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Thema: Zeolith

  1. #1

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    Zeolith

    Hallo zusammen,

    ich bin neulich auf den Begriff Zeolith gestoßen und hab mich darüber unter anderem hier informiert.
    Nun wollte ich mal nach euren Erfahrungen fragen. Habt ihr Zeolith schonmal ausprobiert oder seid ihr überzeugt davon? Zu welchem Ziel benutzt ihr es?

    Ich wollte nämlich mein Wasserwerte für Weichwasserfische anpassen und bin neben Torf, Osmosewasser und CO2 auch auf dieses Mittelchen gestoßen.

  2. #2

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    Hi

    Also das Zeolith den Härtegrad reduziert, wäre mir neu. Wenn ich mich Recht entsinne, ist Zeolith auch kein gutes langzeit Filtermedium, zumindest nicht in bepflanzten Becken, da es von Pflanzen benötigte Stoffe bindet. Zudem erschöpft sich die Wirkung mit der Zeit, dann muss man es regenerieren oder erneuern.

  3. #3

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    Huhu,

    ich benutze es in 2 Becken aktuell. Was das jetzt bringt kann ich noch gar nicht so richtig sagen. In einem nutze ich es als Phosphat-Entferner und im Anderen einfach so aber dort sieht man schon enorme Unterschiede. Seit das drinnen ist wachsen die Pflanzen 2 mal so schnell (im anderen wie immer).
    Tja wer weiß....

    Laut meinen Infos gibt es aber Mineralstoffe ab worauf ich es im Grunde auch abgesehen habe. Ob es stimmt, wer weiß xD

    Es ist halt sehr teuer und muss alle paar Wochen ausgetauscht werden. Probiere es doch einfach aus und sieh was passiert.

    Achja, das Wasser in Beiden ist definitiv klarer als vorher.

  4. #4

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    Hallo zusammen,

    Zeolith sind "Steine", welche kleine Poren in molekularer Grösse haben, d.h. das nur einzelne Moleküle und Ionen in diese Poren hineinpassen. So gibt es z.B. Zeolithe, in deren Poren Wassermoleküle passen und diese kann man zum Trocknen benutzen, ist in der Aquaristik abersinnfrei, solange man keine ummantelten Erdnüsse vor dem Aquarium verzehrt. Manchmal sind in diesen Erdnussdosen kleine Trocknungstütchen.

    Weiter kann man Zeolithe als Ionentauscher benutzen. Man bringt in die Poren ein Material ein, welches durch die Ionen, welche man tauschen möchte, nach und nach ausgetauscht werden, wie es auch die Ionentauscherharze machen. Damit diese Funktionalität erhalten bleibt, muss man das Material periodisch zurücktauschen (=regenerieren).

    Das war es dann auch schon (Katalyse bleibt aussen vor). Die Poren sind zu klein für alle Mikroorganismen, so dass sich die Besiedlungsfläche nicht von derjenigen normaler Steine unterscheiden wird. Welche Ionen sich nun in den Zeolith einlagern, hängt von der jeweilgen Zeolithart ab. Zeolith A tauscht z.B. Caclium gegen Natrium aus. Welchen Zeolith man nun bei den Aquaristik-Shops bekommt, ist vermutlich nicht immer so klar. Es gibt Zeolithe, welche Phosphat aufnehmen. Doch ob das diejenigen, die die Aquaristik-Shops verkaufen, weiss ich nicht. Zudem weiss ich nicht, warum man Phosphat so aufwendig reduzieren sollte.

    Zum Enthärten von Wasser, wie von Dir angedacht, würde ich die Zeolithe nicht nehmen, da sie in der Regel Calcium gegen Natrium tauschen. Dann lieber einen Vollentsalzer-Ionentauscher. Nebenbei: Torf als reinen Ionentauscher einzusetzen, fände ich Frevel an der Natur. Wenn Torf, dann als Quelle für Fulvosäuren nachgeschaltet zu auf einem anderen Weg demineralisiertem Wasser. CO2 ist für die Fische ziemlich irrelevant.

    Als mechanischen Filter sollte man "Steine" in der gleichen Körnung wie den Zeolith mit der gleichen Wirkung einsetzen können.

    Nebenbei: Aquarichtig hat eine sehr esoterisch angehauchte Weltsicht. Gab hier vor einigen Jahren eine kräftige Auseinandersetzung. Beiträge kritsch lesen und auch an anderen Quellen informieren.

    Gruss,
    Michael

  5. Danke an Miora für diesen Beitrag von:


  6. #5

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    Zitat Zitat von Miora Beitrag anzeigen
    Hallo zusammen,

    ... Zudem weiss ich nicht, warum man Phosphat so aufwendig reduzieren sollte.

    ...

    Gruss,
    Michael
    Huhu,

    was wäre denn der weniger aufwendigere Weg? Beutel in den HMF hängen war jetzt nicht wirklich so schwierig xD

  7. #6

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    Hallo Cichy,

    welche Phosphatwerte stören überhaupt? Meine Antwort wäre: "Wasserwechsel".

    Deinem ersten Beitrag zu Folge scheint der Aufwand zumindest ein finanzieller zu sein. Zudem scheinst Du nicht zu regenerieren und benötigst so ständig neues Material. Mann kann natürlich sagen, es ist ja nicht viel, was da eingesetzt wird. Dennoch empfinde ich es als einen zusätzlichen Aufwand im Vergleich Phosphatentfernung durch Wasserwechsel zu Zeolith kaufen, einhängen, beladenen Zeolithen wegwerfen (wohin überhaupt, Steine gehören auf eine Deponie und nicht in die Müllverbrennung ...). Und beim Wasserwechsel weiss man zumindest, dass das wirklich funktioniert.

    Weiter bleibt die Frage, welchen Zeolithen Du für die Phosphat-Entfernung benutzt? Es scheint oft Klinoptilolith angeboten zu werden. Dieser hat, wenn ich richtig informiert bin, die Fähigkeit Phosphat aber auch Ammonium aufzunehmen. Da Ammonium immer anfällt, bleibt die Frage, in wie weit die Aufnahmekapazität für Phosphat gegeben ist. Hast Du das analytisch überprüft? Wenn es wirklich funktioniert, wäre es ja noch eine Option. Ohne Überprüfung bleibt es Hokuspokus.

    Ich sehe auch ein wenig die Gefahr, dass hier ein gewisses Halbwissen einmal mehr in die Aquaristik gelangt. Es gibt nämlich viele verschiedene Zeolithe und zur Phosphatentfernung werden unterschiedliche Zeolithe angeboten, zum Zeil speziell modifiziert mit Eisenverbindungen um wirklich eine Phosphataufnahmekapazität zu erlangen. Skeptisch macht es mich immer dann, wenn die Industrie aufwendungen unternimmt, und man hier einfach einen natürlichen Zeolithen angeblich einsetzen kann.

    Gruss,
    Michael

  8. #7

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    Hey,

    nunja der Grundsatz ist ja durchaus richtig aber in meinem Fall ist das nicht des Rätsels Lösung und es gibt sicher noch andere Fälle in denen ein WW nicht die Lösung für ein Problem ist.

    Ich müsste schon jeden Tag Wasser wechseln, eigentlich sogar mehrmals da der Gehalt schon nach wenigen Stunden wieder nach oben geht - und zwar weit nach oben. Warum es nun so ist kann man jetzt gern tiefsinnig in einem anderen Thema ergründen, ich hab es bisher nicht raus gefunden und alle Theorien verliefen im Sand.
    Bei diesem Becken dauert alleine der Ablauf von 50% Inhaltes standortbedingt mind. 30 Minuten. Man könnte eine Pumpe kaufen aber daran wäre eigentlich auch nichts "einfacher" und der Wasserverbrauch wäre vielleicht nicht mal günstiger wenn man das jeden Tag 1-3 mal machen muss.
    Würde mir in diesem Fall aber auch nichts bringen und hat auch nichts gebracht.

    Ich bin einfach in den Laden gegangen und hab geschaut was ich für Möglichkeiten habe, was das nun für ein Zeolith ist, keine Ahnung. So lange es funktioniert hat es sich gelohnt. Wie lange es funktioniert werde ich ja sehen wenn der Wert wieder steigt. Vor dem Einsetzen war der Wert nicht mehr messbar bzw. die Skala ging nicht höher. Seit dem bleibt der Wert zumindest schwankend auf 2mg/L und das ist schon ein messbares Ergebnis.
    Ich schrieb ja auch, dass ich noch gar nicht genau sagen kann was es bringt denn dazu fehlt noch die Langzeiterfahrung. Im Moment habe ich ein messbares Ergebnis, optisch nur das klare Wasser da es sonst keine Probleme gibt/gab die man hätte erkennen können.

    In dem anderen Becken gibt/gab es kein Phosphatproblem aber dort beeinflusst es auf wundersame Weise ganz andere Dinge (Pflanzenwuchs?!) die ich auf jeden Fall noch weiter beobachten werde. Das ist auch miteinander kaum vergleichbar da die Becken unterschiedlicher gar nicht sein könnten.

  9. #8

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    Hallo Cichy,

    wenn es bei Dir zu funktionieren scheint, ist das doch ok. Aber dieses Phosphat-Becken mit seinem unerklärlichem Phosphateintrag ist in meinen Augen nicht geeignet, irgendetwas allgemeingültig zu belegen. Dafür gibt es zu viele Fragezeichen in diesem Becken.

    Gleichzeitig bedeuten Deine Messungen, dass der von Dir verwendete Zeolith nur in der Lage ist, den Phosphatgehalt auf 2 mg/L zu halten. Interessanterweise werden solche Zeolithe auch für Teiche verkauft, für die JBL Höchstwerte von 0.05 mg/L empfiehlt. D.h. Du bestätigst zumindest für Teiche eher die Nichteignung.

    Oder anders formuliert: Für viele wären 2 mg/l Phosphat schon sehr hoch. Wenn der von Dir benutzte Zeolith nur diesen Pegel halten kann, so wäre er für die meisten nutzlos.

    Was mich verwirrt: Erst hast Du geschrieben, dass Du in alle paar Wochen austauschen musst. Und nun schaust Du, wie lange er wirkt?

    Gruss,
    Michael

  10. #9

    Talker
     
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    Hey,

    dass es ausgetauscht werden muss ist ja bekannt, irgendwann wird er nichts mehr aufnehmen. Bisher musste ich es noch nicht tauschen, hab ich aber auch nicht behauptet

    Ich weiß nicht wie das mit der Aufnahme ist und ob es da eine Grenze in der Aufnahmeleistung gibt welche ständig aufgenommen/getauscht werden kann. Dass sich das Material anscheinend nicht sofort 100% sättigt ergibt sich aus den immer noch vorhandenen 2mg/L von eben vorher weit über 5 (Skala geht nicht höher). Ich geh mal davon aus, dass es auch weniger als 2 wären wenn die Quelle (welche auch immer) nicht so stark wäre.
    Würde das Zeolith alles raus ziehen, würden die Pflanzen in meinem anderen Becken wohl nicht mehr wachsen. Dort war/ist aber der Wert so niedrig, dass ich ihn nicht mit meinem Test messen könnte. Meine Schlussfolgerung ist also, dass es irgendwie begrenzt ist. Vielleicht müsste ich viel mehr Zeolith einsetzen (habe weniger als die empfohlene Menge) um unter die 2mg/l zu kommen aber ich bin mit diesem Ergebnis schon mal mehr als nur zufrieden. Würde man mit 2 mg/l starten würde man vielleicht wirklich auf 0,XX kommen können.

    unnamed.jpg

    Rechts direkt nach WW, links ein paar Stunden später aber noch vor dem Zeolith.

    Ob man damit nun allgemeingültig was belegen kann ist mir ehrlich gesagt in diesem Fall total "Latte". Die Frage war ja wofür man es benutzt und ob man damit zufrieden ist - in meinem Fall also ja Nitrat z.B. wird anscheinend nicht entfernt denn dort sind in beiden Becken die Werte nach wie vor sehr niedrig.
    Geändert von Cichy (07.04.2017 um 13:23 Uhr)

  11. #10

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    Hallo zusammen,

    danke für eure Antworten!

    Zitat Zitat von Miora Beitrag anzeigen
    Torf als reinen Ionentauscher einzusetzen, fände ich Frevel an der Natur. Wenn Torf, dann als Quelle für Fulvosäuren nachgeschaltet zu auf einem anderen Weg demineralisiertem Wasser.
    Warum findest du Torf einen Frevel an der Natur, kannst du das genauer erklären?

    Nebenbei: Aquarichtig hat eine sehr esoterisch angehauchte Weltsicht. Gab hier vor einigen Jahren eine kräftige Auseinandersetzung. Beiträge kritsch lesen und auch an anderen Quellen informieren.
    Ich hatte auf differenzierte Antworten zu diesem Thema gehofft, genau aus dem Grund. Meine Vermutungen gingen auch in die Richtung, dass die Seite entweder reine Verkaufsstrategie mit dem Verkauf von Zeolith im Sinn hat oder dem Stoff mystische Wirkung zuspricht. Oder aber, dass es tatsächlich eine positive Wirkung hat. Bei Cichy hat es eine klärende und eine Phosphat senkende Wirkung. Da habe ich auch eine Übereinstimmung an anderer Stelle gefunden, dass nämlich Zeolith in der Meerwasseraquristik eingesetzt wird, weil anscheinend dort der Phosphatwert eine höhere Bedeutung einnimmt.

    Zu der klärenden Wirkung habe ich noch eine Frage. Zeolith wurde mir mal empfohlen im Zusammenhang mit der Änderung der Wasserwerte durch Torf hin zu weicherem Wasser. ( Zu Torf gibt Moira vielleicht noch eine Anwort die mir die Antwort hier erspart, aber dennoch ...). Ich dachte Zeolith soll dabei lediglich als Filter fungieren, um möglicherweise verunreinigtem Torf entgegenzuwirken. Dann habe ich von der enthärtenden Funktion von Zeolith gehört und wollte mich da nochmal erkundigen, wie das möglich ist (siehe der Link zu der Seite im ersten Beitrag und eure Antworten, dass es nicht unbedingt eine effektive oder gesunde Art der Wasserentärtung wäre). Ich dachte Torf gäbe Stoffe an das Wasser ab ( Huminsäuren, ähnlich wie Erlenzapfen und Blätter), die das Wasser weicher machen. ( hat dazu jemand noch mehr Informationen; einen guten Link?). Außerdem habe ich vielerorts gehört, ist das teefarbene Wasser für den Großteil der Weichwasserfische (kommt natürlich auf die Herkunft an) gesünder und farbfördernder. Nun meine Frage: Würde Zeolith, wenn es das Wasser klärt, damit auch die weichmachenden Stoffe aus dem Wasser ziehen, die durch den Torf oder vergleichbares dem Wasser hinzugefügt wurden? Liegt die weichmachende Wirkung von Torf und dergleichen an den teefarbenen Zusätzen?