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  1. #1

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    Giftabsonderungen von Corydoras sterbai?




    Betreff: Sehr seltsame Beobachtung beim sterbai Datum: Mon, 14 Oct 2002 09:28:17 +0200 Von: Meixner Sylvia.

    Zur Historie: Frühjahr 1996 habe ich mir 6 Corydoras sterbai gekauft von denen 2 haraldschultzis waren. Anruf beim Händler und er hatte die haraldschultzis und ich 7 sterbai und hier beginnt die Story. Mein Händler packte diese wenigen Tiere immer nur in 2 verschiedene Tüten, auf meine Nachfrage erklärte er mir, dass der sterbai aber auch einige wenige andere Welse (im Augenblick fällt mir noch der melanistus ein) wenn sie eingetütet sind etwas absondern. Das Transportwasser wäre bei Grosshändlern, die zuviele Tiere in eine Tüte packen, milchigweiss und die meisten Tiere tot. Bei Nachfrage wurde ihm versichert, dass keinerlei Medikamente im Wasser waren. Die Kleinen machten mir 2 Jahre so richtig Freude, keinerlei Ausfälle und sogar Nachwuchs, der die Truppe aufstockte, bis ich in ihrem Becken etwas ändern musste und die 10 sterbai herausfing und in einem 10l-Eimer zusammen mit meinen adolfoi zwischenparkte. Nach 1h übten sich alle adolfoi im Rückenschwimmen, das Wasser war milchigtrüb und den sterbai gings blendend. Verdammt, da erst fiel mir die Warnung meines Händlers wieder ein, deshalb wurden die sterbai dann bis Dez.2000 nur mit dem Skalarpaar vergesellschaftet. Da stand ein Umzug bevor und die Skalare habe ich abgegeben. Seit dem adolfoi-Desaster haben die sterbai sehr häufig abgelaicht nur hatte ich nicht genügend Becken (vielmehr zu viel Fische) um sie richtig grosszuziehen. Da ich auch noch eine Zuchtgruppe pandas habe wirds hin und wieder echt eng, also versuchte ich, wenns nur wenige Eier von beiden waren, sie zusammen zum Schlüpfen zu bringen. Das Ergebnis: Wasser milchigtrüb, pandaeier alle! abgestorben. Zusammen grossziehen pandas verkümmern, sterbai wachsen, egal wie gross die Becken waren. Auch die paleatus hatten keine Chance. Letztes Jahr im Januar kaufte ich mir 5 Sturis, die zu den ca. 10 sterbai ins 160l-Becken kamen. Einige Zeit ging alles gut dann im Mai fehlte der 1.Sturi und im Juli/Sept. waren alle bis auf einen tot. Zuerst habe ich eine Spritzaktion gegen die Stubenfliegen ausserhalb unserer Wohnung befürchtet aber nach diesem Wochenende?! Im Juli habe ich mir ein kleines 60er-Becken eingerichtet: Sand dicht bepflanzt gut eingefahren, dahinein kamen 13 Corydoras pygmaeus, alles Nachzuchten von einem anderen Kunden meines Händlers. Die Tierchen fühlten sich wohl und benahmen sich so wie es sich gehört. Allerdings laichten meine sterbai wieder mal im m-Becken. Da nun im 1. 60er panda-Babies und im 2. 60er etwas grössere sterbai zum Abgeben sassen, setzte ich die 10-15 Frischgeschlüpften, nachdem der Dottersack aufgezehrt war, ins pygmaeen-Becken, das war vor 3 Wochen. Nach einer Woche sah ich die pygmaeen immer seltener, aber auch keine sterbai. Letzte Woche hatte ich sehr wenig Zeit, so dass ich erst am Samstagmorgen das Becken genauer untersuchen konnte. Ein einziger Pygmaeus hat überlebt und der sieht auch alles andere als gut aus. Alle hatten die gleichen Symptome seit dem Einsetzen der sterbai, denen es übrigens ausgezeichnet geht. Wenn ich im Moment daran denke, dass im m-Becken die Alten mit den L134 zusammensitzen und dort seit Freitag das Wasser mal wieder milchigtrüb ist, Wasserwechsel wurde Sonntagmorgen um 6 Uhr gemacht, und ich bei der Arbeit bin, bekomme ich fast eine Krise.
    Das wärs fürs Erste auf jeden Fall werde ich in Zukunft meine sterbai allein ohne Beifische halten, diese Erfahrung war zu teuer erkauft, nämlich mit dem Leben von über 20 Corie

    Quelle: www.welse.net
    mfg Bob






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  2. #2

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    Hallo Bob, danke für deinen Bericht. www.welse.net ist wirklich eine lesenswerte Seite, denn aus den Erfahrungen anderer lernt man am meisten :wink:
    Diese Giftabsonderung trifft aber nach meinem Wissen auf alle Corydoras-arten zu.

  3. #3

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    Bob,

    Sylvias Bericht ist mir durchaus bekannt, nicht in dieser komprimierten Form, sie hat wegen einiger Probleme im ZFF nachgefragt und wir haben die Sachen damals schon mal diskutiert.

    Ich berichte nur von meinen Erfahrungen mit sterbai, haraldschultzi, paleatus, trilineatus, ambiacus, aeneus und Brochis splendens.

    Die sterbai und paleatus sind zusammen im Becken mit den Brochis, dabei noch L 134 und Diskus. Beide Corydoras Arten zeiehn regelmäßig seit Mai letzten Jahres im Becken nach, beide Arten, also sterbai und paleatus bringen zeitgleich im Becken Junge hoch.

    Wassertrübungen habe ich noch nie gehabt, Ausfälle an anderen Fischen ebenfalls nicht.


    So, zum Hauptthema. Es scheint tatsächlich so zu sein, daß Corydoras Arten Neurotoxine (Nervengifte) vermutlich an Drüsen der Pectoralstacheln der Brustflossen produzieren. Eine lange Webrecherche, die ich mal gemacht habe, brachte allerdings nur einen Link auf einen Review von D. Sands, einen amerikanischen Panzerwelskenner, der sowas berichtete. Der Originalartikel ist leider so nicht recherchierbar, zumindest habe ich ihn bisher nicht auftreiben können.

    Andererseits sind die Transportausfälle anderer Fische im Zusammentransport mit Corydoras durchaus keine Seltenheit, auch wenn sie nicht regelmäßig auffallen.

    Wir müssen augenblicklich von einem mauen Kenntnisstand ausgehen, der in etwa so aussieht.

    Corydoras Arten können Toxine produzieren, vermutlich ist die Dosierung, also Abgabe ans Wasser artverschieden und stressverschieden. Die weitere Wirksamkeit und der Wirkmechanismus, ja selbst die produzierenden Drüsenzellen der Toxine sind bisher unbekannt.

    Alle Berichte fußen auf Erfahrungswerten, die zumindest was in dieser Richtung vermuten lassen.


    Sylvia Katastrophenszenario mit sterbai kann ich nicht bestätigen, im Diskusbecken lebt mittlerweile eine Gruppe von vielleicht 25-30 C. sterbai mit anderen Panzerwelse und Diskus zusammen.

  4. #4

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    Hallo Ralf,

    ich war ganz erstaunt, als ich den Bericht von Sylvia las, denn wir haben genau wie Du auch Sterbais zusammen mit anderen Corys und konnten bisher nichts aussergewöhnliches feststellen.

  5. #5

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    Nachtrag :

    heute hatte ich das Glück , Ingo Seidel (Mitautor Mergus Welsatlas) persönlich kennenzulernen . Die Kopie des Berichts von Sylvia M. hatte ich mit dabei . Die Erklärung von Ralf konnte er nur bestätigen . Ihm waren solche Vorkommnisse auch noch nicht bekannt . Das besagt doch alles .
    Nur bei starkem Stress oder bei Gefahr kann es vorkommen .
    Dazu kann ich nur sagen , das unsere 8 Sterbai desöfteren von den beiden Netzschmerlen bedrängt werden . Auch da passiert absolut nichts .

    Wer sich also Sterbai zulegen möchte , sollte sich aufgrund dieses Berichtes von S. nicht von abhalten lassen .


    Gruß

  6. #6

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    Hallo,

    Das produzierte Nervengift ist IMHO nicht sehr stark und wird je nach Stresssituation produziert. Das Problem liegt also darin, wie stark ist der Stress, wie viele PW sind gestresst und in wieviel Wasser befinden die sich.

    In einem 100 Liter-Becken kann man eine 4er Gruppe Panzerwelse sicher über Wochen extrem stressen, ohne das was passiert. Aber z.B. 10 Stück in Einem 5 Liter Becken werden wohl selbst kurzzeitig das Wasser versauen.

    Deswegen findet man eigendlich keinen Zoohändler, der Corys zusammen mit anderen Fischen einpackt. Wenn doch, dann sollte man den Händler sofort wechseln, oder ihn mit den Corys in die Tüte sperren.

    Robert

  7. #7

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    Hallo zusammen,

    Hallo Bob, danke für deinen Bericht. www.welse.net ist wirklich eine lesenswerte Seite, denn aus den Erfahrungen anderer lernt man am meisten
    Was gibt es denn hier zu lernen? Zum Glück weiß ich jetzt anhand der Antworten der anderen, dass das ein Einzel- und Ausnahmefall in dem Bericht von Welse.net. Da kann man ja, wenn man selber Sterbais hat, direkt Angst kriegen, wenn man das liest.

    Bis dann,

    Steffy

  8. #8

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    Hallo Steffi,
    ich denke mal Angst sollte keiner bekommen :wink:

    In dem Bericht wurden die Tiere ja teilweise durch Umsetzen etc. unter Stress gesetzt. Ich habe die letzten Tage diesbezüglich noch einige Infos eingeholt. Fakt ist eigentlich nur das alle Panzerwelse in Stresssituationen Giftstoffe absetzen ( können ) ansonsten ist da wenig erforscht.

    Beim Umsetzen der Tiere oder grösseren Umstellungen im Becken ( ich habe z.B. den Bodengrund gewechselt. Meine Corys - Marmor und Julii - habe ich währenddessen separat von den anderen Fischen gesetzt ) und beim Kauf gewisse Vorsichtsmassnahmen beachten sollte.

    Soweit ich das jetzt nachgelesen habe hat es noch nie einen Fall von der Giftabsonderung ohne Stresssituationen, also im normalen Becken gegeben.
    Ähnliche Erfahrungen hat hier im Forum auch keiner gemacht, denke ich jedenfalls, sonst wäre das geschrieben wurden.

  9. #9

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    Hi

    Mein Händler hat mir vor kurzem als ich Corys gekauft habe gesagt das er die Fische (die corys und die neons) in verschiedene Tüten tue da Corys in Stresssituationen Gift produzieren. Es waren aber aenus und keine Sterbai. Also denke ich mal das jeder Panzerwels Gift Absondern kann.

    Was mich aber wundert ist das in S. Bericht die Sterbai andere Cory Arten getöten haben ABER sie selbst keinen Schaden genommen haben. Das müsste doch dann eigentlich heißen das jede Coryart verschiedene Giftstoffe ans Wasser abgibt oder?

    cu Jan

  10. #10

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    Hallo Jan,

    ich denke das Thema ist kaum erforscht.

    Ich bin ein Wels-Fan, insbesondere Corydoras und habe wirklich überall nur Andeutungen über die Giftabsonderungen gefunden;

    und die einzuhaltenden Vorsichtsmassnahmen.