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Streifenhechtlinge im Makropodenbecken
Gestern ist mein Paradiesfischweibchen gestorben. Nun schwamm das Männchen einsam und alleine im Becken. Ersatz mußte her. Da das Becken aber nur eine Kantenlänge von sechzig Zentimetern besitzt, wollte ich kein neues Weibchen hinzusetzen - die beiden anderen kannten sich "vom Ei an", da ging das. Nach langen Gesprächen mit Fachleuten, etlicher Literaturrecherche und längerem Grübeln kam ich auf den glorreichen Gedanken, asiatische Streifenhechtlinge Aplocheilus lineatus zu nehmen. Allerdings kann ich dieses Becken nun nicht mehr als "Labyrinther-Becken" zu deklarieren.
Ich fuhr also zu einem sehr guten mir bekannten Aquaristikhändler und ließ mich dort noch einmal ausführlich beraten, mit dem selben Ergebnis. Aber nun von Anfang an die wichtigsten Daten:
- Wasserhärte: 21° dH
- Karbonathärte: 15° KH
- Temperatur: Zimmertemperatur (Heizstab vorhanden, aber nicht in Betrieb)
- Säure: pH = 7,1
Besatz:
- 1 kleiner Trupp Metallpanzerwelse Corydoras aeneus
- 1 Männchen Macropodus opercularis (Paradiesfisch)
Beckengröße:
- 60 cm X 30 cm X 30 cm (54 Liter)
Dieser Besatz erschien mir nun doch etwas zu spartanisch. Ich überlegte zuerst, irgendwelche anderen geeigneten Labyrinthfische einzusetzen, nach einigem Überlegen und diversen Beratungen entschied ich mich aber dagegen. In einem befreundeten Aquaristikclub lagen aber gute Erfahrungen vor, den Paradiesfisch mit Streifenhechtlingen zu vergesellschaften: Streifenhechtlinge sind groß und wehrhaft genug, sich des Paradiesfisches zu erwehren, greifen diesen aber nie von sich aus an. Heute nun kaufte ich ein Männchen und zwei Weibchen des Streifenhechtlinges. Hier nun ein kurzer Bericht von den ersten Stunden der Hechtlinge im Becken:
Die Weibchen verschwanden erwartungsgemäß sofort im Dickicht der Pflanzen. Ganz anders das Männchen, das neugierig die Gegend erkundete. Lediglich seine etwas blasse Färbung verriet seine Erregung. Und dann kam der Moment, den ich beürchtet hatte: Der bisherige Herrscher griff den Neuen an!
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Dieser war aber zu flink, um sich beißen zu lassen, und der Angriff ging ins Leere.
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Es dauerte nicht lange, und der Streifenhechtling kehrte den Spieß um. Fortan ließ der Makropode ihn in Ruhe und umkreiste ihn noch eine Weile neugierig. Seitdem ist kein weiterer Angriff erfolgt, der Hechtling ist ihm offenbar zu groß und zu schnell. Und Kavalier, der er ist, ließ er die Weibchen von Anfang an völlig in Ruhe. Jetzt hält der Makropode vorsichtigen Abstand. Ich bin gespannt, wie sich das weiterhin entwickelt.
Ein Fütterversuch zeigte, daß die Streifenhechtlinge sofort sowohl Flockenfutter als auch Granulat annahmen. Das Männchen beruhigte sich und zeigte langsam seine Farbenpracht:
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Nach einer Weile gelang es mir, auch eines der scheuen Weibchen zu fotografieren:
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Momentan, fast fünf Stunden nach dem Einsetzen der Streifenhechtlinge, herrscht Frieden im Becken. Das Paradiesfischmännchen schwimmt wie gewohnt durchs Becken, vielleicht etwa versteckter als sonst. Der Streifenhechtlingmann umkreist seine Weibchen, die kaum zu sehen sind. Alles strahlt Ruhe aus. Nur die Corydoras, die sonst von den Streitereien über ihnen völlig unbeeindruckt sind, wuseln aufgeregt am Boden entlang und tun so, als würden sie etwas zu fressen suchen: Sie sind hochgradig aufgeregt...
Ich halte die interessierte Leserschaft auf dem Laufenden. ;)
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Sollte es sich erweisen, daß diese Kombination von Arten ungünstig ist, dann werde ich die Fische natürlich separieren. Aber momentan vertraue ich etwas mehr auf den RAtschlag und die Erfahrung von Leuten, die diese Kombination tatsächlich und seit Jahren erfolgreich so halten. ;)
Jetzt aber möchte ich Euch etwas interessantes zeigen: Wohl jeder Killi-Liebhaber hat wohl schon etwas vom "Rivulus-Fleck" gehört, den nicht nur die Rivulus-Arten tragen. Auch Epyplatis annulatus hat einen solchen Fleck auf der Stirn. Es ist ein heller Fleck auf der Stirn vieler Killi-Arten. Eine Theorie besagt, daß er zum Anlocken von Fluginsekten dient. Bei meinen Streifenhechtlingen habe ich diesen Fleck auch bemerkt, und nun ist es mir endlich gelungen, ihn auch zu fotografieren:
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Die Fotos wurden von oben durchs Futterloch gemacht...