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  1. #41

    Talker
     
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    Hallo Jens,

    selbstverständlich muss nicht alles wissenschaftlich betrachtet werden, aber wenn man (Du) Nachfragen stellt, sind viele nur wisenschaftlich erklärbar.

    Die Unterscheidung Filter vs. Reaktor habe ich eingeführt, um klarzustellen, dass das Problem der Nitratanreicherung nicht auf einen eigentlichen Filterprozess, sondern auf eine biochemische Reaktion eines Reaktorprozesses zurückzuführen ist.

    Der ideale Filter/Reaktor führt diesen Prozess oxidativ und reduktiv so durch, dass im Aq ein Gleichgewicht eingestellt wird - und dies bei Werten (No2,No3,...), die den Pfleglingen zuträglich sind. Hierzu reicht eine reine Stickstoffoxidation nicht aus, sondern es sind auch reduktive Prozesse notwendig.

    Reduktive Prozesse können hierbei sehrwohl auch in konventionellen Filtern ablaufen, z.B. im anaeroben Milieu von Macro-Bereichen des Filtersubstrats (z.B. Efi und Konsorten) oder aber im Filterschlamm. Alternativ selbstverständlich auch im Becken selbst (z.B. Mulm, Boden). Einige Filter sind hierzu besser geeignet, andere weniger gut.

    Unabhänig von der (guten) oxidativen Funktion eines Filters kann man mit dieser Argumentation von besseren oder schlechteren Filtern reden - oder anders formuliert: reichert der Filter NO3 an, gibt´s was zu verbessern (reduktiv!).

    PS: die Entfernung von NO3 durch Wasserwechsel oder nitrat-zehernde Pflanzen ist zwar dem Aquarium zuträglich und eine "Alternative zum perfekten Filter" ... macht jedoch keinen perfekten Filter :-) .

    Ich hoffe, jetzt ist´s verständlicher ?!?

    Gruss
    Sigi

  2. #42

    Talker
     
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    Hallo,

    Siggi hat das schon prima dargestellt. Deters meint, ein Becken ist dann Ideal, wenn es nach dem Vorbild der Natur soviel Nährstoffe verbraucht, wie es erzeugt. Ein Nitratanstieg ist also ein Bsp. dafür, dass mehr erzeugt als verbraucht wird.

    Einen perfekten Filter gibt es. Zumindest beinahe. Wenn alle Bedingungen stimmen, oxidieren die Bakterien im voerderen Teil der Matte, und verbrauchen dadurch allen Sauerstoff. Im hinteren Teil der Matte kommt also kein Sauerstoff an --> reduktive Prozesse.

    Ich persönlich denke aber das klappt wirklich nur bei sehr sparsamem Besatz und vielen Pflanzen.

    Robert

  3. #43

    Talker
     
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    Moin moin,

    Ich persönlich denke aber das klappt wirklich nur bei sehr sparsamem Besatz und vielen Pflanzen.
    so unbedingt muss das nicht zutreffen. Mein Becken ist wirklich nicht sparsam besetzt, aber sehr gut bepflanzt. Mittlerweile muss ich meiner E. azurea Nachhilfe geben, da sie sonst die Grätsche macht bei NO3 und PO4 gleich n.n.
    Zu den vielen Pflanzen gehört auch das adäquate Licht und die richtige Nährstoffversorgung, sonst bauen die nichts ab.

    Noch eine Frage: Wenn das Wasser, das durch einen Mattenfilter durchfließt, am Ende ohne Sauerstoff ist, dann sollte das Becken wohl sehr schnell lebensfeindlich werden, bei einer Umwälzung von 1-2 mal den Beckeninhalt pro Stunde. So viel Sauerstoff wird nicht nachgeliefert.
    Mein Gedanke geht eher dahin, dass am Ende der Matte keine Stoffe zum verarbeiten mehr da sind, aber noch genügend Sauerstoff. Deshalb ist eine Matte nicht grundsätzlich denitrifizierend. O. Deters hat ja auch den Versuch gemacht, den Durchfluß zu drosseln. Das bewirkte eine komplette Sauerstoffzehrung, aber dabei fiel dann Nitrit an, wenn ich nicht irre.

  4. #44

    Talker
     
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    Hallo Andy,

    ich sagte ja, das ist praktisch nicht wirklich umzusetzen, da der optimale Bereich sehr klein ist. Danach entsteht dann wieder Nitrit oder sogar Ammoniak.

    Deswegen bringen wir das Nitrat ja acuh lieber per Wasserwechsel hinau, wenn nicht gerade die Wasserpflanzen alles verbrauchen.

    Robert

  5. #45

    Talker
     
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    Moin moin,

    O. Deters hat ja auch den Versuch gemacht, den Durchfluß zu drosseln. Das bewirkte eine komplette Sauerstoffzehrung, aber dabei fiel dann Nitrit an, wenn ich nicht irre.
    Hallo Andy,

    Bei der Nitratreduktion muss der Redoxwert stimmen. Sollte so bei 25-30 liegen.
    Geau das ist ja das schwierige bei der Nitrtatreduktion. Wird es nicht genügend reduziert, machen wir genau das was ja keiner will. Ungefährliches Nitrat zu gefährlichem Nitrit zu reduzieren!

    Mann kann es auch so sagen.
    Die Anaeroben Bakt. veratmen den Sauerstoff der Nitratverbindung. Reduzieren so diese Bindung in die Bestandteiel Sauerstoff und Stickstoff. Haut jetzt aber der Redox bei der ganzen Sache nicht hin, macht unser Reductor ein schönes Giftwasser, das zu hohen Anteilen aus Nitrit besteht!