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  1. #1

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    PPBB gestorben nach Neubesatz mit Neons

    Hallo Ihr lieben Aquarianer,

    ich weiß, dass mit Sicherheit keiner sagen kann, woran mein Purpurprachtbuntbarsch nun wirklich gestorben ist, doch ich trauere noch immer, wenn ich an Montag zurückdenke.....

    Zunächst mal mein AQ und die Werte:

    112 l Becken (80x40x40 cm)
    pH bei 7,8 (allerdings habe ich ab gestern Erlenzapfen drin für besseres Klima und eben zwecks pH-Senkung)
    GH 8
    KH 7
    Temp. 26°
    alle weiteren Werte, wie Nitrit, Nitrat und Ammoniak OK, nur Phosphat ist etwas hoch, was aber nur die Pflanzen stören sollte - aber ich habe so gut wie keine sichtbaren Algen

    nun zum Besatz:
    ca. 20 Neons
    2 Goldwelse (weiblich)
    1 Purpurprachtbuntbbarsch (soll aber baldmöglichst wieder einen Partner bekommen)
    1 Erbsenkugelfisch

    Was war passiert?
    Ich entschied mich letzten Freitag meine Neons auzustocken, da es nur zehn waren und ich einen schönen kleinen Schwarm haben wollte - also kaufte ich 16 neue Neons (weil ich bereits mit "Schwund" rechnete, da ich hier leider keinen guten Aquariumhandel habe und somit auf die Zooabteilung des Obi zurückgreifen muss - der einzigste kleine Zooladen im Ort ist mir mehr als unseriös)
    bereits am Samstag musste ich zwei Tote oder Fasttote Neons entfernen, einer davon hatte helle Bereiche an der Seite und kurz darauf beobachtete ich ein seltsames Verhalten bei meinem großen PPBB: er schoß urplötzlich aus seiner Höhle mit weit aufgesperrtem Maul und schien danach heftig zu atmen (starke und schnelle Kiemenbewegung)
    der Rest des WEs verlief ruhig - auch da ich mich für eine mögliche Ichthyo-Behandlung entschied und noch am Samstag Exit ins Wasser gab (die Fische bis auf die PPBBs und neuen Neons hatten schonmal eine Pünktchenkrankheit erfolgreich überstanden - brach damals kurz nach dem Neuzugang von Neons aus)
    am Montag Morgen fand ich zwei Neons, die hellblasse und steife Schwanzbereiche aufwiesen - und versuchte diese zunächst vergeblich herauszufischen, doch mehr Sorgen machte ich mir um meinen anderen PPBB, der mittlerweile ebenfalls starke Kiemenbewegungen aufwies und sich total blass im Pflanzenwald aufhielt - beide Barsche versteckten sich eher als sonst und kamen auch nicht raus zum Füttern (dem anderen PPBB schien es wieder besser zu gehen). Zwei Stunden später hing der PPBB mehrfach am Beckenrand und taumelte zu Boden - die "Experten" vom Obi meinten, er schwamm wie besoffen - aber sie wehrten wehement einen Zusammenhang mit den neuen Neons ab, meinten dass die Schwimmblase geplatzt sein könnte - aber beide PPBBs verhielten sich seltsam! Am Nachmittag gelang es dann doch die beiden Neons herauszufangen, mittlerweile war fast die gesamte Schwanzregion bis zur Rückenflosse "taub" und blass (die beiden Neons zeigten alle Symtome der sog. Neonkrankheit, die aber angeblich Rote Neons NICHT befällt - und im schlimmsten Fall zum "Totalaustauch" des AQ führt!!!) Diese Neons brachten wir dann mit einer Beschreibung der Neonkrankheit zum Obi, um darum zu bitten das Verkaufsbecken unter Quarantäne zu stellen, damit nicht auch andere sich das Problem nach Hause holen (aber da ist nix geschehen, wie wir uns mittlerweile selbst überzeugt haben). Noch am Nachmittag habe ich das Kombipräparat eSHa2000 zugegeben (in Höchstdosis), aber es half nix mehr, mein lieber kleiner PPBB war verstorben
    An den zwei Folgetagen gab ich weiter esha2000 (Exit hab ich nur drei Tage lang gegeben) und mittlerweile sind auch schon zwei 50% TWW erfolgt, die anderen Fische scheinen sich alle wieder erholt zu haben und auch der verblieben PPBB "stolziert" wieder in prächtiger Färbung am vorderen Beckenrand, um auch gesehen zu werden

    Aber was war geschehen? warum musste mein kleiner PPBB sterben?? Das kann doch nur mit den neuen Neons zusammengehangen haben - oder?

    Habt ihr sowas ähnliches auch schon durchleben müssen oder eine Idee was ich vielleicht beim nächsten Mal anders machen sollte? Leider habe ich kein Quarantänebecken, aber ich würde beim nächsten Neubesatz eSHa2000 als Prophylaxe zugeben....

    LG Ulli

  2. #2

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    Hallo

    Esha2000 bitte NIE im normalen Hälterungsaquarium verwenden.
    Zur Prophylaxe unnötig wenn man sich an Wasserhygiene und Quarantäne hält.

    Ebenso sollte ein normales Hälterungsaquarium nicht prophylaktisch behandelt werden.

    Wie erfolgte das Umgewöhnen und Einsetzen der neuen Neons? Wann erfolgte der nächste Wasserwechsel und wie umfangreich war dieser?

    Neue Fische können neue Bakterien und Co. mitbringen, ebenso wie sie im für sie neuen Aquarium auf Bakterien und Co. stossen, die sie nicht kennen.

    Je nach Keim und Zustand der Fische kann das im Massensterben enden, nur in Erkrankung und versterben weniger Fische oder garnicht machen.

    Siehe hier -> Forum von Scalare-online.de • Thema anzeigen - Undifferenziertes Massensterben bei Zierfischen

    BEIDE Teile lesen!

    Cat

  3. #3

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    Hallo Cat,

    ersteinmal ein großes Dankeschön für den äußerst interessanten Großartikel. Ich hatte so etwas auch in Verdacht, doch fehlte mir einfach die nötige Inkubationszeit..... Puh, nach dem was ich da jetzt alles gelesen habe, hatte ich ja anscheinend noch richtig Glück gehabt! Es sind bei mir "lediglich" vier Neons (höchstwahrscheinlich, die neuen) und ein Altfisch (leider) verstorben.

    Wie ich die Neons einsetzte: Ich stand vor der Wahl den Transportbehälter in einen Eimer zu entleeren und dann kurzzeitig mit meinem AQ-Wasser zu versehen und dann mehr oder weniger mühsam die Fische mit dem Kescher rauszufangen - was sicherlich enormer Stress für die Fische ist. Oder: ich leere die Transporttüte durch den Kescher und überführe sie vorsichtig aber zügig ins AQ, die Temp. waren ja annähend gleich, da es Sommer ist.

    Bisher konnte ich so erfolgreich meine neuen Fische integrieren, beim Einsetzen der beiden PPBBs (ebenfalls vom Obi, wie die Neons) gab es überhaupt keine Probleme - und das war Ende April. Seit dem war alles prächtig und die Barsche haben sogar Eier gelegt vor knapp drei Wochen - und selbige auch wieder aufgefressen, was ja nicht sonderbar sein soll bei der Erstbrut....). Nun habe ich allerdings ernste Bedenken, obwohl wenn ich einen neuen Barsch aus der gleichen Hälternalage beim Obi erwerbe, müsste der ja ansich gute Chancen haben, da ich ja das gleiche bereits vor drei Monaten durch hatte und es damals keinerlei Probleme gab. Oder wie siehts du das, Cat?

    Ich wollte meinen toten PPBB auch gern zum Veterinäramt bringen und Untersuchen lassen, aber die meinten bei einem toten Fisch wären die Verhältnisse schnell anders und wenig aussagekräftig. Dazu müsse ein dem Tod geweihtes Tier untersucht werden (was dabei ja seziert wird und folglich danach nicht mehr da ist).

    Was spricht denn gegen den Einsatz von eSHa2000? Weil es unspezifisch gegen alles mögliche wirken soll? Ich bin ja auch kein Freund von Prophylaxe, oder sollte ich lieber mit Seemandelbaumblättern arbeiten? Aber diese müssten bestenfalls bereits vor dem geplanten Einsetzten der neuen Fische ins AQ gegeben werden, damit sich die Wirkstoffe bereits verteilt und entfalten haben - oder?

    Wie gesagt, leider habe ich keine Möglichkeit für ein Quarantänebecken, da dieses quasi parallel zum AQ mitlaufen müsste.... obwohl ich den Sinn und auch das gegenseitige Beimpfen mit Neu- und Altkeimen für äußerst sinnvoll erachte! Dies scheint mir auch die einzigste Möglichkeit der Verhinderung oder besser Minimierung eines solchen Massensterbens.

    Ich möchte dir nochmals für deine Hilfe und Aufklärung diesbezüglich danken!

    LG Ulli

  4. #4

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    Hi

    Vergieß das Esha, das wird dir nichts helfen.

    Cat hat schon den richtigen Link gepostet. Zudem hier noch ein tip meinerseits zum Thema Neons, das sind einige der wenigen Fische, wo ich beim einsetzen immer einen guten Wasseraufbereiter hoch dosiert verwende, die Tiere stehen dann nach meinen Erfahrungen einfach besser. Warum und weshalb, keine Ahnung.

    Dany

  5. #5

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    Hallo Dany,

    Zitat Zitat von Daniela Lorck Beitrag anzeigen

    Vergieß das Esha, das wird dir nichts helfen.
    was ist denn so schlecht an "eSHa 2000"? ich hoffe ja auch, das ich zukünftig keine solche Chemie benötige. Wären denn Seemandelbaumblätter eine Alternative oder auch andere natürliche Zusätze, wie in einem interessanten Forumbeitrag zusammengetragen wurde (z.B. Tee oder Blätter vom heimischen Bäumen?

    LG Ulli

  6. #6

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    Zitat Zitat von Frully Beitrag anzeigen
    Wie ich die Neons einsetzte: Ich stand vor der Wahl den Transportbehälter in einen Eimer zu entleeren und dann kurzzeitig mit meinem AQ-Wasser zu versehen und dann mehr oder weniger mühsam die Fische mit dem Kescher rauszufangen - was sicherlich enormer Stress für die Fische ist. Oder: ich leere die Transporttüte durch den Kescher und überführe sie vorsichtig aber zügig ins AQ, die Temp. waren ja annähend gleich, da es Sommer ist.
    LG Ulli
    Hi,

    wenn ich das bisher richtig verstanden habe, gehts beim Umsetzen nicht nur um die "unterschiedliche Temperatur"... die Wasserwerte im Zooladen können ganz anders sein als Deine eigenen.

    Ich mach es eigentlich IMMER so:
    Tüte (Verpackung) auf und in den Behälter (bei mir eine knapp 7 Liter fassende viereckige "Tupper"-Schale) stellen, noch nicht auskippen (finde das ist immer zu wenig Wasser in der Tüte um die Fische da erstmal "schwimmen" zu lassen)...

    Wasser aus dem AQ schluckweise über mehrere Minuten verteilt in die Tüte geben (aufpassen, dass die Tüte dabei nicht umfällt).

    Nebenbei schon mal den Behälter mit AQ-Wasser füllen... wenn Tüte dann voll Wasser (ca. 15 Minuten später) vorsichtig mit samt den Neuzugängen in den Behälter kippen... kann auch nicht überlaufen, da ich die Menge an Wasser so gewählt habe, dass noch Wasser reinpasst (außerdem stand die Tüte ja die ganze Zeit im Behälter und hat Wasser verdrängt).

    Das ganze steht dann auf meinem AQ für nochmal mindestens 20 Minuten, halbe Stunde...
    In der Zwischenzeit habe ich im AQ die fehlenden Liter wieder mit Frischwasser aufgefüllt.

    Nun kescher ich die Neuzugänge aus dem Behälter und setze sie in AQ.
    Das Wasser vom Behälter kipp ich weg.

    So hat es bei mir bisher immer funktioniert. Ohne Verluste.

    Ichmuss dazu sagen, ich hab natürlich noch nicht sooo viele Fische gekauf. Wenn ich ehrlich bin vor vielen vielen Jahren (aber auch da hab ich es immer so gehandhabt) und jetzt bei Wiedereinstieg in die Aquaristik erst einmal im Laden Fische gekauft und einmal die Juliis übernommen... alles andere war vorhanden in meinem ehemaligen "Not-AQ".
    Hab das aber bei den Juliis auch so gemacht, da ich die Werte vom Vorgänger ja nicht kannte.

    so... ist bisserl lang geworden sorry

  7. #7

    Talker
     
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    Zitat Zitat von Bibs Beitrag anzeigen
    so... ist bisserl lang geworden sorry
    Hi Bibs,

    manchmal wird´s halt etwas länger, macht aber nix, wenn es sich um einen gutgemeinten Tipp handelt.

    Danke dafür - werd´das ich das nächste mal probieren.... soll halt möglichst stressfrei für die Neuzugänge sein.

    LG Ulli

  8. #8

    Talker
     
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    Hi Ulli,

    also so wie ich das mache, ist es relativ Stessfrei... alle meine Bewegungen sind nicht hektisch, das Wasser wird nicht ruckartig rein gemacht. Ich hau nicht mit irgendwas gegen die Behältnisse... alles in Ruhe und gemächlich...
    Das rausfangen ausm Behälter ist noch mal was stressiger aber das geht mit ein wenig Übung auch ratz fatz.

    Natürlich ist so ein "Umzug" immer mit Stress für die Fische verbunden, das läßt sich gar nicht vermeiden.

    Aber es ist stressiger (wegen der Nichtgewöhnung ans neue Wasser) wenn sie sofort eingesetzt werden... so denk ich mir halt. Aber wie gesagt, bin ich nicht der Profi und mach das eigentlich mehr so aus dem Bauch raus. Ob das nun wirklich der stessfreieste und beste Weg ist...
    Zumindest deckt sich das mit dem, was man so liest übers Umsetzen von Neuankömmlingen.

  9. #9

    Talker
     
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    Hi

    An medikamenten ist erst einmal grundsätzlich nichts falsches, wenn man eine genaue Diagnose hat. Die hast du aber nicht bzw in diesem Fall würde das Medikament nicht helfen. warum also ein medikament einsetzen, bei dem von vornerein klar ist, das der Nutzen sehr niedrig ist?

    Zudem ist es bei den meisten Medikamenten sinnvollen, die Fische in einem seperaten Aquarium zu behandeln, da sie teils arge nebenwirkungen haben. Einige zB zerstören die Bakterienkulturen im filter udn im Aquarium, eien mögliche Nitritvergoftung könnte dann Folge sein. Andere Medikamente sind auf Kupferbasis aufgebaut, was sich im Aquarium anlagert und nur durch eine komplettes Bodengrundaustausch usw wieder zu entfernen ist. Kupfer ist ein schleichendes Gift, was vorallen Wirbellose und gründlende Fische langfristig vergiftet.

    Dany

  10. #10

    Talker
     
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    Hallo Dany,

    da hast du wohl Recht - in meinem Fall wusste ich halt wirklich nicht was den Fischen fehlte, ich hatte nur einmal in der Vergangenheit einen Ichthyo-Ausbruch, daraufhin setzte ich Exit ein, aber erst als auch bereits weiße Pünktchen zu sehen waren. Ich hatte dadurch keinerlei Verluste. Ich werde zukünftig auf den Einsatz von eSHa 2000 verzichten.

    Ich wollte halt nur nicht tatenlos zusehen, da es ja ersichtlich war, das es meinen Fischen nicht gut ging. Ich denke nicht, das ich achtlos gehandelt habe!

    @all:Aber hat jemand von Euch Erfahrung im Einsatz von Seemandelbaumblättern - bringen die wirklich etwas?

    @Bibs: Danke für deine Tipps, werde versuchen sie beim nächsten Mal umzusetzen.

    LG Ulli