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  1. #1

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    Überbesatz? Funktioniert trotzdem...

    Hallo,

    lese ständig was von Überbesatz und "Fischsuppe". Habe nach Jahren meine Freundin besucht und die hat seit 3 Jahren ein 126l Aquarium mit folgendem Besatz:
    14 Neonsalmler
    5 Ringelsocken Hechtlinge
    6 Otos
    5 Corrys (Zwergcorrys)
    2 Antennenwelse
    3 Black Mollies mit nicht überschaubarem Nachwuchs (werden aber regelmäßig welche abgegeben)
    Mindestens 10 Guppys verschiedener Art
    4 Erdbeersalmler
    10 Zebrafische
    viele Garnelen
    2 Zwergkugelfische
    4 schwarze Neon

    Dies sind aber nur die sichtbaren Fische. Nachwuchs nicht mitgezählt.
    WW selten (sie hat sich totgelacht, was ich mir für einen Stress mache), trotzdem scheinen alle Fit zu sein und sich nach googeln artgerecht zu verhalten. Dieser Besatz harmoniert nun schon seit ca. 2 Jahren zusammen, wobei manche Fische aus einem 54l übernommen worden sind.

    Ist das nun Glück, dass das funktioniert? Bin mal auf eure Meinungen gespannt...

  2. #2

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    Hi!

    Naja, ob man bei so einer Fischsuppe, die meiner Meinung nach weder schön noch halbwegs tiergerecht ist, noch von Glück sprechen kann, sei mal dahingestellt. Nur weil die Tiere noch leben, heisst das noch lange nicht, das das nicht an Tierquälerei grenzt. Ist auf jeden Fall ein absolutes Negativbeispiel, wie man es im Interesse der Tiere auf keinen Fall machen sollte.

    Gruss Gregor

  3. #3

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    Hallo Unbekannte(r)

    stell dir bitte mal folgendes vor. Du nimmst 20 Menschen mit deren völlig unterschiedlichen Eigenheiten, Angewohnheiten, Charakter usw.. Diese steckst du in ein Zimmer mit 30 bis 40qm. Keiner darf raus und dazu kommt immer noch Nachwuchs. Essen und so kommt immer. Gelüftet und Sauber gemacht wird nur hin und wieder mal.

    So was denkst fühlen sich die Menschen wohl?? Wohl eher nicht.
    Werden sie bei so einem Zustand überleben?? Das schon.

    So mit den Fischen ist das auch so.

    Gruß Björn

  4. #4

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    Ist so eine Fischsuppe schön? Nunja, Schönheit liegt ja immer im Auge des Betrachters. Wenn sie das optisch reizvoll findet, ist das völlig okay - nicht jeder will ein genaues Abbild der Natur erschaffen.

    Ansonsten ist dies eine Art, Fische zu halten, wie es früher üblich war. Da hat sich kaum jemand Gedanken über die Zusammenstellung des Besatzes gemacht, die Höhe des Besatzes wurde nach Augenmaß festgemacht, Wasserwechsel wurde so gut wie nie gemacht und das ganze Gesülze über Wasserwerte gab es auch nicht. Damals konnte man aber auch nicht mal eben Informationen in Sekundenschnelle aus dem Internet holen - es gab ein paar Fischbücher, die sich auch gerne widersprochen haben, und ansonsten wusste man alles vom örtlichen Fischhändler. Trotzdem ist es ja nun nicht so, als ob unsere Väter und Großväter keine Ahnung gehabt hätten - heute gelten nur andere Maßstäbe. Und ob diese richtig oder falsch sind, möge jeder für sich selbst beurteilen. Ich maße mir jedenfalls nicht an, diese Haltung zu beurteilen oder gar zu verurteilen, nur weil es in irgendwelchen Foren en vogue ist, seine Fische in Wattebäuschchen zu packen.

    Ich gehöre einer anderen Generation an. Und mir geht dieses ganze neumodische Tierschutz-Gedönse zugegebenermaßen auf den Sack, zumal hier mit dem Gutmenschtum eine Industrie entstanden ist, die ich zutiefst verabscheue und die unter dem Deckmäntelchen des Tierschutzes Riesenreibach macht. Kaum vergeht ein Tag, an dem PETA, WWF und Konsorten nicht mit negativen Schlagzeilen in der Presse sind - trotzdem sind Gott und die Welt in Deutschland derart auf das Wohlergehen von Tieren fixiert, dass man sich teilweise an den Kopf fassen muss. Und an dieser Stelle sind wir dann auch wieder bei einem Aquarium, das von einem Großteil der Besitzer als schmückende Wohnungseinrichtung gesehen wird - daher wundert mich der Besatz, der hier angegeben wurde, nicht wirklich. Die Priorität liegt auf der Optik und nicht auf einer wissenschaftlichen Tierhaltung - die obliegt den Zoos (auch wenn selbst viele davon alles andere als eine artgerechte Haltung praktizieren). Und man sollte dies auch einfach mal so stehen lassen können, ohne die moralinsaure Keule des Tierschutzes zu schwingen. Denn letztendlich ist jegliche Form der Haltung von Tieren in Gefangenschaft eine Form der Tierquälerei.

  5. #5

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    Hi!

    Nur mal zu diesen drei Punkten:
    Zitat Zitat von Uncle Scrooge Beitrag anzeigen
    Ansonsten ist dies eine Art, Fische zu halten, wie es früher üblich war.
    nur weil es in irgendwelchen Foren en vogue ist, seine Fische in Wattebäuschchen zu packen.
    Ich gehöre einer anderen Generation an.
    Ich gehöre auch einer anderen Generation an, und irgendwelche Anfängerfehler hat jeder mal begangen, aber so eine Zusammenstellung hätte in meiner AQ-Anfangszeit vor über 30 Jahren auch schon keiner für ratsam erachtet.
    Hat auch nichts mit "in Watte packen" zu tun, damals gab es noch kein Internet oder ähnlies, da sammelte man (ich zumindest) seine Erfahrungen durch Gespräche mit Händlern, Züchtern und anderen langjährigen Haltern und natürlich aus eigenen Erfahrungen. Hat also nix mit einem neuen Modetrend zu tun, verantwortungsbewusste Aquarianer gab es früher auch schon.

    Gruss Gregor

  6. #6

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    Hallo,
    habe schon viel von Gregor erfahren und ich denke nicht, das er sich mit Fischen nicht auskennt. Allerdings finde ich die Meinung von Uncle Scrooge auch sehr interessant und einleuchtend, weil ich denke das nur wenige (oder keiner) weiß, was in so einem Fisch wirklich vorgeht, man kann sich ja nur daran orientieren, was man über das normale Verhalten der Fische in Erfahrung bringen kann und wenn sie sich dann so verhalten, kann es doch auch O.K. sein. Die Gefangenschaft von Tieren ist immer auch Quälerei, das leuchtet wohl jedem ein. Und das die Fische beim Händler immer artgerecht gehalten werden (Wasserwerte und Anzahl der Tiere) bezweifele ich. Auch kann ich mir nicht vorstellen, das es bei dem Artenreichtum (Klarwasser, fließende Gewässer, Brackwasser u.ä.) eine artgerechte Haltung immer möglich ist.
    Vielen Dank für euer Interesse, bin gespannt, was es sonst noch für Meinungen gibt...
    Gruß Katrin

  7. #7

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    Hallo Gregor,
    habe mir nun 4 Dornaugen und 6 Rotköpfe dazu geholt. Was hälst du davon?
    Gruss Katrin

  8. #8

    Talker
     
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    Zitat Zitat von fossybear Beitrag anzeigen
    damals gab es noch kein Internet oder ähnlies, da sammelte man (ich zumindest) seine Erfahrungen durch Gespräche mit Händlern, Züchtern und anderen langjährigen Haltern und natürlich aus eigenen Erfahrungen.
    Hi,

    ganz so einfach war es früher nun auch nicht. Ich komme aus einer Stadt mit knapp 90.000 Einwohnern, aber hier gab es nur zwei Zoogeschäfte und keine Züchter oder Vereine, über die man mit erfahrenen Haltern in Kontakt gekommen wäre. Messen o.ä. waren hier nicht bekannt. Ich denke, in kleineren Städten sah das vermutlich noch schlimmer aus.

  9. #9
    duras111
    Hi,

    Ich kann jedem, vor allem Anfängern, von so einem Besatz nur abraten. Ein natürliches Verhalten wird man da bei jeder einzelnen Art bestimmt nicht mehr sehen.
    Ausserdem hält ein Händler keine Fische. Er hat sie nur kurze Zeit bis sie weiterverkauft werden. Händlerbecken sind nicht mit Haltungsaquarien zu vergleichen. Ich finde auch nicht, dass die allgemeine Haltung von Fischen eine Quälerei ist. Zumindest nicht, wenn man auf einiges achtet. Was du da machst ist in meinen Augen schon eine Quälerei, weil du nicht auf die Bedürfnisse deiner Fische eingehst.

    Aber was solls. Ist doch dein Aquarium. Von mir aus packst du dir da noch 15 Piranhas rein.

    Uncle Scrooge (deine Verabschiedung fehlt),
    Früher war es auch nicht ganz so, wie du es sagst. Kann mich nicht erinnern, dass die Leute kaum Wasserwechsel gemacht hätten. Allerdings haben die Leute damals vielmehr selbst gebaut und ausprobiert. Die Torffilterung kannte ich auch noch von damals (25 Jahre her). Filteranlagen wurden selber gebaut. Du hast, in meinen Augen, aber auch eine komische Vorstellung von der Haltung deiner Pfleglinge (Diskusfische). Die Teil ich auch absolut nicht. Genauso wie in der Stendker-Methode gibt es auch hier wiedereinmal keine Beobachtung der Fische über längere Zeit. Mich würd auch hier (wie auch bei deinen Diskusfischen) interessieren, ob die Fische ihr Höchstalter erreichen oder viel zu früh sterben.

    Edit: Achja, Wasserwechsel:
    Natürlich funktionieren auch Aquarien ohne Wasserwechsel. Aber das ist eine andere Sache, von der Anfänger die Finger lassen sollten. Einige Dinge dürften etwas einfacher mit Wasserwechsel laufen.

    Gruss
    Sascha
    Geändert von duras111 (19.04.2012 um 20:31 Uhr)

  10. #10

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    Hey Sascha!

    Stimme mit Dir weitgehend überein, nur eine Kleinigkeit : Es handelt sich nach den bekannten Informationen nicht um den Topf des TE sondern um den einer Freundin, über den Meinungen erbeten wurden.... Dies bitte bei der " Maßregelung " nicht ausser Acht lassen