab, was passierte. Ins "kleine" Becken (54 Liter) tat ich eine altbewährte Kombination von Fischen, wie sie schon mein Großvater hatte: ein Pärchen Paradiesfische und ein kleines Rudel Metallpanzerwelse. Wie erwartet macht dieses Becken bis heute keinerlei Probleme, und um dieses geht es hier auch nicht.
    Mein anderes Becken (80 cm, 112 Liter) wollte ich wieder auf Südamerika trimmen. Ich tat einen Schwarm Glühlichtsalmler hinein, ein Pärchen SBB - und hatte geplant, wieder Zebraschmerlen für den Boden einzusetzen. Und damit ging der Kladderadatsch los: Es gab in weitem Umkreis keine Zebraschmerlen zu kaufen! So ergab ein "Notkauf" den Einsatz von 2 Netzschmerlen, die sofort anfingen, das Aquarium kräftig umzugraben. Mir war klar, daß es ein Fehlkauf war. Aber ich entsann mich meines lange vernachlässigten Accounts hier, und siehe da, mein Account funktionierte noch! Also stelle ich kurz mein Becken vor und "geriet" zu meinem Glück sofort an Stefan (gimli). Summa summarum: Die Netzschmerlen mußten raus! Mit einigen Tricks schaffte ich es auch, sie zu fangen und im Laden wieder abzugeben. Und nun gehts weiter mit der ersten Begebenheit im neuen Beitrag...
  2. Ulfgar
    Ulfgar
    Begebenheit:
    Mit Stefans Beratung entschloß ich mich zu einem Schwarm von Schachbrettschmerlen, acht Tiere sollten es werden. Also bestellte ich diese im nahegelegenen Geschäft und hatte sie dann knapp 2 Wochen später auch. Stolz setzte ich sie ins Becken - und sie wurden nicht wieder gesehen!
    Also flugs ins Forum und Stefan anschreiben. Seine Reaktion: "Setz noch zwei dazu!"
    Also setzte ich noch zwei dazu, und sofort kamen sie alle heraus und schwammen wie eine Lichterkette unermüdlich langgestreckte Kreise um den Heizstab.

    Wenige Tage später hatte ich den Salat: Meine Freundin saß vorm Aquarium und meinte anerkennend: "Wie schön die Schmetterlingsbuntbarsche glitzern!"
    Alarmiert sprang ich hinzu und sah, daß die weißen Pünktchen sich auf den SBB und den Salmlern ausbreiteten. Sofort wurde Punktol gekauft, und die "Schlacht" begann: Punktolbehandlung, Wasserwechsel, Ihr kennt das ja. Die Schlacht war sehr verlustreich, am Ende überlebten 8 Schachbrettschmerlen (von 10) und 4 Glühlichtsalmler (von 11). Die beiden verstorbenen Schachbrettschmerlen waren nicht den weißen Pünktchen erlegen: Eine war eindeutig verhungert, und die andere war schon etwas angegangen, als ich sie fand, so daß keine Todesursache mehr auszumachen war.
    Dann hatte ich Geburtstag, und die Töchter meiner Freundin schenkten mir ein Aquarien-Buch: Ulrich Schliewen "Mein Aquarium" von GU.
    In diesem Buch wurde eine Aquarienart vorgeschlagen, die ich bisher noch nicht bewußt wahrgenommen hatte, Besatzbeispiele für "naturnahe Aquarien", eine Art "Biotopaquarien Light". So entschloß ich mich, einen seiner Besatzvorschläge zu befolgen und mir ein "Südostasienbecken" einzurichten. Da der Besatzvorschlag für ein 54-Liter-Becken ausgelegt war, hatte ich genügend Freiheiten. Ich setzte erst einmal 15 Keilfleckbarben ein und fuhr wenige Tage später in den Weihnachtsurlaub. Eine Woche später war ich zurück, und das Becken war noch immer stabil ohne jede Verluste. Also setzte ich noch 5 Otocinclen und acht Eilandbarben ein (Schliewen empfahl 12, aber ich hatte ja noch vier Glühlichtsalmler), und das ging schief. Wieder hatte ich die weißen Pünktchen, die mir fünf Eilandbarben raubten. Aber auch das ging vorüber. Nach einer Weile setzt ich noch 3 Pärchen Knurrende Zwergguramis ein, und später ergänzte ich die Eilandbarben wieder auf sechs Tiere und die Schachbrettschmerlen auf elf, ohne Probleme. Der Bestand ist jetzt stabil und bereitet mir viel Freude.

    Begebenheit:
    Ich hatte in einer Ecke des Aquariums für meine Schmerlen einen "Sandkasten" eingerichtet. Dort versammeln sie sich jetzt häufig und spielten "Maschinengewehr": Sie liegen dann Kreuz die Quer und knattern regelrecht im Chor...

    Begebenheit:
    Eines Tage sah ich, wie zwei Schachbrettschmerlen Seite an Seite lagen, fast reglos, und eine von beiden erblaßte in der Körpermitte fast völlig. Sie ruckten in Abständen umeinander. Es war wohl ein erster Paarungsversuch, eher im Spiel als ernst gemeint...

    Begebenheit:
    Die Schachbrettschmerlen hatten einen neuen "Zeitvertreib" gefunden: Sie liegen jetzt öfters auf dem "Sandkasten". Es finden sich mehrere Zweierguppen, offensichtlich immer ein Männchen und ein Weibchen. Das Weibchen liegt quer vor dem Männchen, das es ganz zart von in die Seite stubst. Daraufhin schmeißt sich das Weibchen regelrecht auf die Seite oder auf den Rücken, worauf das Männchen drei- bis viermal über es gleitet. Das Ganze ist so eindeutig und sieht so menschlich aus, daß ich beim ersten Mal laut lachen mußte. Jedenfalls habe ich dieses Verhalten schon mehrfach beobachtet und nenne es "Gruppensex-Party".

    Begebenheit:
    Ich fütterte das Aquarium (bzw. deren Insassen) das erste mal mit lebenden Wasserflöhen. Und wer erjagte die meisten dieser Krebschen?
    Na?
    Natürlich waren die Schachbrettschmerlen die Schnellsten und Geschicktesten! Ich hätte es nicht erwartet und gedacht, den Großteil würden die gefräßigen Barben erjagen. Aber weit gefehlt!
    Wie sowjetische Fliegerabwehrraketen sausten die Schmerlen in die Höhe ubd erhaschten etwa 80% - 90% der Wasserflöhe!
  3. Ulfgar
    Ulfgar
    Und hier mal ein Bild vom "Sandkasten", als er ganz neu eingerichtet war (inzwischen ist er viel größer). Sofort hatten sich die Schachbrettschmerlen eingefunden in Bestz genommen:



    Nun ja, auf dem Bild sind nicht alle Schachbretter drauf, dazu sind die Tierchen viel zu quirlig...
  4. gimli
    gimli
    Hallo Uli,

    ganz herzlichen Dank für Deinen liebenswerten und ausführlichen Bericht! Er hat mich zum schmunzeln gebracht und teilweise auch gerührt. Schön, dass Du mit solch großem Interesse Deine Tiere beobachtest und einen derartigen Spaß daran hast. Ich würde mich freuen, wenn Du das obenstehende Foto in die IG hochladen würdest.
  5. Ulfgar
    Ulfgar
    Schon passiert, auch wenn das nicht so einfach ging...
  6. Ulfgar
    Ulfgar
    Begebenheit:
    Meine Schachbrettschmerlen haben sich was neues angewöhnt:
    Als ich am Wochenende mal wieder bim Aquarium etwas "gegärtnert" habe, da "bissen" sie mir laufend in die Finger. Gut, daß die Tierchen so klein sind...

    Aber man sieht, wie zutraulich und wenig ängstlich die Kleinen.
  7. Ulfgar
    Ulfgar
    Begebenheit:
    Schon lange wunderte ich mich, daß die Knurrenden Zwergguramis immer weniger wurden. Die lebenden sahen gesund und munter aus wie immer, aber so langsam verschwand einer nach dem anderen. Bei diesen Winzlingen wundert man sich nicht, wenn man mal nicht alle sieht, bei ihrer Kleinheit übersieht man sie ja leicht. Jedenfalls war nur noch ein Weibchen übrig, das gestern noch putzmunter aussah.
    Als ich nun gestern Abend auf dem Sofa lag und zum Aquarium hinüber sah, das etwa vier Meter entfernt ist, bemerkte ich einen ungewöhnlichen Aufruhr unter den Schachbrettschmerlen. Ich ging näher ran und sah etwas wahrhaft Erschreckendes: Die Schachbrettschmerlen machten regelrecht Jagd auf das letzte Weibchen der Knurrenden Zwergguramis! Es hatte keine Chance, von allen Seiten stürzten sich die flinken Schmerlen auf es und bissen es tot, noch ehe ich eingreifen konnte. Dann fingen sie an, ihre Beute aufzufressen. Eigentlich hatte ich die Zwergknurrer als wehrhaft genug eingeschätzt... - ob da eine Art "Erbfeindschaft" zwischen den beiden Arten besteht?
  8. gimli
    gimli
    Hallo Uli, Du hattest vor kurzem ja mal geschrieben, dass Du deine Fische nur alle 2-3 Tage fütterst. Einige Labyrinther sind aufgrund ihrer Geruhsamkeit ja gerne mal Ziele zum abweiden oder Flossen Zupfen. Es ist bekannt, dass z.B. Zebraschmerlen bei Mangel an tierischer Kost schon mal anderen Fischen die Augen ausgefresen haben. Wieso sollte sich ein Rudel SBS also nicht über einen anderen Fisch hermachen wenn sie hungrig sind und es können.
  9. Ulfgar
    Ulfgar
    Nun ja, verhungert sind meine Schachbretter keinesfalls. An die anderen Fische gehen sie auch nicht. Was mich verwundert hat, ist, daß sie regelrecht Jagd gemacht haben auf ein offensichtlich gesundes Tier (zumal ich sie ja etwa 1 Stunde vorher gut gefüttert habe). Ich war viel zu fasziniert um einzugreifen: Sie haben das Tier regelrecht eingekreist und zu Boden gedrückt, um es zu töten. Dabei sind die Knurrenden Zwergguramis trotz ihrer Kleinheit doch recht wehrhaft...
    Übrigens hatte ich geschrieben, daß es ausreicht, seine Fische (mit Ausnahmen) alle 2-3 Tage zu füttern - nicht, daß ich es so mache. Tatsächlich füttere ich sie recht unregelmäßig, aber etwa fünfmal die Woche. Das Unregelmäßige liegt einfach daran, daß ich nicht jeden Tag daheim bin.
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