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  1. #1

    Talker
     
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    Verschiedene Lebendgebärende ohne Kreuzungsgefahr?

    Hey Leute!

    Nach so einigen Jahren der Aquaristik beginne ich mich jetzt mit einen Thema zu beschäftigen, welches die meisten eigentlich in ihrer Anfangszeit behandelt haben : Lebendgebärende Zahnkarpfen. Da gilt mein Augenmerk den Wildformen.

    Und hierzu meine Frage : Ist es eigentlich möglich bzw gibt es Konstellationen, wo man verschiedene Arten in einen Becken zusammen halten kann, ohne das eine Kreuzungsgefahr besteht? Also z.B. eine Xiphophorus Art mit einer Poecilia Art oder sind die einfach zu dicht verwandt, so das eigentlich immer eine Hybridisierungsgefahr besteht? Angemerkt : Hybridisierung ist das letzte, was ich möchte, ich möchte die zu bekommenen Stämme so rein wie irgend möglich halten.

    Danke und Gruß.

  2. #2

    Talker
     
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    Schwieriges Thema!
    Immerhin kannst Du als Faustregel davon ausgehen, daß sich verschiedene Gattungen nicht untereinander mischen, innerhalb der Gattungen könnte es gefährlich werden. Daß die Poecilia-Arten (reticulata und wingei) untereinander problemlos vermischen, das ist ja allbekannt, aber Du könntest Poecilia mit Gambusen (Bachlingen) gefahrlos mischen. Schwertträger untereinander oder auch alle Platy-Arten mischen sich, das würde ich lassen. Bei Gambusen (früher hatte ich die mal) besteht kaum Gefahr, die würde ich aus anderen Gründen nicht vermengen.

    Schwierig wird es wohl, wenn Du von Poecilia-Arten noch irgendwoher Wildformen bekommen möchtest. Aber vielleicht hat noch irgendein Züchter wildformnahe Fische.

  3. #3

    Talker
     
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    Hey Uli!

    Danke erstmal für Deine Einschätzung. Was das bekommen von Wildformen betrifft, so bin ich in der glücklichen Situation, jemanden kennengelernt zu haben, der sich ausschließlich mit Wildformen beschäftigt. Jetzt fragt mich aber bitte nicht, warum ich ihm die Kreuzungsfrage ( noch ) nicht gestellt habe.

  4. #4

    Talker
     
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    Hallo Jimmy!

    Na da hast Du ja Glück, so jemanden zu kennen!
    Ich hatte mal in meiner Jugendzeit versucht, Wildguppies rückwärts zu züchten - in der DDR war da der Zugang doch eher bescheiden bis unmöglich. Natürlich hatte das nicht geklappt. Ansonsten finde ich Wildformen immer interessanter als irgendwelche Hochzuchten oder Hybriden. Aber vielleicht bekommst Du ja irgendwoher noch dieses Buch:

    Peter W. Scott
    "Lebendgebärende Fische"
    TETRA 1988

    Übersetzt von:
    "Live bearing Fishes", Salamander Books Ltd. London, 1986

    Dort wird allerdings der Endler-Guppy noch nicht beschrieben, war noch unbekannt...

  5. #5

    Talker
     
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    Nachtrag:
    Ich habe gleich mal im oben angegebenen Buch nachgesehen und zitiere hier mal:

    Ungewollte Kreuzungen (Hybriden) bereiten einem ernsthaften Züchter von Lebendgebärenden große Probleme. Häufig lassen sich die Angehörigen einer Gattung miteinander kreuzen. Mit anderen Worten: Gambusia-Arten kreuzen untereinander, die meisten Poecilia-Arten ebenfalls, letztere auch mit Limia-Arten. Auch von Mollys sind Verbindungen mit anderen Arten bekannt. Einige wenige Hochlandkärpflinge können auch miteinander kreuzen. Einige, jedoch nicht alle dieser Hybriden sind fruchtbar und können sich weiter vermehren. Darauf sind auch die zum Teil phantastischen Formen zurückzuführen, die meist aus Xiphophorus-Arten und anderen Poeciliden hervorgegangen sind. Wer sich also ernsthaft mit der Zucht von Lebendgebärenden beschäftigen will, muß sehr sorgfältig sein, welche Arten er miteinander vergesellschaftet und die Ergebnisse ständig aufzeichnen. Wenn immer es möglich ist, sollte eine Vergesellschaftung nahe verwndter Arten vermieden werden, sonst könnten reinrassige Arten verlorengehen.
    Weiter schreibt SCOTT, man solle sich an die "Gesellschaft für Lebendgebärende Zahnkarpfen" (DGLZ) wenden, die Listen hat, welche Arten miteinander hybridisieren. Aber vielleicht findet sich solch eine LIste ja auch im Internet, da habe ich jetzt nicht nachgeforscht...

    Ich hoffe, das hilft Dir wenigstens etwas weiter...

  6. #6

    Talker
     
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    Moin,

    Zitat Zitat von Ulfgar Beitrag anzeigen
    Du könntest Poecilia mit Gambusen (Bachlingen)
    Ich halte (noch) Gambusia sexradiata (wurden mir als affinis verkauft, sind mMn aber sexradiata, bedingt durch den Streifen über dem Auge) mit Poecilia caucana zusammen.
    Die Gambusen fressen neben meinen weichblättrigen Pflanzen auch die jungen Poecilia auf, weshalb von der Kombi eher abzuraten ist.

    Btt: Poecilia, Gambusia, Xiphophorus, Limia, Skiffia, Girardinus, Heterandria, Phalloceros, Phallichthys etc sollten untereinander nicht kreuzbar sein.

    Bei Micropoecilia und Poecilia wäre ich allerdings vorsichtig, ohne weiteres Hintergrundwissen zu haben.

    Was (mWn) noch nicht geklärt ist, ist ja, ob Spitzmaulkärpflinge -Poecilia shpenops- mit Guppys o.Ä -Poecilia wingei/reticulata- kreuzbar sind.

  7. #7

    Talker
     
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    Stimmt, Lukas,
    Gambusen sind richtig bissig, ungefähr so wie Barben.
    Ich erinnere mich noch an meine Kindheit: Wenn wir beim Wandern im Gebirge mal die Füße in einen Waldbach stellten zum Abkühlen, kamen sofort die frechen Gambusen und zupften an den Härchen an den Zehen. Manno - hat das gekitzelt!

  8. #8
    xRudolfx
    Hallo,

    Zitat Zitat von Vanjimmy Beitrag anzeigen
    Ist es eigentlich möglich bzw gibt es Konstellationen, wo man verschiedene Arten in einen Becken zusammen halten kann, ohne das eine Kreuzungsgefahr besteht?
    wie hier schon angemerkt, kreuzen Lebendgebärende Zahnkarpfen über Gattungsgrenzen hinweg nicht. Auch innerhalb der Gattungen kommt es nicht zwangsläufig zu Kreuzungen. Innerhalb der dieser lassen sich die verschiedenen Arten bestimmten Komplexen zuordnen, die untereinander näher verwandt sind (Xhiphophorus helleri oder pygmaeus, Poecila sphenops etc.). Zwischen diesen Komplexen dürften Kreuzungen im Aquarium nicht vorkommen.
    Allerdings stellt die Vergesellschaftung verschiedener Lebendgebärender ganz andere Ansprüche: Durch die ähnliche Lebensweise setzt sich meist ein Art durch, womit eine gewisse Aufmerksamkeit verlangt ist, um mehreren gerecht zu werden.

    Was die Literatur angeht: Das genannte Peter W. Scott, Lebendgebärende Fische ist ganz nett, allerdings wenig gehaltvoll. Für viel mehr als einmal Durchblättern taugt es nicht. An Manfred K. Meyer kommt man eigentlich nicht vorbei. Neben dem neuen Werk ist auch das mittlerweile über 30 Jahre alte "Lebendgebärende Zierfische" noch immer ein sehr gutes Werk.