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  1. #1

    Talker
     
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    Platy sehr krank - ich weiß nicht weiter

    Guten Morgen, Forum.

    Ich bin neu hier und ich weiß einfach nicht weiter.

    Ich betreibe seit September 2010 ein 54-Liter-Aquarium, das nach Startschwierigkeiten seit Dezember bislang problemlos lief.

    Ich habe u.a. zwei Platys eingesetzt, von denen einer seit Wochen mein großes Sorgenkind ist und ich weiß jetz einfach nicht mehr weiter.

    Der besagte Platy hatte zurerst ein kleines Löchlein in der Rückenflosse, das sehr langsam immer größer wurde. Im Aquaristik-Fachhandel riet man mir zur Behandlung mit Sera Ectopur Wasserpflege, was ich auch gemacht habe. Seemandelblätter gehören sowieso zu unserer Grundausstattung, ebenso vierwöchentlicher WW mit 50 % und das regelmäßige Testen der Wasserwerte.

    Die Rückenflosse wurde richtiggehend "zerfressen", aber der Platy war sehr munter und aktiv, fraß auch gut, obwohl er gleichzeitig irgendwie kleiner wurde und dunkler. Ich fuhr in einen anderen Aquaristikladen, der sehr bekannt für seine kompetente Beratung ist. Dort verkaufte man mir "Fish-live-Saver" von Easy Life Voogle; ein Produkt, das absolut wirksam sein soll. Ich zog die Behandlung wie vorgeschrieben durch und meinte, einen Stopp der Verschlechterung des Fisches zu beobachten. Die Wasserwechsel machte ich wie angegeben, aber seit zwei Wochen verschlechtert sich die Gesundheit meines Fischs schubweise: Plötzlich aufgerissene Stellen an Rücken und Bauch, der obere Teil des Mauls ist wie weggefressen. Er ist allein in einem separaten Becken, kann also nicht von anderen Fischen angeknabbert sein. An manchen Tagen liegt er nur auf dem Beckenboden, an anderen schwimmt er aktiv durchs Wasser. Wieder fuhr ich zum Fachhändler, dieses Mal verkaufte er mir Furanol2, ein Antibiotikum. Ich wendete es an, wie angegeben, ließ das Licht aus, Futter gab ich nur so viel, wie der Fisch fressen konnte. Dann ein 50% WW, wie angegeben. Keine Verbesserung. Gestern hingen dem Platy wie eine Art Schleimfäden aus den Kiemen. Sein Kot ist durchsichtig. Und seit heute morgen hat er einen riesigen Flaumpilz auf dem Maul.

    Mich macht das alles fix und fertig und ich fühle mich wie eine Versagerin. Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll oder wen ich fragen könnte. Jeden Morgen rechne ich damit, dass "Mandarine" (so heißt der Fisch) tot im Becken liegt. Aber er dümpelt tapfer vor sich hin. Was kann ich denn noch tun? Meine Bekannten halten mich schon jetzt für völlig bekloppt, weil ich einen Aufstand um einen Fisch mache, der gerade mal 2 Euro gekostet hat. Aber mir geht das Schicksal von "Mandarine" wirklich sehr nah, und ich suche einfach Möglichkeiten, wie es weiter gehen kann. Offensichtlich gibt es mehrere Krankheiten, die dem Fisch zu schaffen machen. Ich gehe von einem Kiemenparasit und einem Pilz aus.

    Bitte gebt mir einen Rat.

  2. #2

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    Hallöchen,

    für mich persönlich hört sich das auch nach einem Parasiten und nun noch ein Pilz an.
    Doch würde ich die Situation so einschätzen, dass es wohl keine Rettung mehr gibt. In meinen Augen wäre eine Erlösung das Beste.
    Ein Bild von deinem Schützling wäre aber doch noch sehr hilfreich um genaueres zu sagen.
    Aber für mich klingt das ganze schon nach Richtung Ende.

    Tut mir leid.

    Aber ein Bild wäre trotzdem noch gut. Vielleicht haben unsere Profis hier ja noch den ultimativen Ratschlag.
    Ansonsten kann ich nur sagen:
    Wasserwechsel, Wasserwechsel, Wasserwechsel. Nicht nur 50% sondern vielleicht 80-90%. Und das mehrmals die Woche. Das verringert den Keimdruck.

  3. #3

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    Hallo

    Ich weiss ja nicht, was du für Wasserwerte misst und was sie dir sagen. Aber statt Test wären auch im normalen Modus wöchentliche Wasserwechsel anzuraten. Sind effektiver und vorallem sinnvoller als Wassertests.

    Warum wartest du bis der Fisch für dich sichtbar tot ist? Dem Fisch ist jetzt schon nicht mehr zu helfen. Bereite der armen Kreatur endlich ein schnelles Ende!

    Cat

  4. #4

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    @ Catwoman

    Ich bin ehrlich: Ich weiß nicht, wie ich das schnelle Ende bereiten soll.

    Der Fischhändler sagte, ich solle den Platy in eine Gefrierbeuteltüte mit Wasser umsetzen, verschließen und dann in den Froster legen. Der Fisch würde langsam einschlafen und erfrieren.

    Aber angeblich soll das brutal und grausam sein. Wie macht man einen Herzstich richtig? Keine Ahnung. Ich weiß einfach nicht weiter.

    Weißt Du, wie ein Anfänger einem Fisch ein schnelles Ende bereitet?

  5. #5

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    @ Ceci

    Zum Wasserwechsel sagte mir der Händler, dass man den auf keinen Fall wöchentlich oder gar mehrmals wöchentlich machen soll, weil das einen unglaublichen Stress bereiten würde und außerdem gingen dabei zu viele wertvolle Bakterienkulturen verloren.

    Was ist jetzt also richtig - was ist falsch??

  6. #6

    Talker
     
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    Hallo
    Also ersteinmal kann man WW bei hoher Keimdicht oder hohen Nitrit Werten mehrmals wöchentlich machen man kann nicht nur, man muß. Ein wöchentlicher WW vernichtet keine Bakterienkulturen, da diese im Wasser kaum vorhanden sind. Bakterienkulturen befinden sich an den Pflanzen, Deko, Bodengrund und vor allem im Filter. Fische haben im übrigen keine Probleme mit einem WW und schon gar keinen Stress.

  7. #7
    Miora
    Hallo Alpha,

    den Fisch im Kescher rausholen, im Kescher mit Schwung gegen einen Gegenstand (Wand, Badewanne) und dann zur Sicherheit Schnipp-Schnapp-Kopf-ab...

    Gruss,
    Michael

  8. #8

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    Hallo Romea,

    ein schnelles Ende - da gibt es verschiedene Möglichkeiten.
    a) Du kannst Nelkenöl in der Apotheke kaufen, den Fisch in eine Schüssel geben, das Nelkenöl überdosieren. Das wird wie eine überdosierte Vollnarkose. Er spürt nichts davon.
    b) Fisch in Zewa und mit einem schweren Gegenstand / schweres Messer Kopf ab. Das Zewa verhindert ein Wegflutschen und die Sauerei danach.
    c) Du setzt eine Salzlösung an. Warmes Wasser ansetzen, soviel Salz reingeben, bis es sich nicht mehr auflöst. Dann diese Salzlösung ins Gefrierfach und wenn es richtig fies kalt ist, aber noch flüssig ist, setzt du den Fisch hinein. Das geht auch noch schnell.

    Zu den Wasserwechseln.
    Ein Händler meinte dies auch zu mir. Nur mit der Begründung, das man dadurch zuviele Bakterien mit rausnimmt. Das stimmt aber nicht. Die meisten Bakterien sitzen im Filter und im Bodengrund (Mulm). Streßfaktor, die Tiere gewöhnen sich mit der Zeit daran. Meine Barsche sind einst, sobald der Schlauch im Wasser hing sofort geflüchtet. Mittlerweile muss ich aufpassen, dass sie mir nicht in den Schlauch schlupfen, da sie es erkunden. Außerdem ist Frischwasser IMMER besser für die Tiere. Nimm temperiertes Wasser. Also definitiv nicht wärmer und maximal 2-3 Grad kühler. Bei großen Wasserwechseln am besten die selbe Temperatur einfließen lassen, wie du auch im Becken hast.

    Dann dürfte das alles absolut kein Problem sein.

  9. #9

    Talker
     
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    Hallo Runde.

    Danke für Eure konstruktiven Antworten. Ich habe heute einen letzten Versuch gemacht und Sera Baktopur (extra noch schnell geholt) ins Wasser gegeben, nachdem "Mandarine" heute morgen einen großen Schimmelknoten auf dem Maul hatte. Jetzt komme ich grad von der Arbeit - der Schimmel oder vielmehr Pilz ist fast verschwunden! Mandraine schwimmt auch munter durch ihr Isolationsbecken - sieht aber sehr zerfressen aus, aber deutlich munterer als die letzten Tage. Ich habe mir jetzt vorgenommen, noch bis morgen früh abzuwarten und dann ein Ende herbeizuführen.

    Aber: Vielleicht leben Totgesagte auch im Aquarium doch länger...

    Darf ich hoffen, wenn der Schimmel jetzt weg ist??

  10. #10

    Talker
     
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    Hallo, ich nochmal.

    Ich habe gerade einen 50% WW gemacht und ich habe das Gefühl, meinem Fisch geht es, seit ich heute morgen Baktopur verabreicht habe, wesentlich besser. Der Pilzflaum ist weg und der Fisch bewegt sich munter im Becken, liegt nicht nur auf dem Boden. Ich habe im Quarantänebecken weder Kies noch Pflanzen, habe alle Ecken gründlich mit einem Schlauch abgesaugt, um vom Fisch abgefallene Pilzflaumbällchen zu entfernen. Jetzt habe ich Seemandelblätter mit heißem Wasser überbrüht, werde sie ausdrücken und den abgekühlten Sud samt ausgedrückten Blättern wieder ins Becken lassen.

    Als Zusatz werde ich von Söll wie bei jedem WW den Aufbereiter mit Vitamin-B-Komplex zufügen.

    Bild von "Mandarine" habe ich gemacht - ich stelle es nachher rein.

    Ansonsten habe ich noch eine Frage:

    Ist es prinzipiell möglich, einen Fisch mit solch einem Krankheitsbild (Pilz und Kiemenparasiten) wieder flott zu machen?

    Könnte die Rückenflosse mal wieder nachwachsen? Und wird das aufgerissene Schuppenkleid wieder heilen?

    Und könnte es sein, dass ich mir die Parasiten über Frostfutter ins Becken geholt habe? Ein Bekannter meinte nämlich, ich solle die Finger davon lassen (diese gefrorenen, roten Larven), da hole man sich nur Infektionen ins Becken. Ich gebe ehrlich zu: Ich hatte das Produkt schon gekauft, es stammte aus einem Aquaristik-Laden und ich war der Meinung, dass das sicher saubere Ware sei. Die Kühlkette war bei mir nie unterbrochen. Aber ich werde die Larven auf keinen Fall mehr füttern...

    Danke für Eure Geduld und für Eure Ratschläge.

    Alpha Romea