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  1. #1

    Talker
     
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    niedriger kH- aber hoher gH-Wert?

    Hallo liebe Leute,

    als Berliner Aquarianer findet man sich irgendwann damit ab, dass aus der Leitung betonhartes Wasser kommt. Ich pflege in meinem 240l-AQ aber Rotkopfsalmler, die bekanntlich weiches Wasser brauchen. Aus diesem Grund habe ich mir vor einiger Zeit das Carbo plus System gekauft. Auf Elektrolysebasis wird dabei Wasser in seine chemischen Bestandteile gespalten. Während der Wasserstoff entweicht, bindet sich der Sauerstoff mit dem Kohlenstoff, welcher in einer der Elektroden enthalten ist. Somit wird dann auch CO2 ans Wasser abgegeben. Durch die anliegende Gleichspannung werden die im Wasser vorhandenen Ionen angezogen und lagern sich als Kalkschicht an dem Gerät ab. Auf diesem Weg wird das Wasser gleich noch enthärtet.
    Als ich aber heute nach etwas längerer Zeit mal wieder die Wasserwerte gemessen habe, ist mir ein enormer Widerspruch aufgefallen:
    Während die Karbonathärte bei 4°dkH liegt, ist die Gesamthärte jenseits von 30°dgH. Ist das Wasser jetzt weich oder hart oder liegt es irgendwo dazwischen. Was sagen diese Werte eigentlich aus und welche Folgen haben sie?
    Auf der anderen Seite liegt der PH-Wert zwischen 7,0 und 7,5, was auf eine erstaunlich niedrige CO2-Konzentration schließen lässt.
    Kann mir dabei jemand helfen und mir die Zusammenhänge erläutern?

    Vielen Dank schon im Voraus!

  2. #2
    Knut
    Moin,
    in der Theorie gewinnt das Gerät CO2 wie oben beschrieben.
    in der Praxis kommt das CO2 aber aus der KH die von dem Gerät geknackt wird.
    Ab einer KH <4° klappt das aber nicht mehr und es wird kein CO2 mehr geliefert.

    Gruß Knut

  3. #3

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    Hi Markus!

    Habe selbst die Carbo Plus an 2 Becken im Einsatz, da die KH und GH bei uns auch recht hoch sind. Allerdings sinkt im laufenden Betrieb bei mir nicht nur die KH, auch die GH geht etwas runter. Leitungswasser KH 14-17, GH 21-23, im laufenden Becken KH 6, GH 14. Der ph-Wert sinkt nur von 7,5 auf 7.
    Es ist genauso wie Knut es oben beschrieben hat, ab einer KH von 4 passiert nichts mehr. Daher sind auch die wöchentlichen Wasserwechsel(bei mir meist so 40-50%) wichtig, nicht nur um den Fischen was Gutes zu tun, sondern auch um die KH wieder aufzufüllen, damit das Gerät arbeiten kann.

  4. #4

    Talker
     
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    Vielen Dank!

    Unter diesem Gesichtspunkt hatte ich das noch gar nicht gesehen! Ich werde die TWWs etwas intensivieren!
    Aber eine Frage bleibt: Ist das Wasser jetzt hart oder weich?

  5. #5

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    Hi!
    Die Gesamthärte des Wassers hängt von dem Gehalt an Calcium- und Magnesiumverbindungen ab. Je höher der Gehalt ist, desto härter ist das Wasser. Also hast Du anscheinend immer noch hartes Wasser. Wie sehen denn die Leitungswasserwerte bei Dir aus und wie oft wechselst Du wieviel Wasser?

  6. #6
    Knut
    Moin,

    die Härte des Wassers wird durch die GH bestimmt.
    Die Aquaristik hat diese Einteilung, die vornehmlich für die Bemessung der Waschmittelmenge gedacht war, übernommen, da sie allgemein verständlich erschien.
    Wichtiger in der Aquaristik ist eher der Gesamtionengehalt und für die Einschätzung des pH und seiner Stabilität das Säurebindungsvermögen, in der Aquaristik fälschlicherweise als KH gehandelt.

    Gruß Knut

  7. #7

    Talker
     
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    Hi,

    aha! Das war mir bisher nicht bewusst. Danke für die Erläuterungen!
    Zum Leitungswasser gibts nicht viel zu sagen: gh und kH sind gigantisch hoch. Ich konnte noch keine aussagekräftigen Werte ermitteln, da ich den Tröpfchentests ab 30°dgH nicht mehr glaube. Aber ich denke das spricht schon für sich.
    Ich wechsle Wöchentlich Wasser (etwa 20%) und habe mir aber vorgenommen nun täglich zwei Eimer (10%) zu wechseln.
    Nun stellt sich auch noch eine weitere Frage: Wird die Gesamthärte durch eine UOA gesenkt?

  8. #8
    Knut
    Moin Markus,

    wenn du dir diese Mühe machen willst, dann ist das okay.
    Andererseits pflegen tausende Berliner 10tausende Zierfische in diesem Wasser ..

    Gruß Knut

  9. #9

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    Hi!
    Die Wasserwerte sollten ausführlich auf den Seiten Eures Wasserversorgers aufgeführt sein, also relativ leicht festzustellen. Wenn Du immerhin regelmäßig 20% wechselst, und der Leitungswasserwert wirklich so "gigantisch"hoch ist, kommt es mir doch recht seltsam vor, daß im Becken schon das absolute Minimum erreicht ist. Um das zu erreichen (was ich gar nicht wiil, KH 6-7 reicht mir vollkommen), müsste ich die Carbo Plus ständig auf Hochtouren laufen lassen (und das bei 350 und 420 Litern!). Mir reicht aber die Stufe 2-4 aus, umso länger reicht die Kohle.
    Aber, wie Knut schon schreibt, die GH ist nicht das Ausschlaggebende im AQ, die KH bzw. das was dazugehört, ist wichtiger.