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  1. #1

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    Wasser: Warum angleichen

    Hallo,
    warum sollte man das Wasser, das mit Fischen bestückt ist, mit dem Aquarienwasser angleichen?
    Es ist doch so, die Fische kommen vom Großhändler (Wasserqualität A) und dann zum Verkaufshändler (Wasserqualität B).Nun werden die sich aber sicher nicht die Mühe machen die Fische ans neue Wasser gewöhnen sondern die Fische direkt ins Verkaufsbecken geben. Dort treffen für die Fische schon mal zwei verschiedene Wasserqualitäten aufeinander. Wenn ich nun als Endverbraucher die Fische kaufe, das ist ja in der Regel in der gleichen Stadt wie mein Wohnort, habe ich doch meistens die gleiche Wasserqualität und finde das anpassen überflüssig.

    Wie seht ihr das?

  2. #2

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    Moin,

    hauptsächlich geht es da um die Temperatur.
    Auch werden die Wasserwerte nie gleich sein, da der pH immer schwankt und die Härte durch zBsp Kalksteine verändert sein kann.
    Hier wird die Ammoniak -> Ammonium-Geschichte recht gut, allerdings auf englisch, erklärt. (Bezieht sich auch Fische die versandt wurden)

  3. #3

    Talker
     
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    Hi

    Ich würde mal sagen, ein pauschales "sollte/muss man machen" ist Unsinn. Ich will mal nicht ausschließen, dass das bei manchen Fischarten nötig sein kann, ich kenne selber aber keine. Ich mach das mit dem Wasser angleichen jedenfalls nie, die Fische kommen immer direkt ins Aquarium. Ich lasse nur vorher den Großteil des Wassers aus dem Beutel ab, weil ich nicht so viel vom Wasser aus dem Händlerbecken haben will. Gestorben oder krank geworden ist dadurch noch nie ein Fisch, weder am Tag des Einsetzens noch in den Tagen danach.

  4. #4

    Talker
     
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    Hallo,

    bei der langsamen Anpassung geht es eigentlich um die Keimanpassung. Die neuen Fische sind oft an andere Keime gewöhnt als die Eigenen. Setzt man die Neuen sofort ins Becken, kann es passieren, dass sie mit den fremden Keimen nicht klar kommen, zumal sie oft nicht gut im Futter stehen und vom Transport zusätzlich gestresst sind. Mir ist es 1 mal mit einer Gruppe Rot-Blauer-Kolumbianer passiert. Fische direkt eingesetzt, innerhalb von 24 Std. waren 5 der 6 Tiere tot.

    Auch für die eigenen Fische sind fremde Keime manchmal ein Problem, weshalb viele Aquarianer neue Fische die ersten zwei Wochen in Quarantäne halten und eine gegenseitige Wasseranpassung machen. Das hat zusätzlich den Vorteil, dass man sich nicht so leicht eine Krankheit in die eigenen Becken schleppt.

  5. #5

    Talker
     
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    Huhu,

    also hier passen z.B. Fressnapf und Zoo&Co die angelieferten Fische mindestens 20 Minuten per Tröpfchenmethode an das hiesige Wasser an.

    Es kann schon zu Problemen mit unterschiedlicher Wasserhärte ohne Gewöhnung kommen, siehe osmotischer Druck.

  6. #6
    Viking
    Zitat Zitat von Cichy Beitrag anzeigen
    Huhu,

    also hier passen z.B. Fressnapf und Zoo&Co die angelieferten Fische mindestens 20 Minuten per Tröpfchenmethode an das hiesige Wasser an.

    Es kann schon zu Problemen mit unterschiedlicher Wasserhärte ohne Gewöhnung kommen, siehe osmotischer Druck.
    Ich habe hier Fische schon von jetzt auf gleich in Wasser gepackt, obwohl der PH um 1 bis 1,5 niedriger war. Ging nicht anders, funktionierte aber wunderbar. Auch was die GH angeht, kann es da manchmal zu grösseren Unterschieden kommen. Ich hatte meine B. channoides bei PH und GH 7 und bei einer KH von 6. Am Zielort angekommen sind sie in Wasser gesetzt worden, welches einen PH von 5,5 bis 6 hatte und so gut wie keine GH oder KH. Sowas lässt sich in wenigen Minuten auch nicht ausgleichen. Wer weiss welche Unterschiede die Fische in der Natur haben, wenn es in der Regenzeit zu extremen Überflutungen kommt.
    Teils leben die Fische Monatelang in kleinen Pfützen und sind auf einmal in einem reisen Teich oder Bach. Wenn da innerhalb weniger Minuten auf einmal 100 mal soviel Wasser dazukommt dürfte sich da einiges ändern.

    Ich glaube, dass die Fische da mehr aushalten, wie wir ihnen zumuten. Nur kenne ich dazu keine Untersuchung, bzw. habe ich selber da auch nicht viel probiert, weil ja im Normalfall mehr Zeit zur Verfügung steht, so das es unnötig ist die Fische innerhalb weniger Minuten umzusetzen. Die Temperatur ist hier auf alle Fälle ein Argument, was ich zählen lassen kann, da ich hier auch schon meine Erfahrungen gemacht habe. Ist der Temperaturunterschied zu gross und man setzt die Fische um ohne sie anzugewöhnen, können die schonmal umkippen. In meinem Fall haben sie sich zwar wieder erholt (ich war damals noch ein Kind), aber da haben sie damals richtig Probleme gehabt.

    Mit Sicherheit werden die Fische auch Probleme bekommen, wenn die Wasserwerte extrem auseinander liegen (vor allem wird es hier bestimmt Fische geben, die extrem auf solche Schwankungen reagieren, bzw. denen es fast garnichts ausmacht). Nur bezweifel ich, dass diese Werte zwischen dem örtlichen Händler und dem eigenen Leitungswasser so extrem unterschiedlich sind. Der osmotische Druck spielt ja erstmal hauptsächlich eine Rolle bei Fischen aus hartem Wasser. Denn diese haben vor allem Probleme in weichem Wasser. Umgekehrt geht das um einiges einfacher. So lassen sich viele Fische aus weichem Wasser relativ gut in härterem Wasser halten. Nur klappt es da meisst mit der Zucht nicht so gut.

    Edit: Was mich in diesem Fall noch interessieren würde, wäre, in welcher Zeit müsste man die Fische umgewöhnen? Reichen da 20 Minuten aus, wären 2-3 Tage besser oder ist da überhaupt ein Unterschied zwischen 20 Minuten und sofort einsetzen? Ich kenne dazu keine Untersuchungen, wäre aber bestimmt interessant. Ich denke, das ist auch wieder so eine Sache, die jeder mit sich selber ausmachen muss und eine entgültige Antwort ist auch immer mehr eine Vermutung. Vielleicht beruhigt man damit auch eher sein eigenes Gewissen, als das es den Fischen hilft (oder schadet). Es gibt Leute, die setzen die Fische ohne Angewöhnung ein und haben keine Probleme und es gibt welche, die lassen sich 4 Stunden Zeit und haben keine Probleme.
    Geändert von Viking (22.11.2016 um 07:32 Uhr)

  7. #7

    Talker
     
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    Hallo,
    danke für eure Meinungen.
    Ich mach´s so, den Transportbeutel auf´s Wasser legen, damit sie sich an die Temperatur gewöhnen (ca. 30min) und dann die Fische rein in´s Aquarium. Ich fahre damit gut und mehr Anpassung macht FÜR MICH von der Logik keinen Sinn. Wegen der Keime,ich mache ja vor dem Einsetzen der neuen Fische einen Wasserwechsel, somit wird die Keimdichte etwas geringer gehalten.

  8. #8
    Viking
    Ich möchte jetzt nicht sagen, dass es notwendig ist und ich werde auch nicht sagen, das es nicht notwendig ist.
    Mir persönlich fällt es schwer zu glauben, dass man die Fische innerhalb weniger Minuten an die Keime im Aquarium gewöhnen kann. Deswegen macht man ja eigentlich eine Quarantäne über mehrere Wochen. Und die Wasserwerte sind im Normalfall auch nicht gross unterschiedlich zwischen Händler und dem Aquarium Zuhause. Da kann es natürlich grosse Unterschiede geben. Aber dann kommt ja genau das, was ich oben geschrieben habe. Dann stellt sich wieder die Frage, in wie weit haben denn die Fische dann Probleme und müsste man da nicht auch Unterschiede zwischen den einzelnen Fischarten machen? Ich weiss es nicht und kenne nichts und niemanden, der in diese Richtung mal grösser nachgeforscht hat (was ja nicht heissen muss, dass es da nichts gibt). Deshalb ist das für mich eher eine Glaubensfrage, wie bei der Häufigkeit und Grösse von Wasserwechseln. Muss jeder selber testen und für sich entscheiden.

  9. Danke von 2 Usern an Viking für diesen hilfreichen Beitrag:


  10. #9

    Talker
     
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    Zitat Zitat von Blubberblase Beitrag anzeigen
    warum sollte man das Wasser, das mit Fischen bestückt ist, mit dem Aquarienwasser angleichen?
    Es ist doch so, die Fische kommen vom Großhändler (Wasserqualität A) und dann zum Verkaufshändler (Wasserqualität B).Nun werden die sich aber sicher nicht die Mühe machen die Fische ans neue Wasser gewöhnen sondern die Fische direkt ins Verkaufsbecken geben. Dort treffen für die Fische schon mal zwei verschiedene Wasserqualitäten aufeinander. Wenn ich nun als Endverbraucher die Fische kaufe, das ist ja in der Regel in der gleichen Stadt wie mein Wohnort, habe ich doch meistens die gleiche Wasserqualität und finde das anpassen überflüssig.
    Deine Gedanken sind grundsätzlich schon richtig. Die Händler in deiner Nähe haben auch das Wasser wie Du. so meistens jedenfalls. Das liegt klar in derem Interesse, denn wenn Dir die neuen Fische umfallen, fällt das auf sie zurück und versaut den Ruf. Daher panschen die auch gar nicht gerne am Wasser rum.

    Daher ist ein überzogenes Angleichen gar nicht erforderlich. Eher kann es sogar vermeidbaren Stress für die Fische bedeuten, denn wenn die Inter Tüte sind und die alten draußen nehmen schon mal Maß wen sie wohl als erstes verhauen werden, dann ist das auch nicht so toll. Daher ist man bereichsweise schon dazu übergenagen die Angleichzeit stark einzukürzen. Die angesprochene Keimunverträglich baut sich eh erst über Tage/Wochen ab, so dass auch da die eine Stunde mehr oder weniger in der Tüte nichts bewirken würde.

    Allerdings ist ein Angleich sinnvoll um die Temperatur abzustimmen oder wenn man weiß das wirklich anderes Wasser in der Tüte ist oder wenn es sich um definitiv sensible Fische handelt. Wenn es aber handelsübliche Fische vom örtlichen Höker sind, muss man es abgesehen von der Temperaturangleichung nicht wirklich übertreiben.

  11. Danke an Barkeeper für diesen Beitrag von:


  12. #10

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    Hi,

    solange die Fische im geschlossenen Beutel sind kann es ja nur um Temperaturangleichung gehen.

    Ein Händler sagte mir mal, dass sie Weichwasserfische in Weichwasser haben, andere in 'normalem'. Dass Händler Wasser nicht verschneiden bezweifel ich daher.

    Ich selbst mache eine relativ kurze Eingewöhnung im Eimer mit zulaufen von Aquariumwasser und setze die Fische dann mit Kescher um.

    Habe aber auch keine Fische mit besonderen Bedürfnissen was die Wasserwerte angeht.

    Gruß
    Angelika