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  1. #1

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    Plötzliches Fischsterben nach Wasserwechsel

    Guten Morgen.


    Ich hoffe, dies ist das richtige Unterforum für meine Frage, falls nicht entschuldige ich mich schonmal.
    Nachdem ich schon seit ein paar Jahren nicht mehr im Forum unterwegs war, da es (bis auf ein paar hartnäckige Algen) keine wirklichen Probleme mit meinem Aquarium gab, brauche ich nun doch noch einmal euren Rat. Wie man der Überschrift entnehmen kann, ist es leider ein sehr trauriger Anlass.
    Vor gestern Abend bestand mein Besatz noch aus fünf ca. zweieinhalb Jahre alten Skalaren, einem kleinen Schwarm Zitronensalmlern, einem älteren roten Neon (Aufstockung nicht mehr geplannt), vier L-066 Welsen und einer Gruppe Dornaugen. Im Folgenden werde ich versuchen, die Geschehnisse der letzten Stunden zusammenzufassen:

    Zunächst muss ich gestehen, dass das Becken (brutto 450 Liter) über einen gewissen Zeitraum hinweg nicht vernünftig gesäubert wurde, da ich in den letzten Wochen mit gesundheitlichen Problemen und Stress zu kämpfen hatte. Das Wasser war jedoch trotzdem klar und roch keineswegs unangenehm, auch den Tieren schien es gut zu gehen.
    Da ich gestern ein paar überschüssige Pflanzen (wahrscheinlich eine Echnidorus-Art) vom Aquarium eines Verwandten bekommen hatte, nutzte ich also diese Gelegenheit, um einen Wasserwechsel durchzuführen. Zunächst verlief auch alles wie immer, ich saugte den Bodengrund, entfernte ein paar Algen, ließ knapp die Hälfte des Wasser ab, füllte Leitungswasser nach und benutzte Ferropol und Biotopol von JBL. Ich weiß, dass Chemie im Becken etwas umstritten ist, aber meine Eltern bestehen darauf.^^'
    Dannach entschied ich mich, die Zweitheizung (Tetra ProLine) wieder in Betrieb zu nehmen. Diese hatte ich über den Sommer abgestellt, da das Wasser sich zu sehr aufheizte, normalerweise liegt die Temperatur jedoch zwischen 26 und 27 Grad. Nach dem Anstellen des Heizers räumte ich schnell die Schläuche weg. Als ich kurz darauf nochmal beim Aquarium war, merkte ich jedoch, dass irgendetwas merkwürdig roch. Verbrannt und ein wenig nach Zwiebeln oder Knoblauch, sehr schwer beschreibbar. Dann sah ich, dass aus der Heizung Blasen aufstiegen und entfernte diese. Den Geruch konnte ich an ihr nicht direkt feststellen, jedoch knackte sie trotz gezogenem Steckers. Ich vermutete eine undichte Stelle oder einen Defekt und legte sie beiseite, dachte mir jedoch nichts dabei.
    Das war ungefähr um 20:30 Uhr, deshalb schaltete ich auf die stark gedimmte Nachtbeleuchtung ("Mondlicht") um und aß zu Abend.

    Kurz vor Mitternacht wollte ich dann zu Bett gehen und kam auf dem Weg am Aquarium vorbei. Vier meiner Skalare waren in diesem Moment bereits tot, davon lagen drei auf dem Boden, einer schwebte im mittleren Beckenbereich. Der Fünfte lebte, schien jedoch ungewöhnlich ruhig. Zusätzlich trieb ein einzelner Zitronensalmler leblos an der Oberfläche.
    Ich vermutete, dass irgendwas mit dem Wasser nicht stimmte (obwohl laut einem schnellen und vermutlich ungenauen Stäbchentest alle Werte in Ordnung waren), fing die lebenden Fische herraus und brachte sie erstmal in Eimern mit frischem Wasser unter. Dann wechselte ich so viel Wasser wie mir möglich war aus, wusch Wurzeln, Pflanzen etc. ab und spülte sogar den Filter aus. Dies dauerte einige Stunden, doch letztendlich konnte ich alle Fische wieder in frisches und, wie ich hoffte, ungefährliches Wasser setzten.
    Ich versuchte daraufhin, mich von meinem Schock zu erholen, doch schon beim nächsten Blick ins Becken musste ich feststellen, dass auch mein letzter Skalar am Boden hing. Er atmete noch, schwamm wenige Sekunden später wie aufgeschreckt durchs Becken und sank letztendlich leblos zu Boden. Und so sind in einer Nacht sechs meiner Fische verstorben.

    Meine Frage ist nun, warum genau sie sterben mussten und ich hoffe, dass hier jemand eine Antwort darauf weiß. Ich kann nur vermuten, dass irgendein Giftstoff aus der Heizung ausgetreten ist, aber irgendwie erscheint mir das sehr unwahrscheinlich. Ich habe nun auch Angst, dass im Laufe des Tages noch weitere Tiere sterben könnten, auch wenn es momentan keine Verhaltensauffälligkeiten gibt. Außerdem mache ich mir natürlich starke Vorwürfe, schließlich war ich für den Wasserwechsel verantwortlich. Den Grund für das gestrige Unglück würde ich trotzdem gerne wissen, und sei es nur um die ganze Angelegenheit besser verkraften zu können.

    Ich würde mich wirklich über eine hilfreiche Antwort freuen.


    Mit freundlichen Grüßen,
    Lea

  2. #2

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    Hallöle,
    ööh, das ist ja total unangenehm.
    Bei solch schnellen Sterben ist grundsätzlich von einer Vergiftung auszugehen.
    Da es nun nicht alle Tiere erwischt hat mag an der Art der Vergiftung liegen.
    Den Fall aber wirklich sinnvoll aufzudröseln erscheint mir unmöglich.
    Ich würde es wohl auf den kaputten Heizstab schieben und nicht auf das frische Leitungswasser.
    Das sind so Einmalerlebnisse die man abhaken sollte unter "Verdammte Shice".
    Grüßle Steffi

  3. #3

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    Guten Abend,


    danke für die Antwort.
    Wahrscheinlich wäre es wirklich schwer, den genauen Grund noch herauszufinden. Vielleicht hilft es ja zu wissen, dass der Rauchmelder gestern Alarm geschlagen hatte, jedoch dachte ich, dass es sich nur um einen Zufall handelte. Schließlich piepen die Dinger auch, wenn die Batterie fast leer ist.
    Bis jetzt sind leider auch noch einige Zitronensalmler verstorben, die restlichen wirken etwas abwesend. Alle Bodenbewohner scheinen vorerst jedoch ziemlich unbeeindruckt von der Sache zu sein, was mich hoffen lässt, dass sie die nächsten Tage überstehen werden.

    Was ich gerne noch fragen würde: Würden weitere große Wasserwechsel ihre Chancen eventuell erhöhen oder eher noch mehr Schaden anrichten?


    Mit freundlichen Grüßen,
    Lea

  4. #4

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    Hallo Lea,

    wenn man von einer Vergiftung ausgehen kann...hilft eine Verdünnung, sprich Wasserwechsel immer!! Sehe es in diesem Fall als dringend notwendig!
    Viel Glück

    Gruß

    Michael

  5. #5

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    Zitat Zitat von MS1 Beitrag anzeigen
    Hallo Lea,

    wenn man von einer Vergiftung ausgehen kann...hilft eine Verdünnung, sprich Wasserwechsel immer!! Sehe es in diesem Fall als dringend notwendig!
    Viel Glück

    Gruß

    Michael
    Hi,

    Aber auch nur, wenn die Ursache der Vergiftung nicht aus dem Leitungswasser kommt.....[emoji15]

    Gibt es vielleicht eine Meldung eurer Wasserwerke, dass die euer Wasser irgendwie behandelt haben? Zum Beispiel gechlort oder irgendwas.....

    LG Jessy

  6. #6

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    Hallo,
    @Jessy, das mit dem chloren war auch mein erster Gedanke, ist hier ja auch schon mal gewesen.

  7. #7

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    Moin,

    ausgesprochen selten....ich hatte es noch nie!! Aber ok, könnte es auch geben....aber hier ist/war es wohl mehr der Heizstab!!

    Gruß

    Michael

  8. #8

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    Hi Micha,

    Ja, selten schon, aber eben nicht unmöglich.
    Vor circa zwei Jahren wurde bei uns auch das Wasser gechlort, weil irgendwelche *****en in das Trinkwasser führende Gewässer Abwasser geleitet hatten.



    LG Jessy

  9. #9

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    Hallöle,
    eine Chlorung des Trinkwassers riecht man,ist quasi nicht zu überschnüffeln.
    Grüßle Steffi

  10. Danke von 2 Usern an Steffi87 für diesen hilfreichen Beitrag:


  11. #10

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    Huhu,

    was es nun letztendlich war wird man wohl nie ganz klären können. Ich würde aber auch den Heizer als Tatverdächtigen ansehen obwohl ich keine Erklärung hätte was genau da vorgegangen sein mag.

    Normalerweise kann man nicht davon ausgehen, dass ein Wasserwechsel schadet bzw. das Wechselwasser schädlich ist aber ich habe es auch schon erlebt. Vor 2 Jahren waren eines Tages unmittelbar nach einem Wasserwechsel alle Becken trüb und diverse Tiere tot (sogar Schnecken). Da es alle Becken betraf, in denen Wasser gewechselt wurde, schließe ich eine andere Ursache aus.
    Was aber genau das war konnte ich nicht herausfinden und es gab keine offiziellen Hinweise auf etwas im Trinkwasser. Ich habe auch schon erlebt wie extrem stinkendes aber trotzdem klares Wasser einen Tag lang aus meinem Wasserhahn kam ohne das es dafür je eine Erklärung gab.

    Von gefühlten tausenden Wasserwechseln war das ein Zwischenfall - statistisch gesehen also nicht relevant