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  1. #1

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    Kranker Rotkopfsalmler (mit Foto)

    Hallo zusammen,

    ich habe diese Fische vor ca. 4 Tagen gekauft. Im Verkaufsbecken waren es genau 18 Stück, so habe ich alle genommen. Dieser eine ist mir dann am gleichen Abend zuhause aufgefallen, weil er einen weißen Fleck oben auf dem Kopf hat. Da er genauso schnell herumschwimmt wie die anderen alle auch, habe ich jetzt erst auf dem Foto gesehen, daß er auch ansonsten einige schlechte Anzeichen hat. Am Maul sieht er verletzt aus und auf dem Körper befinden sich 2-3 kleine "Pickel". Ich finde, daß auch der Bereich hinter den Kiemen etwas ramponiert ausschaut.

    Ich kann es nicht beschwören, da er mir im Verkaufsbecken nicht aufgefallen war, aber ich gehe davon aus, daß der Fisch schon beim Kauf vor 4 Tagen halt genau so ausgeschaut hat.

    Er benimmt sich absolut genauso wie alle anderen im Becken. Sie sind halt alle sehr lebending. Ich habe wie gesagt alle anderen Details bis auf den weißen Fleck jetzt erst auf diesem Foto überhaupt wahrgenommen. Der weiße Fleck selbst hat sich nicht verändert in der Zeit (weder größer noch kleiner geworden oder sowas).

    Was soll ich am besten tun? Ich habe ein leerstehendes 54er Becken da, falls er etwas Ansteckendes haben sollte. Aber ich stelle mir es z.B. extrem schwer vor, diesen einen ggfls. herauszufangen und zu separieren.

    LG
    Thomas

    P7019443.jpg

  2. #2

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    Hallo,

    natürlich kann ich nur mutmaßen, aber ich würde auf Columnaris tippen.
    Typisch sind die Anzeichen des verletzten Mauls und des weißen "Nackenfleck's".
    Sicher kann aber nur ein TA diagnostizieren.


    Das wäre etwas bakterielles und ich würde den Fisch unbedingt separieren und behandeln.
    Unbehandelt habe ich es noch nie weggehen sehen, es führte immer zum Tode.

    LG Verena

  3. #3

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    Hallo Verena,

    ich habe die Columnaris auch schon im Hinterkopf gehabt. Es ist aber dann wohl eine langsam verlaufende, chronische Variante, es gibt ja offenbar mehrere Bakterienstämme. Der kurze Zeitraum, in dem die akut wirkenden Bakterien die Fische dahinraffen, ist bei mir ja schon längst vorbei...

    Leider unterschieden sich die Angaben bezüglich der Behandlung deutlich. Allen gemein ist nur, daß die Temperatur heruntergesetzt werden sollte auf möglichst unter 23 Grad. Meine Fische sollen normalerweise ab 25 Grad haben...

    Dann noch gemein haben alle Empfehlungen daß man viel Wasser wechselt (mache ich dann morgen) und auch die üblichen "Hausmittelchen" Salzzugabe oder Seemandelbaumblätter nehmen kann, aber das sei halt natürlich noch keine echte Behandlung gegen Columnaris.

    http://www.drta-archiv.de/wiki/pmwik...zmaulkrankheit
    Beim DRTA-Archiv wird empfohlen, mit Salzbad und Acriflavin zu behandeln, und nur im äußersten Extremfall mit Antibiotika.

    http://www.aquarium-forum.at/showthread.php?t=6457
    Hier wird dagegen sofortige Behandlung mit Antibiotika geraten, wobei der dort hauptsächlich empfohlene Wirkstoff Nifurpirinol überhaupt nicht mehr in Deutschland gekauft werden kann. Ich müßte also auf Enrofloxacin ausweichen, was es beim Tierarzt zu kaufen gibt. Aber auch hier ist dann wieder die Dosierung extrem unsicher. Die im Link angegebenen 30-50ml auf 100l Wasser sind wohl eindeutig zu viel, hab ich wieder woanders gelesen, und der Tierarzt wird's auch nicht wirklich wissen.

    http://www.aquaristik-fuehrer.de/htm...krankheit.html
    Hier wird ein anderes Antibiotikum empfohlen, Terramycin, zu dosieren lt. Packungsbeilage.

    An anderer Stelle werden auch kupferhaltige Medikamente empfohlen, die ich aber auf jeden Fall komplett vermeiden möchte.

    Jetzt die große Frage, soll ich das wirklich nur mit dem äußerlich befallenen Fisch machen in einem Quarantänebecken machen oder doch eher davon ausgehen, daß die anderen Fische ebenfalls schon unter großer Ansteckungsgefahr leiden und womöglich die Behandlung eben daher im großen Becken machen? Der befallene Fisch ist ja eh schon volle 4 Tage (bei mir) sowie unbekannte Zeit davor (beim Händler) zusammen mit den anderen in einem Becken gewesen.

    Andererseits macht man sich mit Antibiotika ja auch das Gleichgewicht im Becken evtl. ganz kaputt. Oder wäre es eine gute Idee, den äußerlich befallenen Fisch im Quarantänebecken direkt mit Antibiotika zu behandeln und im großen Becken mit den anderen Fischen "nur" Salzzugabe, Temperatur soweit runter wie möglich?

    LG
    Thomas

    PS habe mir heute morgen den betroffenen Fisch nochmal genau angeschaut. Diese Ablösung an den Lippen, die man auf dem Foto erahnt, finde ich in echt nicht. Auf einem anderen Foto sieht man es ebenfalls nicht. Meiner Meinung nach ist zumindest das Maul in Ordnung. Keine Ahnung warum es auf dem Foto so ausschaut (evtl. ein Pflanzenteil im Bild?). Er hat also "nur" den weißen Fleck bzw. die kleinen Pickel. Er benimmt sich weiterhin (mindestens 5 Tage später) ganz normal und hat auch gefressen wie alle anderen. Wie ich den Fisch herausfangen soll, ist mir immer noch unklar, die schwimmen alle im Schwarm und sind blitzschnell....
    Geändert von memento (02.07.2013 um 10:07 Uhr)

  4. #4

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    Hallo Thomas,

    mein Verdacht wäre auch Columnaris.
    Und damit du noch mehr Lesestoff hast: http://aquamax.de/index.php/columnaris.html

    Wenn wirklich nur an dem einen Fisch etwas sichtbar ist, würde ICH den separieren und mit Baktopur behandeln.
    Geändert von Beluga (02.07.2013 um 12:22 Uhr)

  5. #5

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    Zitat Zitat von memento Beitrag anzeigen
    Wie ich den Fisch herausfangen soll, ist mir immer noch unklar, die schwimmen alle im Schwarm und sind blitzschnell....
    Vielleicht geht das mit einer Fischfalle besser.
    Möglichst große PET-Flasche nehmen, das obere Drittel oder Viertel abschneiden und verkehrt rum in die Flasche stecken.
    Dann die Fische da reintreiben, in eine große Schüssel setzen und den kranken Fisch aussortieren.
    Siehe http://www.youtube.com/watch?v=LuA97UniMd8
    Ist vielleicht einfacher als den einen Fisch im Aquarium mit dem Kescher zu erwischen, denn wenn der gemerkt hat, dass du genau ihn haben willst, wird der verschwinden, so bald du nur den Kescher eintauchst..
    Geändert von Beluga (02.07.2013 um 12:39 Uhr)

  6. #6

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    Hallo Lynn,

    tja, woher weiß ich, daß nur der eine Fisch befallen ist? Er ist der einzige mit diesen äußerlichen Anzeichen.... aber ob das ne Garantie ist, daß die anderen gar nichts haben?

    Durch großen Wasserwechsel habe ich vorhin die Temperatur im Becken etwas abgesenkt und die Heizung runtergedreht. Die Rotkopfsalmler sollen ansich zwar ab 25 Grad gehalten werden, ich bin jetzt auf etwa 23, würde das wohl dann ein paar Tage (wie lange...?) durchziehen.

    Gehe ich ein großes Risiko ein, wenn ich im Hauptbecken eine Medikamentenbehandlung durchführe? Ich habe das bisher noch nie machen müssen in meiner Aquarienzeit (gottseidank).

    Bei dem Wirkstoff von Baktopur bin ich mir jetzt nichtmal sicher, ob das auch ein Antibiotikum ist oder etwas anderes?

    LG
    Thomas

  7. #7

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    Nachtrag (hoffe, keiner is sauer wenn das hier so'n Monolog wird):

    War grad im Fachgeschäft, dort habe ich das Foto von oben herumgezeigt. Dort hatte ich die Fische ja auch vor mittlerweile genau einer Woche gekauft. Zwei Mitarbeiter haben gefragt... seit einer Woche sieht der Fisch so aus, wird denn der weiße Fleck größer? Nein... ihre spontane Antwort war: Es könnte auch eine Verletzung sein und die "Pickel" am Körper könnten – unabhängig davon – eingekapselte Parasiten sein.

    Ist das möglich?

    Was ich tun solle? Da kamen drei Tips: Erster Tip, Seemandelbaumblätter beigeben und weiter beobachten. Zweiter Tip, mit esha 2000 behandeln (!) ...ich hab das aber sofort abgelehnt, weil ich kein Kupfer im Wasser haben möchte. Dritter Tip, Salzzugabe. Seh ich etwas kritisch wegen des Antennenwelses, wobei der Typ im Laden meinte, daß er das nur von bestimmten L-Welsen kenne, daß die mit Salz Probleme bekämen. Und generell: Wenn es bakteriell ist, solle ich im Hauptbecken behandeln, weil die anderen Fische es ansonsten womöglich früher oder später dann auch bekommen würden.

    Jedenfalls hab ich jetzt 2 Seemandelbaumblätter im Aquarium. Unabhängig davon, ob die wirklich in diesem Fall helfen oder nicht, macht man damit ja generell nichts falsch...

    Bei jeglicher Medikamentenbehandlung hab ich im Moment immer noch einfach zuviel Angst, daß das nach hinten losgeht. Und irgendwie weiß ich halt einfach noch nicht, ob das nun wirklich ne Culinaris ist oder ob die Vermutung aus dem Geschäft – Verletzung plus eingekapselte Parasiten – auch stimmen könnte?

    Also kurze Zusammenfassung:
    – Fisch sieht seit ca. 7 Tagen so aus wie auf dem Foto, ohne große Änderung
    – Benehmen des Fisches ist ganz normal
    – Maßnahmen bisher großer Wasserwechsel plus Zugabe von Seemandelbaumblättern

    LG
    Thomas

  8. #8

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    Hi,

    wir können dir da nicht die Entscheidung abnehmen... Du mußt für Dich und Deine Fische eine Entscheidung fällen.

    Ich habe vor wenigen Tagen ein Gespräch zu genau der vermuteten Krankheit mit einer Tierärztin gehabt, sie sagt, Salz ist absolut sinnlos und hilft im Falle einer Columnaris Infektion nicht.

    Es muß auch nicht immer alle Fische befallen, wenn das eine Tier eben ein schlechtes Immunsystem hatte, dann kann es eben erkranken...das heißt nicht, daß sie anderen Tiere ebenfalls bei guten Bedingungen in kurzer Zeit infiziert werden.
    Aber der erkrankte Fisch gibt kontinuierlich Erreger von sich ab.

    Deshalb würde ich den einzelnen Fisch separieren.
    Ob und womit Du behandelst... letztendlich ist ohne eine genaue Diagnose eine Empfehlung zu einer korrekten Behandlung nicht möglich.

    Natürlich ist es für den einen Fisch nicht schön, dann alleine zu sitzen, dies ist ein zusätzlicher Stressfaktor.
    Ich habe aber schon mehrfach gesehen, wie solche einzelnen Tiere als Bakterienschleudern fungieren und eine ganze Gruppe dahin gerafft haben.
    Nehme ich erkrankte Tiere sofort heraus, dann hat es sich fast immer nach kurzer Zeit erledigt, es treten keine weiteren Fälle mehr auf.

    Es klingt gemein, aber ich würde die Gruppe vor den einzelnen stellen.

    Baytril (Enrofloxacin) wäre in der Tat eine gute Wahl, wenn du einen TA hast, der dir das ausgibt.
    Wichtig ist hier, daß man die Behandlung komplett durchzieht.

    Ich würde den in ein kleineres Gefäß umsetzen, mit Baktopur, oder von JBL Ektol bac behandeln... und nicht im Hauptbecken.
    Dazu täglich 2 x frisches Wasser verwenden ( Medikament wieder anpassen!), sprich die Keimbelastung stark senken, zusätzlich zu dem Medikament.
    Wegen einem einzelnen Fisch würde ich nicht mit einem Antibiotikum arbeiten..

    LG Verena

  9. #9

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    Hallo Verena,

    danke nochmals für Deine Einschätzung.

    Ist Baktopur kein Antibiotikum? Das ist mir irgendwie im Moment noch nicht so ganz klar, wie das denn überhaupt wirkt.

    LG
    Thomas

  10. #10

    Talker
     
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    Hi,

    nein, Antibiotika sind verschreibungspflichtig.

    Ich habe mal eben gegoogelt, das Baktopur direct mit Nifurpirinol kann man wohl noch ohne weiteres online bekommen.... wußte ich bis jetzt auch nicht, meines Wissens ist dieser Wirkstoff verboten worden.
    Werde da mal nachforschen.


    LG Verena