Die Bohnensuppe
Ich esse so gerne Bohnensuppe mit Speck,
dafür lasse ich alles andere weg.
Samstags tut meine Frau die oft kochen,
neulich hatte ich wieder richtig gerochen.
Mittags hab ich drei Teller leer gegessen
und anschließend zwei Stunden auf dem Klo gesessen.
Ich hab getan was ich konnte, es hatte keinen Sinn,
die Bohnen, die blieben alle drin.
Dann ging ich zur Vorabendmesse um 18 Uhr,
mir ging es gut mein Bauch drückte nur.
Der Pastor predigte vom Jüngsten Gericht,
der Angstschweiß trat mir ins Gesicht.
Er sprach vom Heulen und Zähneknirschen
die Bohnen sich langsam zum Ausgang pirschen.
Ich hörte Worte wie Teufelsqualen und Höllengestank,
das war die Idee, Mensch, Gott sei Dank!
Ich versuchte, unauffällig nach links und rechts zu schaun,
da ist leise die erste Bohne abgehaun.
Die Zweite hatte ich noch unter Kontrolle,
aber die Dritte, die haute ins Volle.
So drei bis vier verließen leise meine Not,
die Leute wurden schon blass und rot.
Vorsichtig schiel ich die Kirche entlang,
da liegen die Ersten ohnmächtig in der Bank.
Auf der anderen Seite nimmt eine Frau Parfüm,
ich denke: Is alles umsonst, lat dat ruhig sien
Am Marienaltar stand ein Strauß Flieder,
eine Oma sagte: Was stinkt der heute wieder
Die letzten Worte konnte sie nur lallen,
dann ist sie langsam umgefallen.
Der Pastor fragte: Was ist denn los?,
da ruft einer hinter mir: Hier ist die Hölle los
Bei dieser Gelegenheit hab ich kurz entschlossen
meinen Hintermann auch abgeschossen.
Der Pastor wird stutzig und fragt ganz verzagt:
Hab ich in meiner Predigt was falsches gesagt?
Und als zwei Mann die Kirche verlassen,
ruft er: So schlimm braucht ihr das nicht aufzufassen
Ich sah den Küster aus der Sakristei rasen,
ich hatte mit einer Bohne das Ewige Licht ausgeblasen.
Er ist aber nur bis zur zweiten Stufe gekommen,
schnuppert die Luft und wackelt benommen,
an der Kommunionbank sucht er Halt,
doch die nächste Bohne macht ihn kalt!
Ich schaue mich um, so voller Entrüstung,
da liegt der Organist schlapp über der Brüstung.
Er ist am Würgen und scheint tot krank,
ich ahne, da oben ist der meiste Gestank.
Er rappelt sich hoch und spielt, dass es zum Himmel schreit:
Macht hoch die Tür, die Tore macht weit!
Endlich ist die Messe vorbei,
ich fühle mich wieder frisch und frei.
Es braust ein Ruf wie Donnerhall,
die Bohnen sind nun endlich all.
Und sind die Qualen erst mal alle weg,
freu ich mich schon wieder auf die nächste Bohnensuppe mit Speck.