Hallo zusammen,
vor einem gutem halben Jahr hatte ich mich zuletzt im Forumbereich für neue Mitglieder gemeldet, als ich mich in der Planungsphase für ein Aquarium befunden habe. Inzwischen ist mein erstes Fischaquarium Wirklichkeit geworden. Mit Betonung auf „Fisch“, da ich ja zuvor über 30 Jahre lang seit der Kindheit eine Wasserschildkröte in einem Aquarium beherbergt habe
Ein bisschen möchte ich euch heute von meinen aquaristischen Erlebnissen der letzten Monate berichten..
Anfang Dezember '19 begann die Einfahrphase. Sie wurde jäh unterbrochen, als kurz vor Weihnachten die ersten Garnelen und Schnecken hinein sollten. Das fast 20 Jahre alte Aquarium hatte plötzlich ein Leck. Glücklicherweise früh bemerkt. Dennoch Frust. Aber war vielleicht vorhersehbar bei dem Alter des Beckens? Alle Pflanzen mussten zunächst in Quarantäne in Eimern und Wannen, da wir zwischen den Jahren urlaubten. Anfang Januar gleich ein neues Becken gekauft, wieder mit den Maßen 100x50x50. Bis auf eine Bacopa hatten alle Pflanzen überlebt. Ich wartete bis Ende Januar, dann zogen Anthrazit-Napfschnecken und Amanogarnelen ein. Anfang Februar kamen Sakura Garnelen und Rote Posthornschnecken hinzu. Der Verkäufer im Zoohaus hat, wie ich zu Hause bemerkte, versehentlich neben den Sakuras einen Babyfisch gekäschert. Dieser war nicht länger als 1cm und 1mm hoch. Ein dünner schwarzer Strich. So hatte ich also ungewollt meinen ersten Fisch! Er zog in das kleine Plastikbecken ein, mit dem seinerzeit die Wasserschildkröte zum Tierarzt transportiert wurde. Der alte Reglerheizer war noch da. Ein kleiner Eckfilter war schnell gekauft. Stängelpflanzen aus dem Aquarium waren genug vorhanden. Der Fisch gewann langsam an Form und ist gewachsen, s. Foto. Vielleicht kann wer sagen, welche Art das ist? Das weiß ich nämlich bis heute nicht. Würde ihn gern zu den anderen Fischen ins Aquarium setzen und ihm (oder ihr) ein paar Artgenossen gönnen. Doch womöglich verträgt er die Wasserwerte nicht.
Ins Aquarium zogen Mitte Februar zehn Julii-Panzerwelse ein. Zwei Wochen darauf kamen Schmucksalmer hinzu und wiederum zwei Wochen später Spitzmaul-Ziersalmer, jeweils zehn. Für die Welse muss das Wort „herzallerliebst“ erfunden worden sein. Sie sind sowas von agil und bereiten uns viel Freude. Die Schmucksalmer sind keine echten Schwarmfische. Wenn es Futter gibt, sieht man sie alle gemeinsam wuseln. Sonst kreist jeder gern allein oder mit ein paar Kollegen in einem bevorzugten Bereich. Die Spitzmaul-Ziersalmler könnte man als langweilig bezeichnen. Sie sind Gruppenfische, und so verhalten sie sich auch, schwimmen wenig und halten sich meistens direkt unter der Wasseroberfläche auf. Alle drei Arten gehen friedlich miteinander um. Und darum ging es mir als Anfänger ja hauptsächlich.
Im Becken gab es in den ersten Wochen einige Algen. Zunächst Fadenalgen, und später etwas hartnäckiger waren die Bartalgen. Über einige Woche gab es Hydren im Becken und halbzentimeterlange dünne wuselnde Würmchen. Seit etwa einem Monat läuft alles rund und die Wasserwerte sind stabil. Gewechselt wird wöchentlich ein Drittel des Wassers. Da es ein offenes Becken ist, bzw. es lediglich eine Netzabdeckung gibt, verdunsten täglich etwa anderthalb Liter Wasser. Dies reguliert seit kurzem eine Dosierpumpe, da das ständige Nachfüllen von Hand nervt. Zufuhr von NPK und Mikrodünger erfolgt gleichfalls über diese Pumpe. Ich verwende Osmosewasser, das zusätzlich noch durch einen Silikatfilter läuft, da der Silikatwert im normalen Osmosewasser immer noch hoch war. Osmosewasser war übrigens eh nötig, um den pH-Wert zu senken. Allein Erlenzapfen und Seemandelbaumblätter haben es nicht getan. Bodengrunddünger verwende ich nicht. Es befinden sich lediglich hier und da Lateritkugeln im Kies. Ich versuchte es in der Einfahrphase mit Bio CO2, was aber überhaupt nicht funktioniert hat. Seitdem läuft eine Mehrweg CO2 Anlage mit Nachtabschaltung. Nachts läuft eine Luftpumpe mit Ausströmstein.
Was die Pflanzen angeht, so stammen sie, ich glaube bis auf drei Arten, alle aus Südamerika. Sie wuchsen von Beginn an sehr gut. Man muss ständig irgendwas zurückschneiden. Das Moos auf den Mangroven und das Papageienblatt, was auf den Bildern noch sehr wuchtig ausschaut, ist inzwischen getrimmt.
Die Gestaltung des Aquariums war irgendwie vorgegeben, als ich die passenden Mangrovenwurzeln hatte, die etwa einen Monat in der Badewanne wässerten. Die auf der linken Seite des Aquariums sieht etwas wie ein Riff aus, hat eine leichte U-Krümmung und verjüngt sich nach oben. Die Wurzel in der Mitte des Beckens ist quasi ein umgekehrtes L, wobei der „Fuß“ das Dach bildet. Somit wollte ich im Aquarium einen eher dunklen Bereich anlegen. Die beiden mittelgroßen Flußkieselsteine unter der Mangrove und vor der Kokosnuss kann man auf den Fotos nicht erkennen.
Seit kurzem versuche ich mich an Artemia Nauplien. Das Ausbrüten der Dauereier in der Schale von „Hobby“ gelingt zwar schnell, doch die Ausbeute war bislang mäßig.
Mein Wunsch wäre jetzt noch ein Maroni Buntbarschpaar. Die Kokosnuss hinten rechts im Aquarium hat nämlich noch kein Fisch bezogen
Eine Frage hätte ich zu dem bräunlichen, puderigen Belag, der praktisch täglich neu auf den Bacopas zu sehen ist, s. Foto. Das sind doch keine Kieselalgen, oder? Ich vermute, es könnte von den Mangrovenwurzeln stammen, die die Napfschnecken nachts abraspeln.
Tiere:
10 Nannostomus eques - Spitzmaul-Ziersalmler
10 Hyphessobrycon rosaceus - Rosensalmler/Schmucksalmler
10 Corydoras julii - Juli-Panzerwels
8 Anthrazit-Napfschnecken
6 Rote Posthornschnecken
ca. 16 Amanogarnelen
ca. 8 Sakura Garnelen
ein paar eingeschleppte Malaiische Turmdeckelschnecken
Pflanzen:
Hinten
Breitblättrige Amazonasschwertpflanze - Echinodorus bleherae
Argentinischer Froschlöffel - Echinodorus argentinensis
Amazonas-Schwertpflanze - Echinodorus grisebachii Amazonicus
Brasilianischer Wassernabel - Hydrocotyle leucocephala
Brasil. Mooskraut - Mayaca fluviatilis
Seegrasblättriges Trugkölbchen - Heteranthera zosterifolia
Mitte
Grüner Ozelot - Echinodorus Ozelot
Kleines Papageienblatt - Alternanthera reineckii
Froschlöffel Roter Teufel - Echinodorus Red Devil
Kirschrote Schwertpflanze - Echinodorus Aflame
Vesuv-Sumpfblüte/Korkenzieherpflanze - Helanthium bolivianum Vesuvius
Breitblättriges Pfeilkraut - Sagittaria platyphylla
Vorne
Kriechende Staurogyne - Staurogyne repens
Helanthium tenellum – Zwergschwertpflanze
Indische Sternpflanze - Pogostemonerectus
Brasilianische Graspflanze - Lilaeopsis brasiliensis
Seite
Großes Fettblatt - Bacopa carolinia
Kleine Schraubenvallisnerie - Vallisneria torta
Schwimmpflanzen
Südamerikanischer Froschbiss - Limnobium laevigatum
Kleinohriger Schwimmfarn - Salvinia auriculata
sowie
Trauerweidenmoos - Vesicularia ferriei Weeping
Bucephalandra Wavy Green als Aufsitzerpflanze
eine Mooskugel
Zwergspeerblatt - Anubias nana (auf Wurzelholz mit Sauger, das hinten am Glas sitzt und wie ein Ast ins Becken hineinragt)
Wasserwerte:
ph 6,6
GH 6
KH 4
25°
Technik:
Eheim Experience 250 Filter (noch von der Schildkröte)
LED Beleuchtung Aqualumix Amazon Grow
CO2 Mehrweg mit Nachtabschaltung
Jebao Dosierpumpe
Osmotech Umkehrosmoseanlage
anf.feb.wurz..jpg
Anfang Februar, die beiden Mangrovenwurzeln sind noch nicht so zugewachsen
oben, anf. feb..jpg
Anfang Februar, das Becken von oben, die Schwimmpflanzen im Ring erkennbar und noch nicht so dicht.
links.jpg
das Aquarium aktuell von schräg links..
rechts.jpg
.. und von schräg rechts,
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frontal
schmucksalmler.jpg
Anthrazit-Napfschnecke und Schmucksalmler
spitzmaul.jpg
Spitzmaul-Ziersalmer unter Schwimmpflanze
welse.jpg
Juli-Panzerwelse
kl.fisch.jpg
weiß jemand, was das für ein Fisch ist?
dreck.jpg
bräunlicher Staub, woher kommt das?
LG