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  1. #1

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    Wasserwerte regulieren und deren Wichtigkeit

    Hallo zusammen,

    ich bin gerade dabei, mich mit meinem jüngst eingerichteten Aquarium auf den Erstbesatz vorzubereiten. Wer meinen Thread dazu verfolgt hat, hat gelesen, dass ich entweder ein Gemeinschaftsbecken mit Popondetta Blauaugen, Honigguramis oder knurrenden Guramis und 2 - 3 LAD67 Welsen ODER ein Zwergkugelfisch oder Palembang Kugelfisch - Artenbecken anstrebe.
    Zwar habe ich noch keine Wasserwerte (diese lass ich Anfang Februar im Fachhandel bestimmen (gab einen Gutschein beim kauf dazu ), befürchte jedoch, dass ich mit relativ hartem Wasser (Irgendwas zw. 13 u. 18 dGh) rechnen muss. Deshalb folgende Fragen:

    1. Besteht die Möglichkeit, die Wasserhärte auf kostengünstigem Wege so stark anzupassen, dass ich bei ca. 4 dHg lande? Alternativ: Wie teuer und aufwendig ist so eine Osmoseumkehranlage? Habe gelesen, dass man beispielsweise das Wasser über Torf filtern kann, um es weicher zu kriegen? An Quellwasser komm´ ich leider nicht ran und Wasser aus der Regentonne ist vermutlich nicht optimal, oder?

    2. Wie beeinflusst ihr euren pH-Wert (nach oben und unten)? Auch hier wieder: Kostenpunkt und Aufwand? Besonders kostentechnisch möchte ich mich nicht ins Uferlose verlieren, für ein so kleines Becken lohnt es sich meiner Meinung nach einfach nicht, zig Hunderte Euros für Zusatzausrüstung auszugeben :/

    3. Wie wichtig sind diese Werte überhaupt, wie groß ist die Toleranz bei Fischen bzgl. dieser Werte? Ein User hier schrieb kürzlich in einem Thread, dass diese Werte, ebenso wie die Einlaufzeit eines AQ überbewertet werden und die Temperatur der ausschlaggebende Wert ist... wie seht ihr das?

    4. (edit) Wie wichtig ist so eine CO2-Anlage? Aktuell habe ich eine relativ starke Bepflanzung (60 cm Kantenlänge, 40 cm Tiefe, 13 Pflanzen), könnte mir aber vorstellen, dass sich irgendwann mal so ein Pflanzenteppich, wie man es aus dem Aquascaping kennt, optisch gut macht. Brauch ich dafür so eine Anlage unbedingt, oder evtl. jetzt sogar schon?

    Danke für Eure Meinungen und Erfahrungen,
    lieben Gruß

    Wuast

  2. #2

    Talker
     
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    Hi,
    da weiss man garnicht wo man anfangen soll.
    Einen Gutschein für Wassertest? Diesen Laden würde ich meiden wie die Pest. Jeder normale Aquaristikhandel oder Abteilung macht zu jeder Zeit kostenlose Tests.
    Die Werte deines Wassers bekommst du auf der Homepage deines Versorgers.
    Wenn dein Wasser 13 GH hätte, kann man nicht von relativ hartem Wasser sprechen. 13 - 18 GH kann für die meisten Fischen genutzt werden. Wenn man Wasser so verschneiden will wie du auf Zielwerte willst, sollte man doch schon genügend Erfahrung mit sich bringen. Ruckzuck kann man in gefährliche Werte kommen, die tötlich ausgehen können.
    Ich persönlich nenne es bei relativ normale Fische eine unnötige Wasserpanscherei. So gravierende Einschnitte wäre was, wenn man Fische züchten will oder besondere Werte braucht zum vermehren.
    Die Beeinflussung von Werten kann man über mehrere Wege gehen.
    Du sprichst von einem Ziel, die GH auf 4° zu senken? Was ist mit deinem wichtigeren Wert der KH? Du bewegst dich hier an extrem gefährlichen Grenzen, die einer gewissen Erfahrung erfordert
    Ohne dich jetzt zu beleidigen, würde ich dir anraten, eine Aquarienfibel bezüglich Aquariumwasser zu lesen. Welche Werte sind für was zuständig, wie setzt sich alles zusammen, wie reagieren verschiedene Substanzen gegeneinander usw.
    in jedem Laden gibts extra, sehr gut von JBL, kostenlose Broschüren (kleine Heftchen), in denen die komplette Basic drinsteht. Natürlich wollen die auch damit Werbung für verschiedene Waren verkaufen, aber die Infos, wie sich Aquariumwasser zusammensetzt und was beachtet werden soll, ist leicht verständlich.

    Ich will das Forum hier nicht schlecht reden, aber für solche Fragen wäre ein Buch besser, da eigentlich im Laufe des lesens alle Fragen beantwortet werden.

  3. Danke an Heliklaus für diesen Beitrag von:


  4. #3

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    So wie du schreibst könnte man meinen, ich will Nitroglycerin herstellen oder sowas...

    Laut meinen Infos braucht ein Zwergkufis ca 4 dGh. Wollte nur wissen, ob es überhaupt machbar ist, solche Werte ohne Riesenaufwand und -kosten zu erreichen oder ob ich aufhören kann, mir darüber überhaupt Gedanken zu machen.
    Und wie sieht es mit meinen Fragen 2 - 4 aus? Achja, was meinst du mit kh-Wert?

    Danke dennoch schonmal fürs Antworten, werde versuchen auch auf anderem Wege noch an Infos zu kommen.

    Das mit dem tollen ,,kostenlosen" Wassertest gibt mir zu denken... War im größten Zoofachgeschäft der Welt (angeblich)... wenn dir das was sagt

  5. #4

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    Zitat Zitat von Wuast Beitrag anzeigen

    Das mit dem tollen ,,kostenlosen" Wassertest gibt mir zu denken... War im größten Zoofachgeschäft der Welt (angeblich)... wenn dir das was sagt
    Hi,
    Schön für dich das du im größten Zoogeschäft der Welt warst, aber hat nix mit dem Thema zu tun.
    Frag mal hier in die Runde, welche Aquaristikgeschäfte Geld für Wassertests verlangt?
    Geh mal in viele andere Geschäfte und frage nach.
    Sowas gehört zum normalen Service.

    Zu deinem ersten Beitrag:
    So wie du es geschrieben hast, meint man, das du nicht weisst wie man Wasserwerte auf die jeweilige zu erzielende Werte verändert. Darauf hin habe ich nur versucht zu helfen und zu erklären, das es etwas Erfahrung braucht, weil ein Wasser auch schnell durch falschen Eingriff umkippen kann. Dann wäre das Geschrei groß.

    Wenn es aber für dich keine Herausforderung darstellt, sehe meine Hilfestellung/Achtungshinweis als unwichtig an.

  6. #5

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    Hallo Wuast,

    ich hatte mir die gleichen Fragen gestellt wie und finde sie daher nicht ganz so dumm Am Anfang vergisst man einfach, dass man sich die Chemie mal anschauen sollte und den Zusammenhang zwischen den einzelnen Werten verstehen muss, bevor man etwas verändert. Ich bin also im Vergleich zu anderen Mitglieder hier im Forum auch eher ein Anfänger und möchte daher nicht zu viel sagen, da vielleicht ein paar Sachen falsch sein könnten. Ich bin mir sicher, dass bald Jemand kommt, der sich besser mit der Chemie des Wassers im Aquarium auskennt. Aber Klaus hat Recht; am Besten wirst du es verstehen, wenn du dir mal so ein paar Heftchen von JBL anschaust. Ich hatte z.B. "JBL CO2 Tabelle" bei Google eingegeben und hatte damit Erfolg.

    So jetzt kurz meine eigene Erfahrung/meine eigenen Fehler:

    Ich wollte das Wasser auch etwas weicher machen, da meine Gesamthärte sehr hoch war. Da ich nur ein 54l Aquarium habe, hatte ich mich für Osmosewasser entschieden. "Theoretisch" habe ich eine mittelharte Gesamthärte und Karbonhärte erwartet. Seltsamerweise hat sich die Karbonhärte aber niedriger entwickelt als erwartet. Dadurch ist dann nicht mehr genug CO2 im Wasser für die Pflanzen zur Verfügung. Zudem hatte ich Seemandelbaumblatt ins Wasser um meinen Fischen etwas gutes zu tun. Dadurch wurde das Wasser dann noch angesäuert. Dadurch hatte ich dann leicht seltsame Wasserwerte (siehe: KH zu niedrig trotz hohen GH).

    Ich wollte das nur erwähnt haben, damit du siehst wie wichtig es ist, zu verstehen was passiert, wenn man einen der Werte beeinflusst oder verändert. Das mit dem Pflanzenteppich habe ich auch mit staurogyne repens ausprobiert, aber hat trotz Dünger nicht geklappt

    Hier im Forum wurde mir nun auch gesagt, dass der GH-Wert nicht so wichtig sei wie er scheint. Den Rest überlasse ich den "Experten".

    Viele Grüße,
    Selina

  7. Danke an Chaperones für diesen Beitrag von:


  8. #6

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    Hallo zusammen,

    also die KH hat nicht wie Selina schreibt mit dem CO2-Gehalt zu tun. Der CO2-Gehalt ergibt sich von allein, aus dem was ins Aquarium reinkommt (als Futter oder CO2-Düngung), dem was verbraucht wird (Pflanzen) und dem was ausgetrieben wird (Gleichgewichtseinstellung mit der Raumluft, umso schneller, je stärker sich die Wasseroberfläche bewegt).

    Die Gesamthärte gibt vor allem Auskunft über den Calcium- und den Magnesiumgehalt. Da man annimmt, dass Wasser ähnlich zusammengesetzt ist, schliesst man, dass sich die anderen im Wasser anwesenden Ionen irgendwie ähnlich verteilen. Das trifft in gewissen Schranken tatsächlich häufig zu, muss aber überhaupt nicht. Lebende Zellen schleusen die unterschiedlichen Ionen oder Ionengruppen unterschiedlich ein oder aus. Insgesamt ist es für Süsswasserfische wohl immer energieaufwendiger, je ionenärmer das Wasser, weil sie dann immer stärker gegen das Konzentrationsgefälle Blut-Wasser ankämpfen müssen. Sogesehen hat ein "Weichwasserfisch" in hartem Wasser eher wenig zu erwartende Probleme, bei einem "Hartwasserfisch" ist der Organismus jedoch auf Dauer in zu weichem Wasser überfordert. Nun schwimmt der Weichwasserfisch aber nicht in weichem Wasser, weil er es cool findet, sondern weil er es muss. Energie wird in der Natur nicht einfach verschwendet. Vielleicht hat er dort aber weniger Futterkonkurrenz, weil sich andere Fische nicht so gut anpassen konnten, vielleicht ist er seine grössten Jäger losgeworden, vielleicht... Vielleicht hat er sich im weichen Wasser aber auch so angepasst, dass er wieder etwas Energie sparen kann, weil es dort auch unter Umständen weniger Keime im Wasser hat. Dann tut sich dieser Fisch in einem eher keimhaltigen Wasser schwer, was dann nichts mit den Wasserwerten zu tun hat. Weniger Toleranz gegenüber Wasserwerten scheinen Fischeier zu haben. Diese sind wohl (zum Teil/oft?) unfähig, sich mit den Ionen im Wasser auseinanderzusetzen und aktiv ihren Ionenhaushalt zu regulieren. Sie haben quasi die Mischung, die in ihrem natürlichen Habitat vorherrscht, mit auf den Weg bekommen. Aber auch hier gibt es sicherlich von extrem toleranten Varianten alles bin hin zu kompletten Mimöschen. In manchen Habitaten ändern sich die Wasserwerte aber auch übers Jahr und geben den Fischen damit den Hinweis, dass es bald massig Nahrung gibt und jetzt ein guter Zeitpunkt für Nachwuchs ist.

    Warum die KH für die Fische wichtig sein soll, weiss ich nicht. Vielleicht wegen der Natur der Differenz GH-KH. Wenn diese gross ist, dann liegt neben der KH (gemeint ist eigentlich das Hydrogencarbonat) ein anderes Anion in grösseren Mengen vor, meist Sulfat oder Chlorid. Aber eigentlich machen die in typischen Mengen absolut nichts.

    Der Betrieb einer Osmoseanlage ist sicherlich nicht schwer, ich kenne aber keine und kann auch die Kosten nicht schätzen. Ich meine aber gehört zu haben, dass die ziemlich günstig zu haben sind. Ich benutze einen Ionentauscher. Letzterer ist in meinen Augen nur etwas für Leute mit entsprechender Ausbildung oder angeeignetem wirklichem Wissen von Chemie.

    Du fängst erst mit dem Hobby an. Ich kenne keine Kugelfische, dachte aber, dass die zum Teil recht schwierig zum füttern sind und nicht sonderlich umgänglich sind. Alles was ich weiss, klang nicht nach Anfängerfisch. Deshalb würde ich zu Beginn etwas pflegeleichtes nehmen, das Wasser nicht verschneiden. Wenn Du dann gelegentlich im Internet etwas stöberst - solange Dir KH nichts sagt, wirst Du Dich kaum mit den Wasserwerten beschäftigt haben - und vielleicht einfach zum Kennenlernen und Staunen Deine Wasserwerte GH, KH, pH misst (oder messen lässt, zu Beginn nach wenigen Wochen, nach längerer Zeit), und Dich - das ist viel wichtiger - mit Deinen Fischen auseinandersetzt und diese beobachtest, dann weisst Du vielleicht auch, was Du gerne möchtest und kannst das schon mit erster echter Erfahrung und nicht rein akademisch angehen.

    Frage 4: Gleiches gilt für CO2 und Pflanzen. Willst Du ein üppiges Pflanzenwachstum im Sinner des Aquascapings dann brauchst Du CO2. Auch sind "Wasserwerte" für den Pflanzenwuchs viel wichtiger als für die Fische.

    Frage 2: Den pH kann man schon einstellen, kostet nicht viel.

    Gruss, Michael

  9. Danke an Miora für diesen Beitrag von:


  10. #7

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    Siehst du; ich habe schon wieder was falsch verstanden Also am Besten erst einlesen - dann überlegen, ob du wirklich bestimmte Werte gezielt verändern möchtest.

    Viele Grüße,
    Selina

  11. Danke an Chaperones für diesen Beitrag von:


  12. #8

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    Haiklaus: Das mit dem Zoogeschäft war nur als ,,Hint" gedacht für dich / andere, sich diesem gegenüber kritischer zu verhalten, wenn sie sich wie du sagst eher untypischerweise einen Wassertest bezahlen lassen - war also ein Offtopic mit Topic-Bezug wenn man so will.. aber ist ja auch egal. Ich stimme dir zu, natürlich macht es Sinn, sich einzulesen und keinesfalls wollte ich dir auf den Schlipps treten. Da ich in Chemie nicht gaaanz unbewandert bin dachte ich mir, mit Antworten von Euch komme ich schon zurecht. Michaels Beitrag beisipelsweise habe ich gut nachvollziehen können, ohne einzelne Begriffe nachschlagen zu müssen. Es ging mir primär zunächst auch darum, eine Ersteinschätzung zu gewinnen, ob es überhaupt machbar und kostentechnisch für mich in Frage kommt, Wasser so stark zu ,,verschneiden", wie laut Internetinformationen nötig. Natürlich informiere ich mich dann nochmal im Detail, daher danke schonmal für deine Hinweise und die Erwähnung des JBL und natürlich auch deinem Beitrag im Allgemeinen!

    Auch an Selina und Michael ein herzliches Dankeschön für eure Antworten! Eine Verständnisfrage habe ich allerdings noch: Kann ich also davon ausgehen, dass Fische, die in Habitaten mit weichem Wasser leben, ohne Konkurrenz und in bestenfalls sogar keimärmeren Wässern dennoch gut zurecht kommen? Das machte dann eine Anpassung der Wasserwerte in Härte doch eigentlich in manchen Fällen total überflüssig, oder habe ich etwas übersehen?

    Danke!

  13. #9

    Talker
     
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    Hallo Wuast,

    statt irgendwelchen Theorien nachzuhängen, solltest Du lieber gezielt nach den einzelnen Fischen fragen bzw. gezielt nach den Antworten suchen. Vielleicht auch in einem spezialisierten Forum, ob man den Fisch xy in einem solchen Wasser halten kann und welche Erfahrungen gemacht wurden. Weiter kannst Du dann zum Beispiel fragen, ob es eine geeignete Art ist, um mit der Aquaristik anzufangen...

    Gruss, Michael

  14. #10

    Talker
     
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    Hm das sehen manche Leute so, andere wieder anders...

    Was ist daran verwerflich, eine Thematik zunächst durchdringen zu wollen? So kann ich Erfahrungswerte von anderen ja auch besser nachvollziehen. Nichtsdestotrotz stimme ich dir zu, dass Erfahrungswerte von anderen sicherlich mitunter am hilfreichsten sind!