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Thema: Jungfische

  1. #1

    Talker
     
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    Hallo,

    durch verschiedene Anfragen, mit teilweise erstmal gänzlich unterschiedlicher Problemstellung, hier im Forum aufmerksam geworden, möchte ich nochmal das ein oder andere zum Thema Fütterung von Jungfischen loswerden.
    - zum einen geht es natürlich um die Fütterung im allgemeinen,
    - dann um die gerade in den letzten Tagen häufig diskutierte Abgabe von Nachwuchstieren
    - und auch um das heisse Thema Krankheiten

    Häufig bin ich mächtig am Staunen, was einige hier so ihrem "normalen" Fischbesatz anbieten. Die ausgefallendsten Gemüsesorten werden probiert, Obstsorten von denen ich noch nie etwas gehört habe. Was ich auch wirklich klasse finde, dass gerade hier. wie überhaupt in der ganzen Aquaristik-Szene ein Umdenken hin zum Lebend- und auch Frostfutter stattgefunden hat.

    Aaaaber, wenn es um den Nachwuchs geht, ist die ganze phantasievolle Fütterung plötzlich zum Teufel gegangen. Insbesondere mit kleinen Zahnkarpfen, wie Guppies, Mollies, Platies, wird schändlich umgegangen. Da ist dann der Zukauf von etwas staubigem Trockenfutter noch als herausragend anzusehen. Oft kommt nach der Frage, was denn füttern, klein geriebenes Flockenfutter reicht da völlig.
    Was ist nun die Folge dieser einseitigen Ernährung?
    Nun, in erster Linie ist es natürlich das Wachstum. Da haben Babyfische nach 8 Wochen häufig noch nicht einmal die Größe, die sie nach 14 Tagen haben sollten. Eine Folgeerscheinung ist dann, das sie auch nie ihre mögliche Endgröße erreichen. Sie stellen einfach irgendwann das Wachstum ein. Und da sind wir schon bei der Frage, warum nimmt mir mein Händler meinen Nachwuchs nicht ab?
    Ein weiteres Resultat schlechter Fütterung ist die hausgemachte Herstellung der Brutstätte von Krankheiten. Nicht vernünftig ernährte Jungfische sind ganz häufig der Ansatzpunkt für Krankserreger. Die Erreger "greifen" sich erstmal das schwächste Glied in der Kette, nämlich nicht ausreichend versorgte Jungfische. Von da greifen sie dann auf die anderen im Becken vorhandenen Insassen über. Viele Krankheiten würden aber gar nicht zum Ausbruch kommen, würde man der Fütterung der Jungfische mehr Beachtung schenken.

    Einige werden jetzt sagen, ich will ja gar nicht züchten. Nun gut, aber dann sollte man sich auch keine Fische ins Becken holen, bei denen man davon ausgehen kann, ja muss, dass sich Nachwuchs einstellt. Ich finde so ein kleines Lebewesen hat genauso viel Achtung von uns verdient, wie ein Fisch bei dem wir im Laden 30 Kracher auf dem Tisch gelegt haben.
    Ich würd mich freuen, wenn der eine oder die andere über meine Ausführungen mal ein wenig nachdenkt.

  2. #2

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    Hallo Helmut,
    das ist wirklich ein Klasse Text und ich muss dir voll und ganz zustimmen!

    Ich muss auch zugeben das ich leider auch mal dazu gehört habe! Anfangs habe ich meinen Fischen nur Flockenfutter angeboten. Auch die Jungfische haben nichts anderes bekommen. Damals habe ich mich gewundert warum die Fische nicht wachsen.

    Naja mittlerweile bin ich schlauer und man sieht es den Fischen an, das es ihnen inzwischen wesentlich besser gefällt!

    Gruß
    Christian

  3. #3

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    Hallo Helmut,
    du sprichts mir aus der Seele, ich habe bei mir im Becken selber Platys, die jetzt knapp 1/2jahr sind (geschätzt) und nicht mal 3cm lang.....Habe die Fische von einem Einsteiger übernommen, der gemerkt hat, dass man sich auch um Fische kümmern muss.....

    Mal ne Frage, mir wurde mal gesagt, dass Fische ihr ganzes Leben lang wachsen... die Krüppelplatys bekommen bei mir viele verschiedene Frofusorten, wachsen aber trotzdem nicht... kann ich also sagen, dass die Aussage mit dem Wachsen Schwachsinn ist?

  4. #4

    Talker
     
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    Hallo Christian,

    gerade bei dieser Thematik erfreut mich Zuspruch ganz besonders!

  5. #5

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    Hallo Jessica,

    über deine Zuspruch bin ich desgleichen erfreut!

    Wenn die Wachstumsschädigung, hervorgerufen durch schlechte Fütterung, oder auch schlechte Wasserwerte, nicht zu weit fortgeschritten ist, lässt sich später einiges, aber längst nicht alles wieder ausbügeln.
    In sehr vielen Fällen ist der Krüppelwuchs nicht mehr zu korrigieren. Ich nenne es Krüppelwuchs, auch wenn die äußere Fischform erhalten geblieben ist.

  6. #6

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    Hallo,

    In sehr vielen Fällen ist der Krüppelwuchs nicht mehr zu korrigieren
    Hmmm dann hab ich wohl drei solcher Fälle.... naja aber solange es ihnen gut geht
    Bei mir warn übrigens nur Kerle betroffen (3 Stück)
    Sind wie gesagt ca 1/2jahr alt und ca 2,5cm groß, können aber trotzdem Junge "zeugen" also nehm ich an, dass sich der Krüppelwuchs nur auf das Äußerliche ausgewirkt hat.....

  7. #7

    Talker
     
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    Originally posted by Jessica@10.01.2004 - 18:45
    können aber trotzdem Junge "zeugen" also nehm ich an, dass sich der Krüppelwuchs nur auf das Äußerliche ausgewirkt hat.....
    ...eine Schädigung der Erbgutes kann, muss aber nicht erfolgen. Von daher kann es durchaus sein, dass sie ungeschädigten Nachwuchs zeugen.
    Ich würde solche kleinen Krüppelchen auch nicht töten, nur aus Sicherheitsgründen schließe ich alle Fische von der Zucht aus, die irgendwelche Schädigungen haben.

  8. #8

    Talker
     
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    Hi,
    züchten kann ich eh vergessen, die Platys sind in einem Becken mit 40Salmlern..... :lol:
    Eben aus Nachwuchs-Verhinderungs-Gründen
    Aber zwei der Platys hier sind Töchter von den Krüppels noch beim Vorbesitzer entstanden...

  9. #9
    Der Fürst
    Hallo Helmut!

    Ich hoffe, daß DIESEN Satz
    Ich finde so ein kleines Lebewesen hat genauso viel Achtung von uns verdient, wie ein Fisch bei dem wir im Laden 30 Kracher auf dem Tisch gelegt haben.
    niemand überlesen hat!

    Frank

  10. #10

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    hi frank

    ich hab ihn nicht überlesen

    lg
    melli