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  1. #1

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    Neon mit krummer Wirbelsäule, Platys immer wieder krank

    Hallo zusammen,

    ich brauche ein wenig Hilfe mit meinen Fischen. Es geht um Folgendes: seit ein paar Tagen kann ich bei einem roten Neon eine S-Verformung der Wirbelsäule beobachten. Anfangs dachte ich, er dreht sich einfach lieber nur in eine Richtung um, gestern und vor allem heute nach dem Füttern (also mit vollem Bauch) war die Krümmung deutlicher denn je.
    Der Fisch ist ein Weibchen, etwa 4 cm gross, war von Anfang an das dickste (es gibt unter den 12 Neons, die ich habe, noch 2 grössere Weibchen (5cm), die keinen so runden Bauch haben). Ich habe mir schon früher Gedanken gemacht, was es mit dem Bauch sein soll, aber nach einem Fastentag ist er wieder normal.
    Dazu sollte man noch wissen, dass die Neons zusammen mit Platys im Becken schwimmen. Mit den Platys ist es eine lange Geschichte, ich fasse mich kurz. Seit einigen Monaten stirbt immer wieder ein Platy (es waren ursprünglich 10, davon sind jetzt 6 tot, es gibt immer wieder Nachwuchs, wobei die Kleinen von den Neons gefressen werden, jetzt gibt's 7 ausgewachsene Platys, 3 davon im Becken geboren). Sie zeigten 2 verschiedene Krankheitsbilder:

    1) Flossenklemmen + an den Gegenständen Scheuern
    - habe die Fische mehrmals mit Ektol-Cristal behandelt, die Symptome verschwanden, kehrten dann nach ein paar Wochen wieder zurück, das letzte Mal verbrachten sie 2 Wochen im Quarantänebecken, bis die Symptome verschwanden, kurz nach dem umsetzen ins normale Becken gibt's wieder Flossenklemmen und Scheuern ...
    Die Neons zeigten bis jetzt keinerlei solche Symptome, einmal hatte ein Neon einen weissen Fleck am Körper, nach einer Behandlung mit Ektol-Cristal war der Fisch wieder unauffällig.

    2) Abmagerung, Schwimmen an der Oberfläche, später liegen auf dem Grund, unfähig (scheinbar) Futter einzunehmen (haben's nie richtig geschluckt)
    - alle Fische mit diesen Symptomen starben innerhalb von 1-2 Wochen (verhungert?), trotz späteren Behandlung mit Furanol. Den ersten Platy mit diesen Symtpomen gab's nach 4 Wochen, es starben zuerst die kleinsten, die auch teilweise einen eher ungewöhnlichen Körperbau hatten (die Proportionen waren ungewöhnlich) und die schönsten Farben ... ich dachte an Überzüchtung. Jetzt sind aber 2 Männchen gestorben, die eigentlich 6 Monate lang die kräftigsten waren.


    Angaben zum Aquarium

    Beckengröße: 180 l
    Becken läuft seit: Dezember 2009
    Wasserwerte: GH: 9, KH: 8, pH: 8, NO2: < 0,01, NO3: < 10, Temp: 26 gemessen mit Tröpfchentest Aquili + JBL NO2
    Einrichtung: dichte Bepflanzung mit verschiedenen Pflanzenarten, einige Schiefersteine, 2 Moorkienwurzeln, Bodengrund: Kiess
    Wurden in letzter Zeit Änderungen an der Einrichtung vorgenommen: Keine

    Angaben zu Haltung und Pflege

    Wie oft Wasserwechsel und Wechselmenge: 1 x in 7-10 Tagen 30%

    Letzte Filterreinigung: vor 2 Monaten Filterwatte gewechselt

    Letzte Medikamentengabe:
    Platys
    -vor 3 Wochen Ektol-Cristal im Quarantänebecken (zuerst verschwinden der Symptome, nach dem Umsetzen ins alte Becken Wiederauftritt), vorgestern Ektol-Cristal im 180er
    -vor 2 Wochen eine Behandlung mit Furanol (bei beiden Fischen erfolglos)

    Was wird wie oft gefüttert: 2 x täglich verschiedene Frost- , Flocken- und Granulatfuttersorten, ab und zu Spinatblätter, jeden 2. Tag Gemüsescheiben für die Antennewelse + jeden 3. Tag Tablettenfutter für die Antennenwelse
    mittwochs Fastentag

    Angaben zu Fischen

    genauer Besatz

    7 x ausgewachsene Platys (2 Männchen, 5 Weibchen), 4 x etwa 4 Wochen alt, 3 x etwa 1 Woche alt
    12 x Rote Neons
    1 x Brauner Antennenwels (Männchen) + 2 Babys etwa 8 Wochen alt (das Weibchen schwimmt jetzt im anderen Becken)

    sind in letzter Zeit neue Fische hinzugekommen: Nein

    Ich glaube, es muss einen Zusammenhang geben zwischen dem Wasser im Becken (verseucht?) und den kranken Platys, weil sie im Quarantäne Becken immer gesund werden und kaum sind sie 1-2 Wochen im alen Becken, werden sie wieder krank. Ich habe also vorgestern Ektol-Cristal in den 180er gekippt, vielleicht brint's was.
    Was mich stutzig macht, sind die Neons, die eigentlich nie was hatten und in dem gleichen Becken schwimmen und auch die Antennewelse, die sich darin auch vermehren. Vielleicht sind die Platys irgendwie genetisch dazu veranlagt, ich weiss es nicht.

    Also, danke für eure Hilfe, ich habe keine Lust, einmal im Monat kranke Fische zu pflegen.

    Liebe Grüsse,

    M.

  2. #2

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    Hallo

    Einen kranken Neon und einen kranken Platy bringen zujemanden, der sie sezieren kann. Rumraten und Rumprobieren hilft da nicht.

    Mit Nifuprinol probiert man nicht rum. Weil soviele damit rumprobiert haben verschwindet es aus den freien Handel.

    Cat

  3. #3

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    Hallo,

    wenns immerwieder Probleme gibt, wenn du die Fische ins Schaubecken zurücksetzt, ist dort die Ursache zu suchen.

    Als erstes mal die Pflanzen ordentlich auslichten, denn dort sammeln sich jede Menge Futter und Kot, was zu einer erhöten organischen Belastung des Wassers führt.

    Je nachdem, wie grob der Kies ist, sammelt sich dort auch entsprechend viel Mulm an.

    Als zweites, den Filter grob durchspülen und wenn möglich einen entsprechenden Vorfilter dafür besorgen.

    Außenfilter oder Innenfilter? Genaue Bezeichnung?

    Der dritte und wichtigste Punkt: Jede Medikamentenbehandlung hat negative Auswirkungen auf die inneren Organe. Das merkt man erst später, wenn die Fische aus "unerklärlichen Gründen" an Bauchwassersucht sterben.


    Grüße
    Daniel

  4. #4

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    Hallo,

    danke für die schnellen Antworten.
    Cat:
    Muss der kranke Fisch noch lebendig sein oder macht's auch ein toter (tiefgekühlt)?

    Daniel:
    Meinst du mit dem Auslichten, Mulm etc, dass die Keime an den Pflanzen haften, bzw. im Mulm und Filter stecken? Ich habe in den letzten 2 Monaten gar keinen Mulm abgesaugt. Habe es früher bei jedem TWW gemacht. Seitdem ich mit dem Mulmabsaugen aufgehört habe, bleiben die NO-Werte im kaum nachweisbaren Bereich, obwohl ich TWW weniger oft und weniger intensiv (%) betreibe. Würde nur sehr ungern daran etwas ändern. Ausserdem kränkelten die Fische auch früher, sprich schon in der Zeit, als ich regelmässig den Mulm absaugte.
    Ich habe einen Innenfilter von Juwel (Bioflow 3.0), da kann man wohl keinen Vorfilter einbauen, oder irre ich mich?

    Vielen Dank nochmals,

    liebe Grüsse,

    M.

  5. #5

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    Hallo,

    wenn du viel Mulm im Becken hast, hast du auch entsprechend viele Bakterien im Becken, die den Mulm umsetzen.

    Die Filterwatte gehört alle 2-3 Tage unter heißem Wasser ordentlich ausgedrückt, damit sich dort erst garkeine Bakterien bilden und der Filter sauber bleibt.

    Wenn du die Watte nur alle 2 Monate reinigst, haben sich dort die meisten Bakterien angesammelt, im Filter weiter unten ist die Bakterienpopulation entsprechend gering, da keine Nahrung mehr ankommt. Das führt dazu, dass sich die Bakterien im freien Wasser ansiedeln und so Probleme verursachen können.


    Grüße
    Daniel

  6. #6

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    Hallo Daniel,

    das ist für mich eine neue Information. Habe hier in mehreren Threads gelesen, dass man den Filter am besten so lassen soll, wie er ist, und möglichst wenig damit hantieren. Nur wenn der Durchfluss wesentlich geringer wird, sollte man die Filterwatte reinigen/austauschen. Es gibt hier auch Leute, die die Schwämme, die unten im Filter liegen nur ein paar mal im Jahr reinigen. Die Angaben des Herstellers bezüglich Filtermedienaustausch scheinen mir ziemlich übertrieben. Wenn man alles tun würde, wie es in den Anweisungen steht, würde es enorme Kosten verursachen. Das war mitunter auch der Grund, warum ich hier im Forum gefragt habe.
    Ausserdem habe ich mit der "weniger offensiven" Pflege des Beckens wesentlich bessere Werte der gewöhnlich messbaren Parameter erreicht.
    Der Juwel Innenfilter hat 2 Einlässe, einen oben, wo sich auch die Filterwatte befindet und einen unten ... da gibt's gar keinen Platz für die Watte.
    Wenn der Filter gereinigt ist, erzeugt er eine gewaltige Strömung. Für mich scheint der Filter für das Becken gar überdimensioniert (war aber ein Bestandteil des Sets), man kan den Durchfluss nicht regulieren, nur die Düse umdrehen, was an der Geschwindigkeit des austretenden Wassers nichts ändert.
    Danke für den Tipp, ich werde versuchen, mich noch ein bisschen mehr darüber zu informieren.

    Liebe Grüsse,
    M.

  7. #7

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    Hallo Cat,

    habe mich in Basel ein wenig umgehört, wo man die Fische sezieren lassen könnte. Der Tierarzt will davon gar nichts hören, die Händler machen es auch nicht. Letztendlich hat man mir eine Adresse in Bern gegeben, es handelt sich dabei um eine Tierklinik. Eine Untersuchung kostet dort um die 60.- CHF! Zusammen mit der Reise ist es dann eine ganze Menge Geld, ob ich's wirklich machen werde, weiss ich nicht.
    Einer der Händler (arbeitet mit dem Basler Zoo zusammen, ist auch entsprechend teuer ... die Preise auf dem Aquaristikgebiet in der Schweiz sind sowieso der Hammer) hat mir dann Folgendes erzählt. Die Lebendgebärenden werden hier (Region Basel) im leicht salzigem Wasser gezüchtet, oft sogar mit der Zugabe einiger Antibiotika. Sobald sie dann zum Händler bzw. Aquarianer ins Becken kommen, stecken sie sich zwangsmässig mit verschiedensten Infekten an. Er rät den Leuten, entweder keine Lebendgebährenden zu kaufen oder sich darauf einzustellen, dass die Fische nicht lange leben werden. Ich habe meine Platys bei einem anderen Händler gekauft, auf diesen Herrn bin ich erst später gestossen. Er ist zwar ziemlich eigenartig, sehr mürrisch, die Beratung ist aber ausgezeichnet. Mein zweites Becken habe ich "über" ihn eingerichtet, bis jetzt läuft's problemlos.
    Ich sagte ihm auch, dass die Fische immer wieder krank werden, wenn sie nach der Behandlung ins Schaubecken kommen. Wir haben uns dann daran geenigt, dass die Ursache höchstwahrscheinlich in den Neons liegt, die wohl weitgehend immun degen den/die Erreger sind (schwimmen ja immer im gleichen Becken) und die Platys diese(n) Erreger wegen ihres schwachen Immunsystem nicht verkraften.
    Die ganze Geschichte macht mich etwas traurig, weil sie wohl mit einem früheren oder späteren Ableben der Platys enden wird.
    Natürlich hat er mir verschiedene Medikamente angeboten, darunter die beiden, die ich schon verwendete (Ektol Crystal, Furanol). Da es nach der Behandlung bis jetzt immer einen Rückfall gab, zweifelte er aber sehr am Sinn der Übung.
    Fazit? Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder lass ich's so, wie es jetzt ist, und es sterben des öfteren welche Platys oder ich lasse das Quarantänebecken einlaufen und rüste es auf ein Platy-Becken um (es fehlt sowieso nur noch die Abdeckung mit Licht).
    Bezüglich des Neons mit der S-Verformung hat er gemeint, das könne passieren und solange es nur einen Fisch betrifft sei es kein Problem. Tja.

    Danke für deine Meinung,
    liebe Grüsse,

    M.

  8. #8

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    Hallo,

    Wenn der Filter gereinigt ist, erzeugt er eine gewaltige Strömung
    Da genügt ein Stück Schlauch und ein Absperrhahn!


    Grüße
    Daniel

  9. #9

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    Hallo Daniel

    Was ist an Filterbakterien schlecht?

    Filterbakterien leben substratgebunden, die siedeln sich nicht im freien Wasser an.

    Soviel können die Bakterien in der Filterwatte garnicht fressen, das für die dadrunter nichts mehr bleibt. Und selbst wenn, wo ist das Problem? Dann wäre es grade schädlich die Fiterwatte zu reinigen.

    @M.: muss ja nicht gleich Tierarzt sein. Kann auch nen kundiger Aquarianer sein.
    Oder jeder andere der mit Skalpell und Mikroskop umgehen kann und weiss was er da sieht.

    Mal Mulm im Filter absaugen kann man machen, falls sich da Wurmlarven und Co. angesiedelt haben. Aber das behebt nicht wirklich das Problem.

    Cat

  10. #10

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    Hi

    Es kann !!! sinnvoll sein was Daniel geschrieben hat, aber dann nur, wenn das Aquarium wirklich komplett neu aufgesetzt wird. Sprich, neuer Bodengrund, komplett neues Filtermaterial, neue Deko, pflanzen usw und vorallen kompletter Wasserwechsel. Schlußendlich wird in einem solchen Fall nur die Fische übernommen. Hintergrund ist dabei, das sich im Aquarium selbst sogenannte Biofilme bilden. Grundsätzlich nichts falsches, ja sogar gewollt, nur in diesen Fällen sind keine nützlichen Bakterien da, sondern schädliche. Und diese konkurrieren mit den guten.

    Aber wie gesagt, das bringt nur was, wenn wirklich komplett bei null angefangen wird, so wie Daniel es geschrieben hat, ist es jedenfalls falsch.

    Zudem sollte man vor einer Medikamentenbehandlung immer nach Möglichkeit allen Mulm im Aquarium entfernen, ebenso den Filter nach Möglichkeit einmal zumindestens grob reinigen. Liegt daran, das viele Medikamente sich ansonsten zu schnell abbauen. Aber Ektol ist vor allen eines, nämlich Salz, und das hat in einem Süßwasseraquarium eh nichts zu suchen. Wird damit behandelt, sollte das also eh immer im seperaten Aquarium stattfinden. Allerdings bringt das nur dann was, wenn man auch weiß wogegen man behandelt. Es nutzt nichts, nur einen Fisch zu behandeln, wenn die anderen sich bereits angesteckt haben, oder man zu früh mit der Behandlung wieder aufhört. Oder das die eigentliche Ursache im Aquarium nicht entfernt wird. Für den Fall der Fälle, das man überhaupt das richtige Medikament hat.

    Wegen der Untersuchung, versuch es mal bei einem Koihändler. Die sind das gewohnt mit den mikroskopischen Untersuchungen, da das bei Kois öfters gemacht werden, vorllen wenn die wirklich richtig wertvoll sind. Und ja, die Fische müssen noch leben, sie werden erst direkt vor der Untersucchung getötet.

    Grüße

    Dany