Hallo,
ich betreibe seit Jahren ein Altwasseraquarium. Darin hat sich Javamoos in Massen gebildet und es lebt darin eine selbsterhaltende Kolonie Endler-Guppys.
Arbeit = Null. Kaum Nitrat, Wasserwerte stabil, Fische ok, keine Algen. Altwasseraquarien sind kein Hexenwerk. Sie sind einfach und stabil. Man darf nur nicht beigehen und dem Aquarium einen bestimmen Stil aufzwingen wollen. Es gibt Fische und Pflanzen die mögen darin nicht sein, andere entwickeln sich prächtig.
Kassebeer hatte teilweise viel Nitrat, was aber auch an seiner hohen Besatzdichte und kräftigen Fütterung lag. In anderen Altwasserbecken hatte er kaum Nitrat. Die Annahme, dass Altwasseraquarien viel Nitrat entwickeln würden, ist also nicht richtig. Die Karbonathärte als Puffer löst sich hingegen tatsächlich auf und wird durch andere Puffer ersetzt. Daher haben sie einen stabilen pH. Wo er sich einfindet bleibt offen. Die Leitfähigkeit steigt durch die Mineralisation auch an, aber geht auch nicht gegen unendlich, weil die Pflanzen vieles binden. Damit trägt man Salze und Co. aus.
An sich sind Altwasseraquarien mikrobiologisch gesehen perfekt, weil sie in ein echtes Gleichgewicht geraten. Mit dem Wasserwechsel spült man ja nur die Folgen von Überbesatz und Futterüberschuss aus. Dennoch ist Wasserwechsel wie Lüften eines Zimmers zu sehen. Es macht mal frisch. Aber ein Wasserwechsel von 20% alle zwei Wochen ist so gut wie gar nichts. Machen viele, entsprechend gibt es mehr Altwasseraquarien als man meint.