Hi-ho und Grüß Gott alle miteinander!
So, um erst mal der Überschrift genüge zu tun, erkläre ich Euch eben mal, dass es nur eine Frage gibt, auf die radiomaus unter Garantie immer mit "JAAA!" antwortet, nämlich: "Hast Du Hunger?"
Das scheint auch die Lebensmaxime der Apfelschnecken zu sein. Ich habe seit nunmehr fast einem Jahr welche im Aqui und sie fressen und fressen und fressen. Ihr Lieblingsgericht sind wohl Algen. Stundenlang grasen die ziemlich großen, gelben Schnecken Scheiben, Pflanzen und Steine ab, eben alles, wo sich ein bissl Alge finden lässt. Wählerisch sind sie jedoch auch: Je jünger die Alge, desto besser schmeckt sie wohl. Haben sich die Wildwüchse mal regelrecht ausgebreitet und wuchern in einem wilden Teppich ins Uferlose, so ist dem nur mit viel Hoffnung und einer großen Armada Schecken entgegenzutreten. (Mehr zum Thema Algenbekämpfung soll dieser Thread nicht wirklich nicht werden, es soll hier um die Schnecken gehen...)
Eine Schwäche haben Apfelschnecken aber bei der Algenvernichtung: Der Metabolismus dieser Tiere betrachtet die Algensporen als durchlaufenden Posten, ergo sie werden einfach so, unverdaut und unbeschadet wieder ausgeschieden und können von neuem wachsen. Nur mit Schnecken ist den Algen also nicht beizukommen.
Was ich bei meinen Schnecken auch richtig interessant finde ist die Tatsache, dass man sie gut bei der Familienplanung und -erweiterung beobachten kann. Schnecken allgemein sind zwar Zwitter, Apfelschnecken jedoch nicht. Hier muss sich ein Pärchen finden, dass dann per "Rüsselpetting" ein beträchtliches Gelege an die Scheibe außerhalb des Wassers pappt. Nach - wenn ich nicht irre - etwa zwei Wochen kommen sodann die etwa stecknadelkopfgroßen Babys aus dem Gebilde, welches sich von durchsichtig nach kalkfarbig verändert hat, geplumpst. Das Haus der kleinen Schnecken färgt sich nach und nach Richtung gelb.
Wenn die Schnecken keine natürlichen Feinde haben, werden sie sich rasant vermehren und auch nicht aufhören, Nachwuchs in die Welt zu setzen, selbst wenn dieser oft durch zu wenig Nahrung für die Hundertschaften oft verhungert. Plötzlich hat man dann eine Menge leerer Schneckenhäuschen auf dem Grund des Aquis liegen.
Nichtsdestotrotz sind Schnecken nicht langweilig oder doof, wenn man sich die Zeit nimmt und sie beobachtet, macht man immer wieder mal eine interessante Entdeckung.
Der schlimmste Feind der Schnecken im Aqui ist der Kugelfisch, der Schnecken ganz oben auf seinem Speiseplan stehen hat. Babyschnecken werden von einigen Fischarten gern "vernascht" *grins.
Meines Wissens nach sehen sich Fische nicht durch Schnecken beeinträchtigt, also spricht nach meinem Dafürhalten nichts dagegen, ein paar Schnecken im Aquarium zu haben.
Viel Spaß mit allen Aquarienbewohnern!
In diesem Sinne,
Gruß,
radiomaus