Hallo,
durch verschiedene Anfragen, mit teilweise erstmal gänzlich unterschiedlicher Problemstellung, hier im Forum aufmerksam geworden, möchte ich nochmal das ein oder andere zum Thema Fütterung von Jungfischen loswerden.
- zum einen geht es natürlich um die Fütterung im allgemeinen,
- dann um die gerade in den letzten Tagen häufig diskutierte Abgabe von Nachwuchstieren
- und auch um das heisse Thema Krankheiten
Häufig bin ich mächtig am Staunen, was einige hier so ihrem "normalen" Fischbesatz anbieten. Die ausgefallendsten Gemüsesorten werden probiert, Obstsorten von denen ich noch nie etwas gehört habe. Was ich auch wirklich klasse finde, dass gerade hier. wie überhaupt in der ganzen Aquaristik-Szene ein Umdenken hin zum Lebend- und auch Frostfutter stattgefunden hat.
Aaaaber, wenn es um den Nachwuchs geht, ist die ganze phantasievolle Fütterung plötzlich zum Teufel gegangen. Insbesondere mit kleinen Zahnkarpfen, wie Guppies, Mollies, Platies, wird schändlich umgegangen. Da ist dann der Zukauf von etwas staubigem Trockenfutter noch als herausragend anzusehen. Oft kommt nach der Frage, was denn füttern, klein geriebenes Flockenfutter reicht da völlig.
Was ist nun die Folge dieser einseitigen Ernährung?
Nun, in erster Linie ist es natürlich das Wachstum. Da haben Babyfische nach 8 Wochen häufig noch nicht einmal die Größe, die sie nach 14 Tagen haben sollten. Eine Folgeerscheinung ist dann, das sie auch nie ihre mögliche Endgröße erreichen. Sie stellen einfach irgendwann das Wachstum ein. Und da sind wir schon bei der Frage, warum nimmt mir mein Händler meinen Nachwuchs nicht ab?
Ein weiteres Resultat schlechter Fütterung ist die hausgemachte Herstellung der Brutstätte von Krankheiten. Nicht vernünftig ernährte Jungfische sind ganz häufig der Ansatzpunkt für Krankserreger. Die Erreger "greifen" sich erstmal das schwächste Glied in der Kette, nämlich nicht ausreichend versorgte Jungfische. Von da greifen sie dann auf die anderen im Becken vorhandenen Insassen über. Viele Krankheiten würden aber gar nicht zum Ausbruch kommen, würde man der Fütterung der Jungfische mehr Beachtung schenken.
Einige werden jetzt sagen, ich will ja gar nicht züchten. Nun gut, aber dann sollte man sich auch keine Fische ins Becken holen, bei denen man davon ausgehen kann, ja muss, dass sich Nachwuchs einstellt. Ich finde so ein kleines Lebewesen hat genauso viel Achtung von uns verdient, wie ein Fisch bei dem wir im Laden 30 Kracher auf dem Tisch gelegt haben.
Ich würd mich freuen, wenn der eine oder die andere über meine Ausführungen mal ein wenig nachdenkt.